Terry Rotter und der Stein des Anstoßes
Wange.
„Guten Morgen, mein Held“
Er drehte seinen Kopf nach rechts und entdeckte Hermione, die offenbar genauso wenig angezogen mit ihm zusammen unter einer Decke lag. Das veranlasste ihn zu der entscheidenden Frage:
“Hermione - habe ich wirklich meine Avengers in der Bibliothek vergessen?“
„Ich befürchte schon.“
Als er seinen Schock überwunden hatte, richtete er seine Konzentration auf weitere wichtige Dinge, die eventuell erörtert werden müssten:
„Dieses Bild mit der weißen Katze dort drüben passt farblich nicht ganz zu dem des braunen Pferdes daneben. Dadurch wird, glaube ich, der Eindruck femininer Infantilität negativ beeinflusst, den dieser Raum anscheindend vermitteln will. Ach ja, übrigens: Wie komme ich hierher und was habe ich hier getan?“
Hermione lächelte und sagte:
“Ich kann mich nicht genau daran erinnern, wie du hierher gekommen bist. Wahrscheinlich habe ich dich hier hochgetragen, damit du nicht an der Anti-Jungen-Vorrichtung aufgehalten wirst. Tja, und was du hier gemacht hast - sagen wir einfach, es war etwas, was unsere Freundschaft vertieft hat.“
Terry war noch immer etwas verwirrt:
“Gut, aber - es gesellen sich hier noch einige weitere Dinge hinzu, die man miteinbeziehen sollte...“
„Keine Sorge, mit Magie ist manches möglich.“
„Schön. Dann bliebe da noch eine Kleinigkeit: Sieh dich ’mal um!“
Zahlreiche Augen lächelnder Griffamtor-Mädchen waren auf das Paar geheftet. Einige von ihnen sprangen suspekt auf und ab und sagten Dinge wie: „Sind sie nicht süß?“ (Die Mädchen, nicht die Augen).
Hermione erschrak und drückte sich näher an Terry heran. Er lachte. McGonekel betrat passenderweise das Zimmer und rief die Mädchen dazu auf, zum Frühstück zu erscheinen. Sie entdeckte Terry, machte eine Missfallen ausdrückende Geste mit ihrem Zeigefinger und sagte:
“Ein echter Schlingel sind Sie, Mr. Rotter. Ein echter Schlingel, genau wie ihr Vater. Und jetzt ziehen Sie sich an und kommen Sie zum Essen - unsere Haussklaven sollen sich ja nicht umsonst die ganze Mühe gemacht haben!“
Als sie angezogen beim Frühstückstisch ankamen, hatten sämtliche Griffamtors diesen strahlenden Ich-weiß-was-ihr-gestern-Nacht-getan-habt-Blick aufgelegt. Hermione wurde ganz rot im Gesicht, während es Terry einmal mehr vollkommen gleichgültig war. Sie setzten sich neben Ron, der eigentlich nie einen eindeutigen Gesichtsausdruck aufwies. Das lag daran, dass immer ein bisschen Beunruhigung über ein weiteres baldiges Ableben seine Gesichtszüge markierte. Dieses Mal war es also eine Kombination aus „Ich weiß, was ihr gestern Nacht getan habt“ und „Scheiße, ich werde sterben!“.
„Könnt ihr euch an das Gespräch zwischen Snake und Quarrel gestern Abend erinnern?“ fragte Terry.
Ron lächelte nur sein Kombinationslächeln und sagte:
“Hey, ihr Zwei: Wenn ihr noch welche braucht, dann wisst ihr, an wen ihr euch wenden müsst.“
„Ähm. Danke - Ron. Also: Snake sagte, er will Himmler an die Macht verhelfen, indem er den Stein der Weisen für ihn klaut, richtig?“
„Richtig“, sagte Hermione, während Ron Kussgeräusche nachahmte und die anderen Griffamtors darüber lachten.
„Das bedeutet, dass sie die Steine verwechseln, so wie wir es angenommen hatten.“
Ich lief kurz in die Szene herein und erläuterte Terry den genauen Sachverhalt:
„Im Prinzip ist es so: Himmler versucht den Stein des Anstoßes zu finden, schreibt ihm aber die Fähigkeiten vom Stein der Weisen zu. Snake dagegen versucht anscheinend den Stein der Weisen mitsamt seinen Eigenschaften zu stehlen, wobei es ihm aber nicht klar ist, dass Gandalf den Stein des Anstoßes versteckt hält und nicht den Stein der Weisen . Ich würde diesen Zusammenhang als unnötig kompliziert ansehen und ihn einfach ignorieren. Bis dann.“
Ich krallte mir ein Stück Kuchen, verließ die Szene wieder, um mich erneut dem Erzählen zu widmen.
„Aber wieso sollte Snake uns einfach so laufen lassen? Wir sind doch Zeugen...“, überlegte Terry.
„Gute Frage. Und Quarrel scheint ja mit ihm zusammen zu arbeiten. Aber wieso hat er dann versucht, dich bei dem Quititsch-Spiel zu retten, Schatz?“ fragte Hermione.
Ron schmunzelte über letzteren Begriff. Es war, als würde man Adolf Hitler als „schnuckeliges Goldbärchen“ bezeichnen.
„Ich denke, nächstes Mal betrinken wir uns lieber nicht auch noch vorher, wenn wir schon auf diese Unsichtbarkeits-Joints angewiesen sind“,
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