Terror auf dem Planet der Affen
eilte Travin zum Tor und öffnete die Flügel.
»Wir suchen zwei Menschen und einen verräterischen Schimpansen«, sagte Urko zu Travin. »Einer der Menschen ist verwundet. Wir haben Hinweise erhalten, daß sie im Krankenhaus Hilfe gesucht haben. Sind in den letzten Tagen Fremde hierhergekommen?«
Travin überlegte einen Moment, dann antwortete er ausweichend: »Wir sehen immer viele Leute. Niemand achtet auf neue Gesichter.«
Urko beugte sich aus dem Sattel und musterte Travins ängstliches Gesicht mit finsteren Blicken. »Diese Leute sind Verräter«, sagte er. »Wer Verrätern hilft, wird mit dem Tode bestraft. Weißt du das?«
Travin schlug die Augen nieder und stammelte verwirrt: »Ich – ich weiß es wirklich nicht, Herr. Ich habe sie nicht gesehen.«
Urko richtete sich im Sattel auf, unschlüssig, ob er dem Mann glauben sollte oder nicht. Bevor er zu einer Entscheidung kommen konnte, sagte eine Stimme aus der Dunkelheit in der Nähe: »Er lügt!«
Urko nahm Travin die Laterne ab und hob sie in die Höhe. Lafer kam von der anderen Seite und zeigte anklagend auf Travin. »Die drei Fremden sind hier!« sagte er. »Hier im Krankenhaus!«
Urko blickte stirnrunzelnd von einem zum anderen, bis Lafer etwas aus der Tasche zog und ihm hinstreckte. Urko beleuchtete den Gegenstand mit der Laterne. Es war der Kompaß, den Travin aus Virdons Kleidern gestohlen hatte.
»Dieses Ding fand ich unter Travins Sachen«, sagte Lafer. »Er bekam es von dem Fremden. Und seine eigene Tochter hilft ihnen.«
Urkos finsterer Blick ruhte unheilvoll auf Travin. »Deine Tochter hilft ihnen?« grollte er. »Dann könnt ihr zwei mit ihnen sterben!«
»Nein, bitte!« rief Travin verzweifelt. Er versuchte dem Pferd des Generals in die Zügel zu fallen, doch einer der Wachtposten stieß ihn mit dem Gewehrkolben zurück. Die Berittenen schenkten ihm und Lafer keine weitere Beachtung, sondern trabten über den Hof, wo ihre Formation ausfächerte.
Im Operationsraum hatte sich die Spannung gelöst. Kira baute das Transfusionsgerät ab, und Burke wachte an der Seite seines Freundes. Das Mädchen erhob sich zögernd von seinem Lager und fragte mit schwacher, ängstlicher Stimme: »Ist er tot?«
Burke blickte auf und lächelte ihr zu. »Nein, er schläft nur. Dank deiner Hilfe wird er am Leben bleiben. Der Fluch ist fort.«
Das Mädchen seufzte und wagte ein zaghaftes Lächeln, das wie ein Sonnenstrahl über ihr blasses Gesicht ging.
»Ich weiß nicht«, sagte Dr. Leander, der am Fenster stand und über den Hof hinausblickte, noch immer von Galen mit dem Skalpell bedroht. »Es scheint, daß wir Besuch bekommen.«
Die anderen drängten hastig zum Fenster und spähten zum Tor hinüber, dessen Flügel eben vor einer Menge berittener Polizisten aufschwangen. Nach kurzem Aufenthalt am Tor ritt die Streitmacht über den Hof und verteilte sich nach beiden Seiten, um den Gebäudekomplex zu umstellen. Der Widerschein ihrer Fackeln und Laternen flackerte gespenstisch über die Gebäudefassaden.
Minuten später marschierte Urko mit zwei Bewaffneten durch den Hauptkorridor des Krankenhauses. Die Polizeisoldaten hielten die Gewehre im Hüftanschlag und stießen jede Tür auf, die sie passierten. Büros, Lagerräume, Krankenzimmer, jeder Winkel, der den Flüchtlingen als Versteck dienen mochte, wurde überprüft. Andere Suchtrupps nahmen sich der übrigen Korridore und Nebengebäude an.
Als Leander und Kira um eine Ecke kamen und die uniformierten Gorillas vor sich sahen, heuchelten sie Erschrecken und Überraschung.
»Wir suchen nach flüchtigen Verbrechern«, sagte Urko. »Zwei Menschen und einen Schimpansen. Wir wurden informiert, daß sie hier sind. Es handelt sich um die beiden lang gesuchten Astronauten und den Verräter Galen, der sich ihnen angeschlossen hat.«
Dr. Leander zog die Stirn in Falten und rieb sich nachdenklich das Kinn. »War einer der Menschen verwundet?« fragte er.
»So ist es«, sagte Urko. »Wo sind sie?«
»Ich weiß es nicht.«
»Was soll das heißen, Sie wissen es nicht?«
»Sie sind fort«, sagte Leander, die Hände ausbreitend, als bedauere er, nicht helfen zu können. »Und ich würde vorschlagen, Ihre Leute zurückzuziehen, je eher, desto besser.«
Urko starrte ihn ungläubig an. Dann verfinsterte sich seine Miene. »Wollen Sie mir Befehle geben?« sagte er.
»Das würde ich mir niemals anmaßen, General. Ich möchte Sie nur warnen. Als Arzt, verstehen Sie?«
Urkos Blick folgte der Richtung von Leanders
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