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Terror

Terror

Titel: Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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rieb sich mit ihrem Gewicht und ihrer Wärme an ihm. Er hob das Bein ein wenig, damit sie das Gesicht über Wasser halten konnte. Sie hatte die Augen geschlossen. Sie rieb sich an ihm, drückte die Brüste an seine Brust und fing an, mit der rechten Hand seinen Schaft zu streicheln.
    Crozier ächzte auf, aber es war nur ein vorwegnehmender Laut, kein Stöhnen der Befreiung. Sophia seufzte leise gegen seinen Hals. Er spürte die Wärme und Feuchtigkeit ihrer tieferen Regionen an seinem erhobenen Schenkel und dachte: Wie kann etwas noch feuchter sein als Wasser?

    Dann stieß sie ein lautes Stöhnen aus, und auch Crozier schloss die Augen – er bedauerte es, sie nicht mehr zu sehen, aber er konnte nicht anders. Einmal, zweimal, dreimal drückte sie sich fest an ihn und schob sich nach unten, und das Streicheln ihrer Hand wurde schneller, stärker, drängender, fordernder.
    Er vergrub das Gesicht in ihrem nassen Haar, als es pulsierend aus ihm herausströmte. Crozier hatte das Gefühl, die Ejakulation würde nie enden. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er sich sofort bei ihr entschuldigt. So aber stöhnte er erneut und hätte beinah den Halt an der Baumwurzel verloren. Beide wippten auf und ab, und ihre Gesichter tauchten bis zum Kinn unter.
    Am meisten verwirrte Francis Crozier in diesem Augenblick – und es gab nichts, was ihn in dieser Stunde nicht verwirrt, und nichts, was ihn bekümmert hätte – der heftige Klammergriff ihrer Schenkel um den seinen, während sie mit geschlossenen Augen die Wange an seine presste und selber laut stöhnte. Für Frauen gab es doch gewiss nicht die gleiche Intensität des Gefühls wie bei Männern! Manche der Huren hatten gestöhnt, ja, aber sicher bloß, weil sie wussten, dass die Männer es gern hörten  – dass sie nichts spürten, war nur allzu offensichtlich.
    Und doch …
    Sophia zog den Kopf zurück und küsste ihn vergnügt lächelnd voll auf den Mund. Dann löste sie sich von ihm und stieß sich weit mit den Beinen ausholend von den Wurzeln ab, um zum anderen Ufer zu schwimmen, wo ihre Kleider über dem leicht bebenden Busch hingen.
    Für Crozier war es unfassbar, dass sie sich einfach wieder anzogen, die Picknicksachen aufsammelten, das Maultier beluden und schweigend die ganze Strecke bis zum Government House zurückritten.
    Und genauso unfassbar war es, dass Sophia Cracroft beim Abendessen mit ihrer Tante, mit Sir John und sogar mit dem
ungewöhnlich redseligen Kapitän James Clark Ross plauderte und scherzte, während Crozier meistens bloß schweigend auf den Tisch starrte. Er konnte ihr – wie sagten die Froschfresser dazu? – ihr Sangfroid nur bewundern. Crozier dagegen war noch immer wie bei dem endlosen Orgasmus im Schnabeltierweiher zumute: als wären die Atome seines Wesens in alle Winkel des Universums zerstreut worden.
    Dabei behandelte ihn Miss Cracroft keineswegs zurückhaltend oder gar vorwurfsvoll. Sie lächelte ihm zu, wandte sich mit Bemerkungen an ihn und bemühte sich wie jeden Abend im Haus des Gouverneurs, ihn ins Gespräch einzubeziehen. Und das Lächeln, das sie ihm schenkte, war doch gewiss ein wenig wärmer? Zärtlicher? Und verliebt? Es musste so sein.
    Als Crozier nach dem Diner einen Spaziergang im Garten vorschlug, entschuldigte sie sich mit dem Hinweis auf ein schon verabredetes Kartenspiel mit Kapitän Ross im Salon. Hatte Commander Crozier vielleicht Lust, sich ihnen anzuschließen?
    Nein, entschuldigte sich Commander Crozier seinerseits, weil er aus ihrem herzlichen und entspannten Benehmen die Aufforderung zu entnehmen glaubte, an diesem Abend möglichst alles in den geregelten Bahnen zu belassen, bis sie sich unter vier Augen sehen und ihre gemeinsame Zukunft besprechen konnten. So schützte Crozier Kopfschmerzen vor und zog sich auf sein Zimmer zurück.
    Am nächsten Tag wanderte er schon vor dem Morgengrauen in seiner besten Uniform durch die Gänge des Hauses, in der Gewissheit, dass auch Sophia einem inneren Drängen folgend zu einer frühen Begegnung erscheinen würde.
    Sie erschien nicht. Als Erster kam Sir John zum Frühstück herunter und erging sich in endloser, unerträglich langweiliger Konversation mit Crozier, der die läppische Kunst des geistlosen Plauderns nie so richtig erlernt hatte und sich in keiner
Weise imstande fühlte, etwas Vernünftiges zu einer Unterhaltung über die angemessene Gebühr für das Ausleihen von Sträflingen zum Ausschachten von Kanälen beizusteuern.
    Als Nächste zeigte

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