Terakon
und unsere Macht stieg uns zu Kopf. Wie
gesagt, wir machten viele Fehler und als Resultat sind wir und die Filguri vom
Aussterben bedroht. Die Filguri hat es schlimmer getroffen, von ihnen gibt es
nur noch zwei. Auch bei ihnen wurden alle Frauen getötet oder konnten keine
Kinder mehr bekommen. Wir hatten Glück, es war uns möglich, uns mit Menschen zu
vermehren. Mit einem Haken, unsere halbmenschlichen Kinder sind immer männlich.
Sie sind wie wir, kleiner aber vollwertige Drachen. Auch ihre Kinder sind
männlich. Seither wurde noch nie ein weiblicher Nachkomme geboren, der mehr als
zu einem Achtel Drache war. Wir verfolgen unsere Nachkommen über sechs oder
sieben Generationen, danach ist der Drachenanteil, den sie vielleicht noch
enthalten, uninteressant für uns."
"Was geschieht, wenn eine Frau ein achtel Drache ist, hat sie eine
Wahl?"
"Wir sind keine Monster. Wenn sie alt genug ist, wird sie den anderen
Drachen vorgestellt, interessiert sich einer für sie, kann sie entscheiden, was
sie will. Wir halten nichts davon, unsere Frauen zu etwas zu zwingen. Sie
können frei entscheiden. Natürlich ist es uns ein Anliegen so viel
Drachenanteil wie möglich in unseren Nachkommen zu erreichen."
Adlen erschien neben uns. "Dein Blut ist für Vampire also giftig?
Cool."
Ich starrte sie mit offenem Mund an. War das wieder ein Trick?
Sie lächelte: "Michael hat es uns erzählt."
"Er hatte kein Recht dazu."
Ryoko war genauso überrascht, wie ich. "Also stimmt es?"
"Ja, aber mein Blut wirkt nur toxisch, wenn ich es will."
Adlen war aus Langeweile zu uns gekommen, sie berichtete das Kadeijosch und
Michael kurz davor waren zu streiten. Nur in mein dünnes Kleid und einen Wintermantel
gekleidet fror ich. Ich machte Ryoko darauf aufmerksam. Er nickte und bevor wir
wieder ins Haus gingen, erklärte er: "Wir halten nichts davon, einen
Menschen als Eigentum zu bezeichnen."
Sofort wurde mir etwas klar. Als mich Michael als seine Freundin vorstellte,
hatte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Damit, mich nicht als sein
Eigentum zu bezeichnen, hatte er sowohl bei den Drachen, als auch bei mir
Punkte gesammelt. Selbstzufrieden beobachtete mich Ryoko. "Ich sehe, du
hast verstanden."
Ich hatte mehr verstanden, als ihm bewusst war. "Auch vor dir kann man
kein Gespräch tarnen."
Diese Information wollte er mir nicht geben. Er führte mich zu der großen Halle
am Haupteingang, dort nahmen wir auf einer großen braunen Couch Platz. Wenig
später wurden wir zurück in den Saal gebeten.
Michael hatte mir neben Kadeijosch Platz gemacht und wirkte verärgert. Da ich
nicht viel besser auf ihn zu sprechen war, ignorierten wir uns gegenseitig. Mir
war immer noch kalt und ich beschloss meinen Mantel anzubehalten. Kadeijosch
war niemand, der lange um den heißen Brei herumredete.
"Möchtest du nächstes Semester in London studieren? Ein Auslandssemester
würde sich in deinem Lebenslauf sicher gut machen."
Begeistert strahlte ich ihn an, dann wurde ich vorsichtiger. "Wo ist der
Haken?"
"Kein Haken, ich bin Professor an der University of London und könnte dir
sicher ein Auslandsstipendium besorgen. Du könntest wie Adlen bei mir wohnen
und bräuchtest nicht viel Geld. Mein Haus ist groß, ich würde ein besetztes Zimmer
mehr nicht spüren. Du und Adlen könntet gemeinsam lernen."
Es war eine einmalige Gelegenheit, aber was würde das für meine Beziehung mit
Michael bedeuten? Unsicher drehte ich mich Michael zu. "Was sagst du
dazu?"
"Wozu, ich habe keine Ahnung wovon ihr gesprochen habt."
Kadeijosch begann laut und begeistert zu lachen. "Es kommt so natürlich zu
ihr. Nicht einmal Adlen und Rebekka hatten sich so leicht getan und sie sind
ein Achtel Drachen. Brauchst du noch mehr Beweise?"
Wieder einmal ließ es sich Michael nicht anmerken, aber er glühte vor Wut.
Seine Stimme wirkte zu gefasst. "Das ist noch kein Beweis, es entkräftet
die Zweifel nicht."
Wie schon so oft, versuchte man mich unwissend zu halten. Ich würde es ihnen
einfach machen. Ich stand auf, ging zurück zur großen Halle am Haupteingang und
machte es mir auf der Couch bequem. Nach einiger Zeit leistete mir Kadeijosch
Gesellschaft. "Warum bist du gegangen?"
"Offensichtlich wolltet ihr, dass ich etwas nicht erfahre. Ich habe es
euch leicht gemacht. Ich verstehe nicht, warum ich als Einzige nicht wissen
soll, was ich bin. Außerdem hat mich scheinbar jeder, der mir wichtig war, mein
ganzes Leben belogen. Was kann an meiner Identität derart
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