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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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bewegte sich nur ein Busch im Luftzug? Schneller als erwartet war er heran.
    Eine Gestalt trat in den Pfad und hob die Hand.
    »Weg!« rief der Junge hastig. »Aus dem Weg! Ich kann nicht anhalten!«
    Mähnchen stürmte auf die Gestalt los, die mit einem Schreckensruf zur Seite sprang. Harryo wandte den Kopf zurück.
    »Es tut mir leid, es geht nicht!« brüllte er, aber da war die Gestalt schon weit zurück. Mit herabhängenden Armen starrte sie ihm nach.
    Ein Mädchen! dachte Harryo. Mit leuchtenden Augen und goldenen Haaren!
    Er blickte wieder nach vorn, musterte die Bäume und die Landschaft. Er kannte sie schon. Die fernen Berge senkten sich langsam unter den Horizont, machten einem blauen Flimmern Platz, das Luft oder Wasser war.
    »Mähnchen reitet immer denselben Weg«, flüsterte Harryo. »Bewegen wir uns im Kreis?«
    Es mußte so sein, denn weit vor ihm tauchte die kleine Gestalt auf, die er vor ein paar Sekunden gesehen hatte. Sie winkte.
    Der Junge überlegte fieberhaft, wie er das Problem lösen konnte. Er wollte sich mit dem Mädchen unterhalten, doch dafür gab es nur eine Möglichkeit, es mußte herauf auf sein Pferd.
    »Lauf!« rief er schon von weitem, »renne los und springe auf mein Pferd!«
    Da war er auch schon vorbei und sah zurück. Das Mädchen nickte und rannte los, immer weiter hinter ihm her, immer schneller. Vor ihm tauchten andeutungsweise die grauen Berge auf und verschwanden wieder.
    Nach kurzer Zeit sah er auch das Mädchen hinter sich nicht mehr, obwohl es jetzt schnell sein mußte. Er erblickte einen kleinen Schatten vor sich, wußte wer es war.
    Harryo schloß seine Beine eng um den Rumpf des Pferdes und beugte sich hinab. Nur langsam näherte er sich dem Mädchen, erreichte es, überholte es langsam. Es streckte ihm seine Arme entgegen, er packte zu. Vorsichtig zog er das Mädchen zu sich herauf, setzte es vor sich auf Mähnchens Rücken, so daß es ihn anschauen konnte. Er zeigte ihm, wie es sich festzuhalten hatte.
    »Es tut mir leid«, erklärte Harryo dann, »aber ich kann nicht anhalten, sonst verschwindet die Landschaft.«
    »Ich habe es mir gedacht«, sagte das Mädchen. »Vater erzählt manchmal, daß wir Besuch aus anderen Dimensionen erhalten, aus Gegenden, die räumlich an denselben Koordinaten liegen, aber zeitlich und energetisch unterschiedlich sind.«
    Harryo verstand die Worte nicht, schwieg jedoch. Das Mädchen musterte ihn neugierig.
    »Ich bin Feh«, sagte es. »Du gefällst mir.«
    »Ich heiße Harryo und komme aus dem Wohnsektor anch 24, Block 12/5/7, das heißt 24. Wohnsektor der Stadt Anchorage, Gebäude 12, Stockwerk 5, 7. Wohnung. Wo wohnst du?«
    Geschickt wich er dem Felsbrocken aus.
    »Wir haben unser Blockhaus dort drüben«, antwortete Feh und lächelte, weil er verständnislos ihrem schnell wandernden Arm nachblickte.
    »Was ist eine Dimension, was sind Koordinaten?« fragte er ratlos. »Hat es etwas mit meinem Schaukelpferd zu tun?«
    »Nennst du dein Reittier so?« wich sie aus. »Gibt es bei euch auch andere Tiere?«
    »Es gibt lebende Pferde mit vier Beinen, sie laufen viel schneller und sind größer.«
    »Das ist komisch«, murmelte Feh. »Bei uns sehen sie alle so aus wie deins. Wir nennen sie Hürösser.«
    »Aber es läuft gar nicht, kennt keinen Trab, keinen Galopp. Es schaukelt nur!«
    Sie zuckten beide mit den Schultern. Langsam kam ihnen der Gedanke, daß die beiden Welten so verschieden waren, daß es viele Dinge gab, die sie nicht verstanden.
    »Und ich dachte, es sei etwas wie ein Park«, brummte Harryo ratlos. Er begann von seiner Welt zu erzählen, wie er sie kannte, von den Menschen und den Bergen, vom Meer und den Schiffen, von den Städten und den Tieren, die bei den Menschen lebten, und von seinen Spielsachen.
    »Mähnchen ist mein liebstes Spielzeug und ganz aus künstlichem Material«, sagte er. Feh musterte das Tier aufmerksam.
    »Du hast recht«, sagte sie dann. »Es bewegt den Kopf gar nicht wie unsere Tiere. Es öffnet auch nicht den Mund, und seine Augen sind starr.« Sie sah ihn groß an. »Wie kannst du dann darauf reiten, bist du ein Zauberer?«
    »Nein«, sagte er entschieden. »Ich weiß nicht einmal, wie ich zu euch in diesen Park komme. Jedesmal, wenn ich schnell reite …«
    »Du kannst mich einmal mit zu dir nehmen«, schlug Feh vor.
    »Später. Ich muß erst Sarha und Horho fragen. Sie sind meine Eltern und entscheiden, wen ich mitbringen darf.«
    »Wann kommst du denn wieder?«
    »Vielleicht heute nachmittag,

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