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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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stoisch dem Vortrag eines anderen Aliens lauschte. Bersson hatte sich jenseits der Tische an die Wand gestellt, mit einem nur pro forma gefüllten Teller in der Hand. Selbst die Tentakel schienen zu begreifen, dass er an Konversation kein Interesse hatte.
    Als er an seinen Tisch zurückkehrte, musste Haark feststellen, dass die Frage wohl doch nicht so drängend gewesen war, Capitaine Gort hatte sich verabschiedet. Achselzuckend leerte Haark seinen Teller. Niemand sonst schien ein Interesse daran zu haben, mit ihm Smalltalk zu betreiben, und nach einer Stunde, in der er mit sich selbst beschäftigt blieb, löste sich die Versammlung auf. Splett und Olivier verkündeten zum Abschluss, dass am kommenden Morgen um 9:00 Uhr Ortszeit die Verhandlungen offiziell beginnen würden, und beide versicherten einander noch ausführlich ihres gegenseitigen Respekts und der großen Hoffnungen, die sie mit alledem verbinden würden. Haark konnte ein Gähnen kaum unterdrücken, als die terranische Delegation schließlich den Rückweg zu den Unterkünften antrat.
    Noch während die Terraner sich auf ihre Unterkünfte verteilten und einander eine gute Nacht wünschten, sah Haark aus den Augenwinkeln, wie einer der zurückgebliebenen Marinesoldaten Bersson beiseite nahm und erregt auf ihn einredete.
    Der Gesichtsausdruck des Marechals machte alle Schattierungen von alarmiert über überrascht bis hin zu ungläubig durch, was wiederum Haarks Neugierde weckte. Er winkte Tamara Lik verstohlen zu, wartete, bis die Politikos in ihren Zimmer verschwunden waren und ging dann auf Bersson zu, der sich immer noch mit seinem Mann unterhielt. Haark erkannte beim Näherkommen, dass es sich um Sergent Clopitzky handelte.
    »Was gibt es, Marechal?«, fragte der Capitaine sofort ohne Umschweife. Bersson nickte Clopitzky zu, der sich Haark und Lik zuwandte.
    »Capitaine, wir haben eine Marinedatensonde gefunden.«
    »Eine was?«
    Bersson räusperte sich. »Eine Marinedatensonde ist ein sehr kleines Gerät, das als physischer Datenträger zur Weitergabe von Informationen in solchen Kampfsituationen verwendet wird, in denen eine unmittelbare drahtlose Kontaktaufnahme nicht möglich ist oder unangemessen erscheint. Sie können bei Aktivierung eine sehr geschützte Verbindung in einem Umkreis von fünf Kilometern herstellen, sobald man einen entsprechenden Code aktiviert hat. Die Sendeenergie ist sehr schwach, es ist daher eine technische Verstärkung notwendig. Ansonsten ist der Speicher in der Sonde, mehrfach geschützt, als Datenträger nutzbar. Auch er ist durch einen Code gesichert.«
    »Wie kommt so ein Gerät in diese Unterkünfte?«
    Clopitzky zuckte mit den Schultern. »Wir haben es auf der Terrasse des Gemeinschaftsraumes gefunden, den wir als Unterkunft nutzen. Es ist eine Standardausführung, etwas älteren Datum, aber keinesfalls etwas, was man im freien Verkauf erhalten kann. Entweder will uns einer der Kollaborateure eine Nachricht hinterlassen, oder es handelt sich um eine Falle.«
    Haark runzelte die Stirn. »Bersson, gab es auf Lydos ein Kontingent an Marinesoldaten?«
    »Nein, nicht, dass ich wüsste. Es gab eine Kolonialmiliz und eine Leibgarde des Gouverneurs, die jedoch aus normaler Infanterie bestand. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Leibgarde über eine hochwertige Ausrüstung verfügte, zu der auch eine solche Sonde gehören könnte – aber ich möchte fast mit Sicherheit ausschließen, dass es auf Lydos noch eine frei operierende Einheit dieser Größe geben wird!«
    »Es muss ja keine Einheit sein«, kommentierte der Sergent. »Ein einzelner Freischärler oder jemand unter denen, die sich mit den Tentakeln arrangiert haben, der aber doppeltes Spiel spielt …«
    »Möglich. Oder eben ein Trick, um uns hereinzulegen«, wiederholte Haark. »Haben Sie den Code, um das Gerät zu aktivieren?«
    »Das kann sein«, erwiderte Clopitzky. »Wir haben es noch nicht ausprobiert, aber ich habe einen Signalgeber, auf dem verschiedene ältere Codeserien gespeichert sind. Wir könnten es mal ausprobieren. Wenn Sie es befehlen.«
    »Eine Bombe ist das nicht, oder?«, vergewisserte sich Lik.
    »Nein, und wenn, wozu? Wenn die Tentakel uns ans Leder wollten, könnten sie das viel einfacher schaffen. Sie benötigen dafür keine Taschentricks. Nein, ich habe das Gefühl, dass dies entweder eine Scharade in der Scharade ist oder wir hier tatsächlich auf etwas gestoßen sind – was unseren Aufenthalt hier bestimmt nicht leichter machen

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