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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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darstellen. Aber ich bin nicht der Meinung, daß wir ihr mit Hysterie begegnen sollten. Gibt es sonst noch etwas?«
    Urko sah ihn mit undurchdringlichem Blick an, dann sagte er nachdenklich, während in seinem Kopf ein Plan Gestalt annahm: »Nein, vorerst nicht. Sie haben mir alle Informationen gegeben, die ich brauchte.« Und damit machte Urko auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus.
     
    Die Operation an Virdon nahm ihren Fortgang. Schweißperlen glänzten auf Kiras Stirn, und Burkes Gesicht war von innerer Spannung bleich und verkniffen. Nur Dr. Leander schien über den Ausgang des schwierigen Experiments nicht sonderlich besorgt.
    Eine Transfusionsflasche hing in einer improvisierten Halterung; sie war nur noch halbvoll und entleerte sich langsam durch eine Schlauchleitung, die zum Operationstisch führte. Galen bewachte Dr. Leander noch immer mit dem Skalpell, obgleich der Direktor keinen Versuch unternommen hatte, den Raum zu verlassen. Er beobachtete den Fortgang der Operation, wider Willen beeindruckt von der Arbeit, die unter seinen Blicken vonstatten ging.
    »Es ist faszinierend«, sagte er nach einiger Zeit. »Die Blutübertragung scheint dem Patienten nicht zu schaden.«
    »Dann sind Sie also bereit, zuzugeben, daß Ihre Ablehnung von Bluttransfusionen voreilig gewesen sein könnte?« fragte Kira, ohne von der Arbeit aufzusehen.
    Leander machte ein nichtssagendes Geräusch. Auf der anderen Seite lag das Mädchen angespannt und bewegungslos. Erst als es Leanders Worte und Kiras Antwort hörte, entspannte es sich ein wenig.
    »Nun werden Sie vielleicht auch Ihre Meinung über uns rückständige Menschen ändern«, sagte Burke.
    »Das ist weniger wahrscheinlich«, sagte Galen.
    Leander lachte trocken auf. »Sehr scharfsinnig, Doktor Adrian. Im Gegenteil, diese ganze Übung demonstriert das niedrige Niveau Ihrer und Ihrer Freunde Intelligenz. Selbst wenn der Mann überlebt, wird er Ihre Flucht nur behindern. Er wird der postoperativen Pflege bedürfen, wird tagelang das Bett nicht verlassen können. Sie hätten besser daran getan, ihn im Wald sterben zu lassen.«
    »Vielleicht«, sagte Burke. »Aber dann wären mehrere wichtige Ereignisse ungeschehen geblieben. Ich hätte nicht die Gelegenheit erhalten, meine Geschicklichkeit im Einbrechen und Stehlen zu vervollkommnen, und wir wären um das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft gekommen. Das wäre wirklich bedauerlich gewesen.«
    Leander lachte laut. »Du zeigst bemerkenswerte Ruhe. Warten wir ab, welche Miene du machen wirst, wenn du von der Polizei abgeführt wirst.«
    Kira hatte während des ganzen Wortwechsels ruhig und konzentriert weitergearbeitet; nun zog sie die Ränder der Operationswunde auseinander und senkte behutsam eine lange Pinzette in die Öffnung. »Da ist sie«, sagte sie, »die Kugel.« Und sie zog das Geschoß mit der Pinzette heraus und hielt es in die Höhe.
    »Es ist komisch, wieviel Ärger und Schwierigkeiten ein kleines Stück Blei wie dieses verursachen kann«, meinte Galen.
    »Es ist überhaupt nicht komisch«, widersprach Burke. »Es war keine Minute lang komisch.«
    »Jetzt ist keine Zeit für Unterhaltungen«, sagte Kira zu Burke. »Wir müssen die Wunde schließen, und dazu brauche ich Handreichungen.«
    Sie machten sich wieder an die Arbeit, die von diesem Punkt an relativ einfach war. Die Wunde wurde gereinigt, von Blutgerinnseln befreit und vernäht, die Außenseite gesäubert und sterilisiert und schließlich verbunden. »Viel länger hätte es nicht dauern dürfen«, sagte Burke mit einem Kopfnicken zur Transfusionsflasche, die beinahe leer war.
    »Endlich! Wir sind fertig«, sagte Kira, und in ihrer Stimme lag plötzlich die ganze Erschöpfung, die sie während des langen Abends unterdrückt hatte.
     
    Draußen war die Nacht noch stiller geworden. Im gesamten Krankenhauskomplex waren die Lichter längst erloschen, und nur aus den Stationen der Nachtbereitschaft drang schwacher Lampenschein. Mitternacht war nicht mehr fern, als der Friede vom dumpfen Trommeln galoppierender Pferde gestört wurde. Travin erwachte vom rasch anschwellenden Lärm, zündete eine Laterne an und verließ die Personalbaracke, um nach dem Rechten zu sehen. Als er den Hof überquert hatte und zum Haupteingang kam, sah er sich einer Hundertschaft berittener Polizisten gegenüber, angeführt von General Urko selbst.
    »Vorwärts, öffnet das Tor!« brüllte Urko den schläfrigen Posten im Wachhäuschen zu. Ehe die trägen Gorillas herausgekommen waren,

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