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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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Geschwindigkeit war das gar nicht so leicht.
    Harryo verspürte wieder kurz die Blutleere in seinem Kopf, die ihm vorübergehend schwarz vor den Augen werden ließ. Er verkrampfte sich in die Mähne des Tieres und sperrte den Mund auf. Aber schneller als beim ersten Mal gewöhnte er sich an das Ungewohnte. Sein Blick wurde klar, er sah, wie die Umrisse des Zimmers undeutlich wurden und schließlich ganz verschwanden.
    Harryo erblickte das helle Fenster mit der grünen Fläche dahinter, die rasch größer wurde. Er verlor das Gefühl des Schaukelns und Schwankens völlig, schwebte über einer fremden Landschaft, die nach und nach ihren undeutlichen Schimmer verlor.
    Harryo wollte bremsen, sein Mähnchen zügeln, wie er es schon einmal getan hatte. Doch seine Neugier war diesmal größer als seine Angst. Er schloß die Augen erneut, um das Fremde nicht sehen zu müssen, das Grün, das jetzt alles ausfüllte.
    »Schneller, Mähnchen!« feuerte er sein Schaukelpferd an und glaubte zu spüren, daß es tatsächlich noch schneller schaukelte. Er riß die Augen auf.
    Harryo sah ein wenig unscharf die Bäume, die links und rechts an ihm und seinem Pferdchen vorbeiwanderten. Dahinter lagen grüne Wiesen mit gelben Blumen, die sich bis zum Horizont erstreckten. In weiter Ferne glaubte er den grauen Schimmer von Bergen zu sehen.
    Fast wie auf dem Meer, wenn die Rockies aus den Fluten auftauchen, dachte er.
    Noch einmal gab er Mähnchen die Sporen. Er sah vor sich den Weg, den er entlangritt, sah die Steine, denen das Schaukelpferd geschickt auswich, und fragte sich, wo er war.
    Hinter dem Fenster lag eine herrliche Landschaft, das Grün, das er gesehen hatte, waren Wiesen, wie er sie aus den Naturparks kannte. Ganz ruhig legte er sich auf den Rücken seines Pferdes und beobachtete die Landschaft, durch die es schaukelte.
    »Es ist ein Traum, es muß ein Traum sein«, rief er, und in ihm stritten sich Angst und Neugier.
    In diesem Augenblick schaukelte Mähnchen gegen einen besonders großen Stein, der den ganzen Weg versperrte. Es prallte dagegen, drehte sich in der Luft, wollte umstürzen, machte eine ganze Wendung. Harryo verlor den Halt auf seinem Rücken, krallte sich in der glänzenden Mähne fest und strampelte, während er seitlich an dem Tier hing. Wie durch Zufall wurde das Pferd ein Stück angehoben, rutschte über den Felsbrocken, landete auf seinem Gestell und setzte den Weg in unverminderter Geschwindigkeit fort. Harryo zuckte an seiner Seite, stetig bemüht, die Beine emporzubekommen. Endlich faßten sie auf dem Rücken des Tiers Halt, er zog sich empor und setzte sich zurecht. Weinerlich betrachtete er das Büschel Pferdehaar, das er in der Hand hielt. Er hatte es Mähnchen in seiner Not ausgerissen. Harryo steckte es in die Tasche. Horho würde das sicher in Ordnung bringen.
    Von da an achtete Harryo besser auf den Weg, immer bereit, Mähnchen herumzureißen, wie er es von seinem Zimmer her gewohnt war. Zimmer! Das Wort hatte Signalwirkung. Der Junge wurde sich plötzlich der Fremdartigkeit der Umgebung bewußt, für die er bisher geschwärmt hatte. Sein Pferd hatte ihn hierher geschaukelt, es mußte ihn auch wieder zurückbringen. War es nicht schon Mittagszeit?
    Harryo zügelte Mähnchen und freute sich, daß das Pferdchen ohne Murren gehorchte. Der Park verschwamm vor seinen Augen, wich dem hellen Fenster und machte bald den Möbeln seines Zimmers Platz. Das Schaukelpferd hielt an.
     
    Linda McInta schloß die Wohnungstür und sah auf das Zifferblatt der Hängeuhr. Sie zeigte kurz nach neun.
    »Es gibt Frühstück, aufstehen!« rief sie wie immer und trug den Einkauf in die Küche. Aus dem Badezimmer drang das Gegurgel einer Antwort. Die Dusche lief, und Klein Harryo flitzte durch den Flur, die Haare halbnaß, und verkroch sich wieder unter der halbwarmen Bettdecke. Sarha prustete unter dem Wasserstrahl, schaltete dann den Abzug der Klimaanlage ein.
    Linda setzte Kaffeewasser auf und deckte den Tisch. Pünktlich um Viertel nach gab es Frühstück, denn um 10 hatte Horho seinen Dienst und nahm Sarha gleich mit, da sie in der zweiten Schicht arbeitete. In der kommenden Woche machte sie Nachmittagsschicht, und dann Spätschicht.
    Linda hörte sie aus dem Bad kommen und in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer rumoren. Harryo tauchte auf, noch immer nicht angezogen. Linda scheuchte ihn aus der Küche.
    Das Wasser dampfte, die Brötchen hüpften geröstet aus dem Ofen, der Eierkocher klingelte. Linda McInta hatte alle

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