Terakon
als Michaels
Mensch vorgestellt. Er entschied sich für den noch freien Platz neben mir.
Neugierig betrachtete er meine Unterlagen. "Du weißt also über unsere Welt
Bescheid?"
Michael hatte erwähnt, dass er nicht viel von Förmlichkeiten hielt.
"Ich weiß, dass sie existiert. Das ist so gut wie alles."
"Normalerweise behauptet ihr Menschen ja stets, bestens über unsere Welt
Bescheid zu wissen."
Ich zeigte mit einer Kopfbewegung auf den Vampir. "Ich erkenne, dass der
blonde dort ein Vampir ist, und dass deine anderen Begleiter Peris sind. Das
ist dann auch schon alles."
"Weißt du, was ich bin?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Was glaubst du, ist Magie?"
Woher sollte ich das wissen. Ich nahm Magie nicht einmal wahr. Ich entschied
mich für das, was sie für mich war. "Eine Illusion."
"Wirklich, wie erklärst du dir dann, dass sie existiert?"
Fast hätte ich gesagt, in meiner Welt existiert sie nicht. Was ich wirklich antwortete,
war: "Tut sie das, oder ist sie einfach eine dem Menschen unbekannte
Wissenschaft?"
"Interessant, aber eine Wissenschaft ist doch keine Illusion."
"Entschuldige, ich meinte das, was man sich unter Magie weitläufig
vorstellt."
So gruselig war er doch gar nicht. Ich fühlte mich in seiner Gesellschaft wohl.
Ich hörte eine Stimme, die ich nicht zuordnen konnte.
"Sie riecht fantastisch, dürfte ich sie einmal kosten?" Dabei konnte
es sich nur um den Vampir handeln. Ich suchte seinen Augenkontakt und antwortete
noch vor Michael: "Das glaube ich nicht, es sei denn, du willst dir den
Magen verderben."
Warum war ich auf einmal derart selbstbewusst. Die Stimmung im Raum ließ sich
am besten mit - erwartungsvolles Schweigen - beschreiben. Es schien, als hätte
ich einen Fauxpas begangen. Dennoch senkte ich meinen Kopf nicht und starrte
ihm unentwegt in seine grünen Augen. Der blonde Mann neben mir lachte und
zerzauste meine Haare, als wäre ich ein kleines Kind. Woraufhin sich die
Atmosphäre wieder entspannte. Er griff nach meiner Hand und ich spürte wie
seine Energie langsam durch meinen Körper wanderte. Das hatte nun doch etwas
Unheimliches. Denn als er fragte, "verrätst du mir, warum du hier in der
Küche lernst? Hat Michael keine Zimmer mehr?", wollte ich ihm die Wahrheit
sagen. Wieder ging von meinen Peris eine enorme Anspannung aus.
"Michael fand es wäre unhöflich, sich im Zimmer zu verstecken."
"Um nicht unhöflich zu sein, hast du dich entschlossen hier zu
lernen."
"Nein, ich hatte entschlossen in meinem Zimmer zu bleiben. Wissen sie, ich
bin sturer, aber Michael ist stärker. Er hat mich in die Küche getragen und
Nicki hat sich neben mich gesetzt, damit ich hier bleibe.
Meine Unterlagen hatte ich währenddessen noch in der Hand."
Um meine Geschichte zu untermauern, warf ich Michael einen vernichtenden Blick
zu.
"Hat die Verletzung in deinem Gesicht auch etwas damit zu tun?"
Bevor ich antworten konnte, hatte Michael gesprochen: "Hugorio, du weißt
doch, Menschen, man muss ja so vorsichtig sein, um sie nicht zu verletzen, ganz
besonders wenn sie sich wehren."
"Michael, ich habe gehört, dass sie nicht nur ein Mensch ist."
Immer wenn so etwas impliziert wurde, verkrampfte sich jeder Muskel meines
Körpers. Vergebens versuchte ich, ihm meine Hand zu entziehen. Seine Energie
war die ganze Zeit über in meinem Körper präsent. Es war, als versuchte sie,
mich zu beruhigen. Ich wollte ihn loswerden. Alles um mich herum ignorierend,
konzentrierte ich mich. Er sollte aus meinem Körper verschwinden. Millimeter
für Millimeter wurde er durch meine eigene Energie verdrängt.
Es war ein befreiendes Gefühl, als nur noch meine eigene Energie durch meinen
Körper floss. Dennoch war ich inzwischen panisch vor Angst und völlig
erschöpft. Hugorio beobachtete mich genau. Hatte er mich die ganze Zeit über
derart prüfend betrachtet. Er löste seinen Griff. Ich zog meine Beine an und
legte meine Arme um sie. Erst jetzt bemerkte ich die Tränen auf meinen Wangen,
legte die Stirn auf meine Knie und vernahm, dass ich am ganzen Körper zitterte.
"Was hast du mit ihr gemacht?" In Michaels Stimme war etwas
Vorwurfsvolles.
"Mein Freund, hältst du mich für ein Monster? Die richtige Frage wäre, was
hat sie gemacht? Sollen wir mit dem Geschäftlichen beginnen?"
Nicki umarmte mich tröstend, während sich die mystischen Wesen unterhielten.
Als das Gespräch pausierte und es an mir war zuzuhören, rüttelte mich Nicki.
Ich hob den Kopf und lauschte.
"Okay, irgendein Kerl namens
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