Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Wichtige vom Unwichtigen aus dieser titanischen Menge an Informationen aussortierte, aber er war auch nicht das Genie dieser Expedition und musste sich nur mit den Ergebnissen auseinander setzen. Kurz vor Einschwenken in den Orbit präsentierte ein erschöpft wirkender DeBurenberg einen Fortschritt und ein Orakel.
    »Ich habe einen Rumpfwortstamm der Tentakelsprache identifiziert«, beschrieb er den Fortschritt. »Ich konnte unsere bereits bestehenden Aufzeichnungen komplettieren und diese Fernsehsendungen sind wie der Stein von Rosette.«
    »Der was?«, hatte Splett gefragt, war aber geflissentlich ignoriert worden.
    »Die Computer dürften jetzt in der Lage sein, Textmeldungen sowie aufgezeichnete Wortbeiträge einigermaßen akkurat zu übersetzen«, erklärte DeBurenberg weiter. »Es wird noch ein paar Löcher geben, aber für den Anfang wird es helfen.«
    Weder Haark, noch Frazier oder Lik dankten dem Mann. DeBurenberg wusste nicht, was Dankbarkeit war und vermochte ihren Wert nicht einzuschätzen. Splett setzte zu einer Eloge an, die DeBurenberg erneut ignorierte. Dies schien seine bevorzugte Strategie zu sein, um mit ihr umzugehen, und Haark wünschte sich, er könne ebenso verfahren.
    »Da ist noch etwas«, sagte der Wissenschaftler fast zögerlich.
    »Was?«, fragte Frazier.
    »Diese Funkkommunikation. Sie ist inhaltlich sehr primitiv. Es ist, als ob sich nur Subalterne unterhalten würden. Aus der Kommunikation wird keine Hierarchie erkennbar.«
    »Verstehe!«, triumphierte Splett auf. »Ein Hinweis auf eine fortschrittliche, egalitäre Gesellschaft, in der die Gleichheit der Individuen einen zentralen Stellenwert einnimmt und künstliche Unterschiede der Vergangenheit angehören! Ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein selbst bestimmtes Kollektiv gemeinsam arbeitet, ohne dass Eifersüchteleien und Machtstreben der Kooperation entgegen stehen!«
    Alle ignorierten sie.
    »Welchen Schluss ziehen Sie daraus?«, fragte Haark den Wissenschaftler.
    »Es wird noch woanders kommuniziert. Das Aufgefangene reicht nicht. Es muss noch etwas anderes geben. Der Kommunikationsbedarf wird bei weitem nicht gedeckt.«
    »Haben Sie eine Theorie?«, hakte Lik nach.
    DeBurenberg sah sie an, als habe sie gefragt, ob die Sonne heiß sei.
    »Ich habe eine Hypothese«, sagte er schließlich. »Einige meiner Messungen deuten auf ein abnormales Energiefeld hin, das es in den Aufzeichnungen zu diesem System vorher nicht gegeben hat. Ich habe alle Aufzeichnungen von vor der Invasion mit den aktuellen Messdaten verglichen. Dinge passen nicht zusammen.«
    Das war für den Wissenschaftler eine bemerkenswert unpräzise Darstellung. Doch DeBurenberg konnte herrlich kryptisch werden, wenn er wollte, das hatte Haark schon mehrmals feststellen dürfen. Es bedeutete, dass er noch nicht soweit war, seine neuen Erkenntnisse mühselig auf den Begriffshorizont weniger begabter Lebewesen herunterzubrechen. Haark würde, wie alle anderen, warten müssen.
    Fast alle anderen.
    »Erklären Sie mir das!«, forderte Splett. »Als Leiterin dieser Mission muss ich alles wissen!«
    DeBurenberg erhob sich und ging.
    Haark verabschiedete sich, um das Einschwenken in den Orbit zu überwachen. Hinter ihm versank das Gezeter in den Betriebsgeräuschen des Raumschiffes.
    Als er die Brücke betrat, hatte er Splett schon vergessen.
    Ein wenig schien DeBurenbergs Überlebensstrategie doch auf ihn abzufärben. »Wie sieht es aus?«
    Bilgür schaute kaum auf, als sie Meldung machte.
    »Wir haben den Orbit soeben erreicht. Alles verlief absolut glatt. Man hat uns eine Parkposition in 13.900 km Höhe zugewiesen, geostationär.«
    »Ah ja. Zu viel will man uns also auch nicht zeigen.«
    »Wir können jederzeit Satelliten entsenden«, schlug die Pilotin vor.
    »Nein, so was behalten wir uns für später vor. Wir wollen einen guten Eindruck bei unseren Gastgebern machen, zumindest bis auf weiteres. Befolgen Sie einfach die Anweisungen der Tentakel.«
    Bilgür zuckte mit den Schultern.
    »Es gibt keine weiteren Anweisungen. Uns wurden Landekoordinaten übermittelt und … eine Nachricht kommt herein.«
    Noch während sich das Abbild eines Tentakels auf dem Schirm aufbaute, betraten Splett und Soerensen die Zentrale. Splett stellte sich demonstrativ neben Haark in den Erfassungsbereich der Kommunikationskamera. Er ließ es geschehen. Es machte keinen Sinn, vor den Augen der Aliens Uneinigkeit zu zeigen.
    Der Tentakel, der sich vor ihren Augen präsentierte, war entweder der

Weitere Kostenlose Bücher