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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Schirm.
    »Sie haben Startfreigabe, Capitaine. Ich habe den Tentakeln den bevorstehenden Start angekündigt, wir bekommen seit zwanzig Sekunden einen Leitstrahl.«
    »Bestätige Leitstrahl«, murmelte Frazier.
    »Werden wir automatisch gesteuert?«, fragte Haark.
    »Negativ. Wir wurden lediglich ausgefordert, uns am Leitstrahl zu orientieren. Sieht so aus, als würde man uns hier einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegen bringen.«
    »Fein, wir lassen das aber schön sein. Halten Sie die Augen offen.«
    »Augen offen halten, bestätige.«
    »Startsequenz einleiten.«
    »Bestätige Startsequenz. Alles Gute, Capitaine.«
    Haark schaltete ab. Er warf Frazier einen auffordernden Blick zu.
    »Wollen Sie oder soll ich?«
    »Sie sind der Chef.«
    »Das heißt?«
    Frazier grinste. »Sie fliegen, ich verharre in Ehrfurcht.«
    Haark zerdrückte einen Fluch auf den Lippen. Die Startsequenz spulte fast automatisch ab und als die Fähre durch die geöffneten Hangartore ins All glitt, war es nur noch nötig, den Autopiloten auf den Leitstrahl zu schalten und eine vorprogrammierte Landesequenz zu aktivieren. Bis kurz vor der Landung würden die sogenannten Piloten nichts anderes zu tun haben außer einen Blick durch die Frontscheiben zu werfen.
    Der Flug verlief erwartungsgemäß ereignislos. Als die Fähre die letzte Wolkendecke durchbrach, erhaschten die Piloten einen ersten Blick auf die Anlage, die von den Aliens als Konferenzzentrum bezeichnet worden war. Ein großes Hauptgebäude, dessen Vordächer auf mächtigen Säulen ruhten, dominierte ein großflächiges Areal, das aus dieser Höhe wie eine Mischung aus Park- und Wohnlandschaft wirkte. Eingeschlossen in das Areal war ein kleiner Landeplatz, wie gemacht für eine Raumfähre, und vor allem von allen Seiten so gut einsehbar, dass ein unentdecktes Besteigen des Fahrzeugs von vornherein illusorisch sein würde. Haark nahm diese Details sofort wahr, noch mehr jedoch Bersson, der auf der Projektion seines zugeklappten Kampfhelmes alle wichtigen taktischen Daten eingespielt bekam. Haark war sich sicher, dass er bereits jetzt Pläne zu entwickeln begann, die für eine mögliche überstürzte Abreise hilfreich sein würden.
    Als die Fähre butterweich aufsetzte, entdeckte Haark sofort das Empfangskomitee, eine Gruppe von eher kleinwüchsigen Tentakeln in farbenprächtigen Gewändern. Doch sein Blick fiel sogleich auf etwas ganz anderes: Eine Gruppe von Menschen in togaähnlicher Bekleidung, die aus einer gewissen Entfernung das gelandete Schiff betrachteten und sich dabei augenscheinlich angeregt und sichtlich entspannt mit weiteren Tentakeln unterhielten.
    Es schien zu stimmen. Was auch immer bei der Invasion auf Lydos passiert war, es hatten Menschen nicht nur überlebt, sie erfreuten sich offenbar auch eines privilegierten Status bei den Tentakeln. Haark brannte darauf, mit einigen der scheinbaren Kollaborateuren ein Gespräch zu führen, denn nichts anderes als ein Gespräch würde ihm Klarheit darüber verschaffen, welche Rolle diese Männer und Frauen wirklich spielten.
    Mit einem Knopfdruck öffnete sich die hintere Rampe. Die Marinesoldaten hatten auf diesen Moment nur gewartet. Wie eine Ehrengarde marschierten sie auf das Landefeld, stellten sich in Habacht, die Waffen vor der Brust gekreuzt. Ihr zeremonielles Verhalten täuschte nicht über die Tatsache hinweg, dass sie voll einsatzbereit und bewaffnet waren. Haark musste feststellen, dass die Aliens auf derlei völlig verzichtet hatten: weit und breit war kein zweifelsfrei als Soldat zu identifizierender Tentakel zu erkennen. Splett warf ihm einen bezeichnenden Blick zu, als sie an der Spitze ihrer Delegation die Rampe hinunter schritt, direkt auf den geduldig wartenden »Lord« zu.
    Dieser verbeugte sich, als Splett sich vor ihm aufbaute. Der feingliedrige Tentakel hatte nichts mit den Kämpfertypen gemein, von deren Existenz Haark viele, wenngleich oft eher anekdotische Berichte gelesen hatte. Der kleine Alien wirkte fast verschüchtert, mickrig, völlig unbedrohlich und harmlos.
    »Ich darf Sie im Namen des Tentakelrates auf Lydos sehr herzlich begrüßen, Vizedirektorin Splett!«
    Der feine, wohltuend modulierte Singsang, mit dem er die Frau begrüßte, klang durchweg angenehm in den Gehörgängen der Menschen. Splett setzte das auf, was sie ohne Zweifel für ein bezauberndes Lächeln hielt, jedoch erneut nicht mehr war als ein verzerrtes, verkrampftes Verziehen der Gesichtsmuskeln. Haark war sich nicht sicher, ob

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