Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
optimalen Vorbereitung, aber sehr zufrieden mit dem, was in dieser Zeit und bei diesen Ausgangsbedingungen erreichbar gewesen ist.
    Leider galt das nicht für den Rest der Flotte. Doch irgendwann im Verlauf der letzten Tage hatte Beck beschlossen, das zu ignorieren.
    Das Oberkommando hatte entschieden, entgegen aller taktischer Vernunft und geboren aus Notwendigkeit, die erste Welle nur aus relativ leichten Einheiten bestehen zu lassen. Sollten die Tentakel auf sie warten, würden sie die Wucht der Verteidigungsanstrengungen zu spüren bekommen. Die schnell zusammengestellte und entmottete Sphärenflotte verfügte über zu wenige Großeinheiten, um sie diesem Risiko des Erstaustritts aus der ER-Brücke auszusetzen, ein Grund mehr dafür, dass die Julian Apostata erst später als andere Einheiten in das System eintreten würde.
    »Simmons, standby auf allen Kanälen. Wenn ein Datenpaket vom strategischen Zentrum kommt, will ich das sofort wissen.«
    Der kränklich aussehende Malu -Veteran an der Nachrichtenstation nickte nur. Beck hatte dafür gesorgt, dass die Schichtpläne so abgestimmt wurden, dass alle an Bord befindlichen »Familienmitglieder« Dienst hatten, wenn die Julian Apostata die ER-Brücke verließ. Natürlich herrschte höchste Alarmbereitschaft, aber es kam Beck darauf an, dass er an den Konsolen exakt jene sitzen hatte, die er dort auch antreffen wollte.
    »Monsieur Lavalle, Ihre Meldung«, begann Beck ein anderes Ritual. Der Erste Offizier wandte dem Kommandanten feierlich seinen Kopf zu und erwiderte: »Schiff gefechtsbereit, mon Capitaine!«
    Beck nickte gemessen. Natürlich wusste er das. Aber es gehörte dazu, manche Dinge noch einmal zu betonen, damit die Mannschaft wusste, dass die Schiffsführung auf Draht war. So etwas konnte man in einem Laden wie der Sphärenflotte nicht oft genug wiederholen.
    Dann war es soweit.
    Sehr unspektakulär.
    Oder so schien es zumindest.
    Nur wenige Tentakelschiffe schienen sich am anderen Ende der Brücke aufzuhalten, als die ersten Schiffe austraten. Von diesen hatten die wenigsten ihre Waffensysteme online und gingen als erstes in einem Gewitter von Raketen- und Torpedosalven unter. Die fünfzehn Raumfestungen, die die Aliens jedoch mittlerweile in Stellung gebracht hatten, waren voll funktionsfähig und aktiviert. Jede von ihnen war nicht mehr als eine in alle Richtungen feuernde Station voller Raketenbatterien und Fusionslaser, mit einer Energieerzeugung, die alles auf die Offensive legen konnte, da man keine Rücksicht auf Antriebssysteme und kaum auf Lebenserhaltung legen musste. Im Kern der gigantischen Bauwerke lag ein einzelner Tentakelfürst, bionisch mit den Schiffssystemen verbunden, und eine kleine Gruppe semiintelligenter Setzlinge kümmerte sich um sein leibliches Wohlergehen.
    Eine erste Salve von fast 250 Raketen zerfetzte die Leichten Kreuzer Atlantis , Despero und Lord Nelson , ohne dass diese selbst auch nur zu einem Schuss gekommen wären. Eine zweite Salve von ähnlicher Größe verwandelte siebzehn kleinere Einheiten in Feuerbälle. Die Korvetten Catalunya und Gratian feuerten jeweils eine Breitseite aus den eigenen Waffen auf eine der Festungen, ehe ihre Abwehr überwältigt und die Schiffskörper vaporisiert wurden. Die wenigen Raketen, die durchkamen, verursachten kaum Kratzer an den massiv gehärteten, mehrschichtigen Wänden der Stationen. Als dann mehr und mehr leichtere Einheiten zumindest eine oder mehrere Salven los wurden, zerplatzten die wenigen mobilen Tentakelraumer und die ersten Festungen wurden ernsthaft getroffen. In einem Chaos von explodierenden Raumfahrzeugen drangen immer mehr Sphärenschiffe in das Ambius-System vor, fraßen sich durch die Schlacht und fokussierten auf Ziele, ehe sie selbst zu Zielen wurden. Nach gut neunzig Sekunden war jedes Tentakelschiff in Reichweite der Brücke zerstört, und gut die Hälfte aller Festungen hatten in unterschiedlichem Maße Schaden genommen. Die Sphärenflotte hatte gut 110 Schiffe verloren, die meisten vollständig. Als die ersten Hilferufe und Notbojen den Äther mit ihren Rufen zu füllen begannen, traten die ersten schweren Einheiten in das System ein.
    Noch während die Kreuzer, Fregatten und Schlachtschiffe sich orientierten und erste Salven im Takt auf die sich etablierenden Ziele abfeuerten, oft noch unkoordiniert, aber zunehmend treffsicherer und mit erkennbarer Wirkung, lösten sich eine Vielzahl von kleinen Einheiten von den Festungen, Schiffe nicht größer als die

Weitere Kostenlose Bücher