Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
wir versuchen herauszufinden, oder vielleicht auch nicht, je nachdem, welche Strategie wir verfolgen wollen«, meinte Haark. »Im Grunde haben wir dazu aber nur eine sehr begrenzte Chance. Unser primäres Ziel muss es sein, Tooma und die Flüchtlinge aufzugabeln und dann von hier zu verschwinden – bevor die Tentakel merken, dass wir den Braten gerochen haben.«
    »Was wird Splett dazu sagen?«, fragte Bersson.
    »Wir werden ihr nichts erzählen. Niemandem sonst. DeBurenberg vielleicht noch, wir werden seine Hilfe benötigen. Im Zweifel werden wir, wenn es soweit ist, Soerensen ins Vertrauen ziehen. Lasst sie ihre Verhandlungen führen, so lange es geht. Wenn wir derweil herausfinden können, wie wir an Tooma und ihre Leute herankommen – oder diese an uns –, ist der erste Schritt getan. Im Zweifel …«, Haark holte Luft, »… im Zweifel werden wir auch ohne oder gar gegen Splett handeln. Gibt es da irgendwelche Bedenken?«
    Haark sah sich um, doch niemand schien über diese Vorstellung allzu besorgt zu sein.
    »Gut, dann sollten wir uns jetzt alle ausruhen. Für morgen schlage ich für all jene, die keinen Wachdienst haben, längere Spaziergänge auf dem Areal vor. Ich möchte, dass wir ein gutes Bild von der Anlage erhalten. Für morgen Nachmittag haben die Tentakel einen Ausflug in eine nahe Siedlung geplant, vielleicht bekommen wir dann noch einen weiteren Eindruck von den Sicherheitsvorkehrungen sowie dem Verhältnis zur irdischen Bevölkerung. Wir warten dann auf Toomas Nachricht und hoffen, dass sie einen Plan hat, wenn wir schon keinen aufweisen können.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie zumindest eine Idee hat«, bekräftigte Bersson. »Aber sie weiß natürlich nicht, wie es hier drinnen zugeht und welche Optionen wir haben. Es wird notwendig sein, dass wir uns intensiv aufeinander abstimmen.«
    »Ich würde Ihnen gerne Recht geben, Marechal«, ergänzte nun Tamara Lik. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir dafür sehr viel Zeit haben werden.«
    Schweigend ging die Runde auseinander. Als Haark den Raum verließ und durch den Gang gedankenverloren auf sein eigenes Zimmer zuging, bemerkte er, dass im Raum von DeBurenberg noch Licht brannte. Bereits auf der Takamisakari hatte der Capitaine gemerkt, dass der Wissenschaftler sich wenig um den normalen Tag-Nacht-Rhythmus kümmerte und sich an die Vorlieben seiner Reisegenossen diesbezüglich nur schwer gewöhnen konnte. Es war also nicht wirklich verwunderlich, dass das Genie noch aktiv war. Haark zögerte kurz, klopfte dann aber gegen die Tür und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten.
    DeBurenberg sah erschreckend aus. Seine Haare standen ihm wirr vom Schädel ab. Seine Augen wirkten blutunterlaufen, als hätte er stundenlang gezecht. Seine Bewegungen wirkten fahrig, die Hände zitterten. Verschütteter Kaffee hatte die Tastatur seiner mobilen Analyseeinheit verdreckt und auf den beiden kleinen Monitoren zeigte sich ein wirres, undefinierbares Farbenspiel. Der Mann machte den Eindruck, als sei er am Ende seiner Kräfte, wie er da gebeugt über den Instrumenten saß und den Mund halb geöffnet hatte. Doch als er sich dem Eintretenden zuwandte, da erkannte Haark ein triumphierendes Funkeln, ein siegessicheres Lächeln, eine erlösende Erkenntnis, die sich auf den Zügen des Genies abzeichnete.
    »Was ist?«, fragte er schlicht.
    »Capitaine …«, und es schien, als könne DeBurenberg seinen Satz nur unter Anstrengung formulieren, »Sie werden mich für einen Spinner halten.«
    »Ich halte Sie schon jetzt für einen Spinner.«
    DeBurenberg sah Haark für einen Moment ratlos an, Ironie ging ihm weitgehend ab. Dann schien er die Äußerung als irrelevant zu verwerfen.
    »Ich denke, ich weiß jetzt, was dieses seltsame Energiefeld zu bedeuten hat, das ich angemessen habe, als wir das System erreichten.«
    »Und?«
    »Wenn ich mich nicht täusche, dann hat es etwas damit zu tun, wie die Aliens miteinander kommunizieren.«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich meine die wirklich wichtige Kommunikation. Nicht das mehr oder weniger belanglose Zeugs, das über Funk kommt.«
    »Werden Sie genauer!«
    DeBurenberg wirkte jetzt fast erbost. Doch der Eifer überwand jede negative Emotion. Das Genie schien fast, als wolle es sich auf jeden Fall mitteilen.
    »Die Details sind mir noch fremd, aber wenn meine Theorie stimmt, können die Aliens überlichtschnell kommunizieren.«
    Haark setzte sich und schürzte die Lippen. »Sie haben keinen Zweifel.« Es war mehr eine

Weitere Kostenlose Bücher