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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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den Tentakeln diese Nuancen auffielen, und wenn, dann ließ sich Olivier nichts anmerken.
    »Es freut mich sehr, hier willkommen zu sein, Botschafter!«, erwiderte sie.
    »Und willkommen sind Sie in der Tat. Ich darf der Hoffnung meiner Regierung Ausdruck geben, dass, sobald Sie wieder abreisen, die Missverständnisse und Konflikte zwischen unseren Völkern ausgeräumt sein werden.«
    »Ich bin voller Zuversicht, dass uns dies gelingen wird.«
    »Das freut mich und ich teile Ihren Optimismus. Darf ich Sie und Ihre Begleiter zu den vorbereiteten Unterkünften führen? Wir sind zuversichtlich, dass sie Ihren Ansprüchen genügen werden. Gerne werden wir auch Ihre Fähre entladen und die Materialien nachliefern.«
    Ehe Splett etwas sagen konnte, erhob Haark das Wort. Mit aller Freundlichkeit, zu der er sich überwinden musste, formulierte er seinen Einwand: »Es wäre uns lieber, dies selbst zu erledigen. Unsere Soldaten werden das übernehmen. Zeigen Sie uns einfach nur den Weg!«
    »Selbstverständlich, Capitaine Haark. Ihre diesbezüglichen Wünsche respektieren wir gerne. Bitte, hier entlang!«
    Ohne weitere Zeit mit Floskeln zu verschwenden, führte der Tentakelbotschafter die kleine Gruppe sehr ähnlich aussehender Tentakel sowie die Delegationsmitglieder einen mit Kies bestreuten Weg auf eine kleine Gruppe flacher, weißer Bungalows zu, offenbar ihre Unterkünfte. Die Parklandschaft wirkte geschmackvoll, wenngleich sie in einigen Bereichen hart an der Grenze zum Kitsch lag, die Gebäude waren verziert, ohne in ihrer Architektur aufdringlich zu wirken. Nach einigen Minuten hatten sie die Unterkünfte erreicht und Haark wechselte einen Blick mit Bersson. Zwischen den Bungalows und dem Landefeld gab es, von einigen recht dünnen Bäumen und lichten Sträuchern abgesehen, nichts, was auch nur näherungsweise als Deckung zu verwenden war. Die ganze Anlage, so offen und weitläufig sie auch angelegt war, hatte offensichtlich den Zweck, die Bewegungen der Gäste gut im Blick zu halten. Nichts, was Haark wirklich verwunderte.
    Die Unterkünfte selbst wirkten wohnlich, wenngleich eher funktional. Jedes Delegationsmitglied hatte ein Einzelzimmer, selbst die Soldaten. Bersson funktionierte einen der beiden Gemeinschaftsräume in eine Unterkunft für die Soldaten um und stellte sofort einen Wach- und Sicherungsplan auf, während die Soldaten selbst begannen, unbehelligt zur Fähre zurückzukehren, um die Container auszuladen. Olivier erkundigte sich nur kurz danach, ob alles in Ordnung sei, ehe er sich verabschiedete.
    »Der formale Beginn unserer Verhandlungen wird mit einem gemeinsamen Abendessen in zwei Stunden eingeläutet«, teilte er noch mit. »Einer meiner Mitarbeiter wird immer zur Verfügung stehen, falls Sie irgendwelche Fragen oder Bedürfnisse haben. Rufen Sie über den internen Kommunikator einfach den Code 1 und Sie erhalten sofort eine Verbindung. Zögern Sie bitte nicht, unsere Gastfreundschaft zu testen!«
    Splett versicherte, dass alles in bester Ordnung sei. Sie waren allein, zumindest dem Anschein nach, denn selbst die Delegationsleiterin zweifelte nicht daran, dass die Räumlichkeiten abgehört wurden. In belanglose Gespräche vertieft, begannen Frazier und Lik die Räume nach und nach auf Abhöranlagen abzusuchen. Alle waren umso erstaunter, als selbst nach intensiver Suche in immerhin drei der Unterkünfte sowie im verbliebenen Gemeinschaftsraum nicht ein Hinweis auf eine Wanze oder eine andere Form von Anlage gefunden werden konnte.
    Splett deutete dies als Beweis für die Aufrichtigkeit der Tentakel. Haark vermochte sich keinen rechten Reim darauf zu machen. Es war schließlich Tamara Lik, die eine Idee vorbrachte, die sich für ihn plausibel anhörte. Sie signalisierte Haark den Wunsch nach einem Gespräch und setzte sich mit ihm zusammen, nachdem sie eine kleine Batterie von elektronischen Geräten aktiviert hatte, die vor ihr auf einem Tisch standen.
    »Jetzt dürfte man uns auf keinen Fall mehr hören können«, erklärte sie schließlich.
    »Was haben Sie mir zu sagen?«
    »Ich befürchte, dass die Tatsache, dass wir nicht abgehört werden, zwei Dinge bedeuten kann, und beide sind gleichermaßen bedenklich.«
    »Was ist es?«
    Lik setzte sich zurück und begann, ihre Schläfen zu massieren. Die Geheimdienstoffizierin war erkennbar nicht von dem angetan, was sie Haark zu erzählen hatte.
    »Die einfache Hypothese ist, dass die Tentakel über Abhörtechnologie verfügen, die unserer weit

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