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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Und da ich der einzige Tentakelfürst auf dieser Welt bin und ich den sprechenden Dünger für die Zwecke der Täuschung benötige, kann ich auch nur auf sehr begrenzte Ressourcen zurückgreifen. Ich habe sie noch nicht gefunden und ahne nur, wo sie sich aufhalten. Dennoch ist kein Grund zur Sorge. Die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassend. Sie werden nicht stören.«
    »Stelle dies sicher, Cyclolites!«
    »Das werde ich.«
    Clematis spürte Überzeugungskraft und Selbstsicherheit in den Symbolen seines Gesprächspartners ebenso wie dessen Aufrichtigkeit. Die Große Täuschung beinhaltete immer ein Risiko, und es war die Aufgabe sowohl von Clematis als Koordinator wie auch Cyclolites als Resident, dieses so weit wie möglich zu minimieren. Bisher war es immer gut gegangen. In der langen Tradition seiner Familie gab es noch keine gescheiterte Täuschung.
    Clematis würde dafür sorgen, dass es so blieb.

 
15 Terra
     
    »Capitaine Jonathan Haark, darf ich Ihnen Vizedirektorin Splett vorstellen?«
    Haark erhob sich und zog die Uniform glatt. Er schaute in das angestrengte Gesicht der eintretenden Frau, die ihren Mund zu einer Art Lächeln verkniff. Er hielt ihr die Hand hin, die sie ergriff. Ihre Hand war kalt und feucht und Haark hatte das Gefühl, einen Fisch zu halten. Er war froh, als die Berührung ein schnelles Ende fand.
    »Capitaine Haark, ich habe viel von Ihnen gehört.«
    »Ich wünschte, ich könnte dies von Ihnen sagen, Vizedirektorin. Sie müssen Ihren Posten erst kürzlich erhalten haben.«
    Splett maß Haark mit einem halb kritischen, halb ungläubigen Blick.
    »Sie scheinen sich nicht sehr für Politik zu interessieren.«
    Haark zuckte mit den Schultern und warf einen Seitenblick auf Sikorsky, der scheinbar unbeteiligt im Hintergrund verblieben war. In Gegenwart des Oberbefehlshabers fühlte er sich beklommen, unwohl – und auf der Hut. Es war eine automatische, fast unbewusste Reaktion, die er nicht unter Kontrolle hatte. Ein Überlebensinstinkt.
    »Ich war lange weit weg von Terra stationiert, Vizedirektorin. Ich hatte so gut wie keine Gelegenheit, aktuellen Entwicklungen zu folgen.«
    Verdammte zehn Jahre , fügte er in Gedanken hinzu.
    Er achtete sorgfältig darauf, dass sein Gesicht keinerlei Andeutungen des in ihm kurz aufwallenden Zorns widerspiegelte. Er konnte sich jetzt keinen zusätzlichen Ärger leisten.
    »Ja, davon habe ich gehört!« Diesmal war es Splett, die Sikorsky einen Seitenblick zuwarf. So unwillkürlich die Politikerin Haark auch unsympathisch war, so schnell erkannte er allerdings, dass sie in etwa genauso viel von Sikorsky hielt wie er selbst, wenngleich möglicherweise aus anderen Gründen. Haark mochte alten Sinnspruch, nach dem der Feind eines Feindes ein Freund sei, eher nicht, aber die bloße numerische Überlegenheit, die mit dem Eintreten Spletts erzielt worden war, ließ ihn etwas entspannen. Im Zweifel würde er das Reden der Vizedirektorin überlassen, dann konnte er auch nichts Falsches sagen.
    »Capitaine Haark wird das Kommando über die Takamisakari haben und auch Sie werden aus Sicherheitsgründen während des Fluges und bei Anwesenheit auf dem Schiff bitte seinen Anordnungen folgen«, erläuterte Sikorsky.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Splett schnell. Zu schnell für Haarks Geschmack.
    »Sie haben das Sagen, sobald der Shuttle Sie auf der Oberfläche von Lydos abgesetzt hat. Allerdings wird in Sicherheitsfragen Lieutenant-Colonel Lik einige Kompetenzen erhalten, inklusive des Rechts der Evakuierung, sollte sich dies als nötig erweisen.«
    Splett warf Sikorsky einen scharfen Blick zu.
    »Evakuierung, ja?«
    »Ja. Falls die Aliens ein falsches Spiel spielen und Ihr Leben in Gefahr geraten sollte. Sie bekommen ein kleines Kontingent des Raummarinedienstes unter dem Kommando von Marechal Bersson zugeteilt. Er und vier Marines. Ausgesuchte Spezialisten.«
    Haark ließ sich nichts anmerken, als er den Namen des Marechals hörte. Er kannte Bersson, er hatte zu den Vertrauten Commandant Hogans gehört, des ehemaligen Systemkommandanten von Ambius, dessen Leichnam wahrscheinlich immer noch in den Resten des Wracks durch das All trieb, das einst der Schwere Träger Colonel Chelsea Charms gewesen war. Bersson hatte den Gouverneur evakuiert, obgleich jeder wusste, dass Fallada das nicht wert gewesen war. Er gehörte zu den Überlebenden und Haark hatte nach seiner Rückkehr kurz mit ihm gesprochen – allerdings lang genug, um zu wissen, welchen abgrundtiefen

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