Terror auf Stiles Island
lass dich nicht fallen, nur weil du dich wie ein Idiot aufgeführt hast.«
Jesse nickte.
»Immerhin machst du inzwischen nicht mehr ständig einen Idioten aus dir«, sagte Jenn.
Jesse grinste ohne rechte Überzeugung.
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Teil mit ›nicht mehr‹ besonders mag«, sagte er.
»Dann sagen wir’s so: Du machst zumindest im Rahmen deiner Arbeit keinen Idioten mehr aus dir«, sagte Jenn.
Jesse nickte. »Genau deswegen arbeite ich auch.«
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23
Als Macklin die Tür ihres Apartments öffnete, sprang ihn Faye geradezu an und umklammerte mit ihren Beinen seine Hüften. Sie trug einen Morgenmantel aus Seide und nichts darunter.
»Holla«, sagte Macklin. »Lass mich zumindest die Tür zumachen.«
Er hatte keine Probleme, sie in seinen Armen zu tragen.
Als sich ihre Lippen berührten, flüsterte sie: »Willkommen zu Hause. Wie wär’s mit ’nem kleinen Fick?«
»Um ehrlich zu sein«, sagte Macklin, »ging mir gerade genau das Gleiche durch den Kopf.«
Sie drückte ihren Mund auf den seinen, während er sie zum Schlafzimmer trug und aufs Bett legte – und ließ ihn selbst dann noch nicht los.
»Faye«, sagte er und löste sich aus ihren Armen. »Ich sollte mir vielleicht erst die Klamotten ausziehen.«
»Dann mach aber schnell«, sagte sie und öffnete ihren Morgenmantel.
Sie war im Bett neugierig und experimentierfreudig und mochte es, ungewohnte Positionen zu testen. Wann immer sie von neuen Sex-Praktiken oder einem revolutionären Erotik-Spielzeug hörte, wollte sie es umgehend ausprobieren. Es gab irgendwie etwas Befreites, Gelöstes, Verspieltes in ihrer Sexualität – und Macklin hatte oft den Eindruck, als würde sie beim Sex lachen, auch wenn er wusste, dass das nicht der Fall war. Als sie mit ihrer Nummer durch waren, lagen sie nebeneinander im Bett und schauten auf ihr Spiegelbild an der Decke.
»Bist du jetzt für ’ne Weile entspannter?«, fragte Macklin.
»Aber nur für ’ne Weile«, sagte Faye. »Hast du Hunger?«
»Herrgott, Faye«, sagte Macklin. »Eins nach dem anderen. Lass mich erst mal ein bisschen ausruhen.«
»Das Abendessen steht bereit, wann immer du Lust hast.«
»Die leckere Vorspeise hast du ja schon serviert«, sagte Macklin.
»Hast du die Leute bekommen, die du haben wolltest?«
»Ja. An Crow lag mir am meisten. Ich hab JD für die elektrischen Sachen, Fran fürs Dynamit und Freddie Costa mit seinem Boot.«
»Das bedeutet, wir teilen durch fünf«, sagte Faye.
»Falls nicht einer von ihnen ausfällt«, sagte Macklin.
Sie schauten sich im Spiegel an der Decke an.
»Hältst du das denn für möglich?«
Macklin lächelte und zuckte mit den Schultern: »Wer weiß das schon?«
Noch immer schaute Faye ihn im Spiegel an. »Du bist ein gewissenloser Hund, Jimmy.«
»Nicht immer«, sagte Macklin und gab ihr einen Klaps auf die Hüfte.
»Nein«, sagte Faye. »Nicht immer.«
Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schwieg. Faye wusste nur allzu gut einzuordnen, was es mit dem »nicht immer« auf sich hatte. Er liebte sie, liebte sie im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber Jimmy war nicht gerade zu den großen Gefühlen fähig. Seine intensivsten Emotionen waren Anspannung und Langeweile – und sein ganzes Leben bestand eigentlich nur darin, das eine zu forcieren, um das andere zu verhindern. Was auch der Grund war, warum die Zeit im Knast für ihn absolut tödlich war. Sie wusste nicht, wie er im Knast mit der Langeweile umging, aber sie wusste, dass es das Risiko war, das seinem Leben überhaupt einen Sinn gab. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass er sich eines Tages übernehmen würde. Sie wusste auch, dass er es mit der sexuellen Treue nicht wirklich ernst nahm. Es hatte überhaupt nichts damit zu tun, ob er sie liebte oder nicht – was zählte, war allein der spontane Impuls und der Wunsch, eine Frau zu erobern. Sie hasste es, sich dieser Tatsache bewusst zu sein, aber sie hatte schon früh in ihrem Leben gelernt, dass man die Dinge so nehmen musste, wie sie kamen. Und sie wusste, dass sie ihn liebte, sie wusste, dass er sie nie verlassen würde – und versuchte, das Beste daraus zu machen. Als sie im Spiegel ihre beiden nackten Körper sah, dachteFaye, dass es wohl das ist, was das Leben überhaupt ausmacht: sich das zu nehmen, was realistisch ist, und dann das Optimum rauszuholen.
»Was gibt’s denn zum Abendessen?«,
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