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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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gar nichts ergeben, außer dass er die Nachbarschaft ein bisschen besser kennengelernt hatte. Mario zum Beispiel, der dem Marokkaner an ihrem ersten Abend in Lenzari gedroht hatte, war ein alter Mann mit Glatze und markanten Gesichtszügen. Er hatte eine scharfe Adlernase und weit abstehende Ohren. Marc hatte ihn Nosferatu getauft. Einmal, am Donnerstag, waren zwei Carabinieri in ihrem Jeep vor dem Haus des Marokkaners vorgefahren. Marc war aufgefallen, dass der größere der beiden einen leichten Buckel hatte. Sie waren etwa eine halbe Stunde im Haus geblieben. Ansonsten nichts Außergewöhnliches, und Marc hatte schon begonnen, sich mit dem Gedanken anzufreunden, die Erlebnisse der ersten Nacht einfach verblassen zu lassen.
    Umso mehr elektrisierte ihn, was er jetzt auf dem Videoband sah: 17:23 zeigte der Timecode, als die Kamera zwei Männer erfasst hatte, die die Straße in Richtung Dorfausgang entlanggingen. Sie hatten der Kamera den Rücken zugewandt, Marc konnte ihre Gesichter nicht erkennen. Der eine Mann war auffallend groß, um die 1,90 schätzte Marc, und hatte dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar. Der zweite Mann war kleiner, von kräftiger Statur und hatte volles, dunkles Haar. Vor dem Haus des Marokkaners blieben sie stehen. Marc starrte voller Spannung auf den Kameramonitor. Plötzlich sah sich der Kräftigere, Dunkelhaarige um und drehte dabei den Kopf in Richtung Kamera. Er trug einen Schnurrbart. Marc hielt das Bild an. Es gab keinen Zweifel: Es war der Mann aus dem deutschen A6 mit den getönten Scheiben, der vorhin an ihm vorbeigefahren war.
    Marc ließ das Band weiterlaufen. Der Schnauzbart führte die rechte Hand zur Tür. Die Tür öffnete sich. Um 17:25 Uhr verschwanden der Schnauzbart und nach ihm der Blonde im Haus des Marokkaners. Marc spulte zurück und ließ die Szene noch mal laufen. Wieder streckte der Schnauzbart die Hand in Richtung Tür, aber alles Weitere war auf dem kleinen Monitor nicht zu erkennen. Die Bewegung, die der Mann machte, sah nicht danach aus, als würde er anklopfen, es schien eher, als würde er die Tür aufschließen, aber Marc war sich nicht sicher. Nachdem die Männer das Haus betreten hatten, passierte nichts mehr, die Dorfstraße lag verlassen da. Um 17:37 Uhr, also nur zwölf Minuten später, kamen die Männer wieder aus dem Haus. Sie sahen sich nach allen Seiten um und gingen eilig auf die Kamera zu. Es waren die Männer aus dem Audi mit dem FDS -Nummernschild. Er hätte sich das Kennzeichen merken sollen, verdammt. Es war die einzige Möglichkeit, etwas über die Männer in Erfahrung zu bringen. FDS – Marc versuchte sich zu erinnern. Die Buchstaben und Zahlen hatten sich wiederholt. S, ja, der Buchstabe nach dem FDS war ein S gewesen. An zwei Zahlen konnte er sich ebenfalls erinnern, an die 3 und die 8. Marc schnappte sich schnell einen Stift und ein Blatt Papier. Er spielte verschiedene Kombinationen durch. Am Ende blieben zwei übrig: FDS-S 3388 oder FDS-S  3888. Eine der beiden war richtig. Jetzt musste Klaus weiterhelfen. Marc wusste, dass Klaus aus seiner Zeit als Journalist noch immer viele gute Kontakte hatte und an Informationen kam, die normalerweise nicht so leicht zu beschaffen waren. Noch am selben Abend schrieb er ihm eine E-Mail, in der er ihn bat, den Halter des schwarzen A6 zu ermitteln. Er digitalisierte das Videomaterial sofort, um Klaus ein Bild der beiden Männer mitschicken zu können, vielleicht konnte er ja auch über die beiden etwas herausfinden.

    Als Klaus drei Tage später zurückrief, war Marc gerade mit Anna am Meer. »Also«, sagte Klaus. Seine Stimme klang geschäftsmäßig, schon das »Also« gewichtig. »Die 3388 können wir vergessen. Das ist ein Opel Vectra. Aber die 3888, das ist ziemlich sicher dein A6.«
    Marc lauschte atemlos, aber Klaus wusste genau, wo er seine Pausen zu setzen hatte, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Sprich weiter, verdammt, dachte Marc. Anna winkte ihm vom Spielplatz-Piratenschiff aus zu, auf dem sie herumkletterte. »Der ist zugelassen auf eine Sicherheitsfirma namens Telos Security Services mit Sitz in Freudenstadt«, fuhr Klaus schließlich fort.
    Dass FDS  das Kennzeichen von Freudenstadt im Schwarzwald war, hatte Marc inzwischen selbst herausgefunden, mehr aber leider noch nicht.
    »Was ist das für eine Sicherheitsfirma?«, fragte er.
    »Ich habe ihre Webseite gerade vor mir. Ich les dir mal vor«, sagte Klaus. »Telos Security Services ist ein hoch spezialisiertes

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