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Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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frei machte.
     
    Die dahinter verborgene Kammer hinterließ den Eindruck vollkommener Unwichtigkeit. Ron erleuchtete seinen Zauberstab mit dem Worte: „Licht!“ Dadurch erschien der Raum auch nicht viel bedeutender. Einige Spinnweben hingen von der Decke herab, am Rande standen ein paar Stühle und eine zentimeterdicke Staubschicht lag über der gesamten Einrichtung. In der Mitte ragte ein großer, bläulich schimmernder Spiegel empor, der magisch zischelte und eigentlich jedem sofort auffallen müsste. Terry stellte sich vor den Spiegel und erblickte zunächst nur sein Ebenbild.
    „Igitt, diese Schuluniform! Huch - was bin ich doch für ein braves Schulmädchen, was bin ich doch für ein goldiges Schulmädchen, zum Geburtstag wünsche ich mir ein Pferd und eine neue Puppe, die ich ganz doll lieb haben kann. Und wenn ich groß bin, dann...“
    Terrys zynische Ausführungen wurden von einem neuen Bild unterbrochen: Erschrocken und mit ernster Miene sah er sich mit seinen Eltern konfrontiert. George hatte einen Arm um seine Frau Lilly gelegt und sie lächelten Terry an. Mit seinem anderen Arm schlug Terrys Vater auf Snake ein, der versuchte, sich hinter Lilly zu verstecken. Ron schmunzelte noch über Terrys Selbstironie, bis er sich allmählich Sorgen machte. Terry hatte normalerweise eine gewisse Distanz zu allem, was um ihn herum passierte, doch auf einmal schien er seine Maske abzulegen und, zumindest für diesen Moment, zu sich selbst zurückgekehrt zu sein, alter Schwede.
    „Das sind meine Eltern“, sagte Terry, was nur scheinbar an Ron adressiert war.
    Er berührte den Spiegel, doch er fühlte nur kaltes Glas.
    „Hallo Mama. Hallo Papa. Wo seid ihr denn gewesen?“
    Das Spiegelbild seiner Eltern gab keine Antwort. Sie winkten ihrem Jungen nur zu. Allmählich wurde ihm klar, dass sie ihm niemals antworten würden.
    „Ihr seid nur Trugbilder, oder?“
    Terrys Stimme wurde dunkler und kehrte zu ihrer Distanz zurück.
    „Himmler hat euch getötet! Ich werde ihn vernichten und jeden, der ihm folgt, das schwöre ich! Kein Tag wird vergehen ohne von meiner finsteren Rache zu bluten! Auch wenn euch das wahrscheinlich gar nicht interessiert, angesichts dessen, dass ihr nur Trugbilder seid und so...“
    Terry wandte sich vom Spiegel ab und setze sich auf einen Stuhl am Rande des Raumes. Ron konnte es nicht klar erkennen, doch er schien zu weinen. Zum bislang ersten Mal in seinem Leben. Eine Vogelspinne krabbelte auf Terry zu und sagte aufheiternd:
    „Hallo, kann ich dir irgendwie helfen?“
    „Ach, verschwinde“, antwortete der Junge.
    „OK“, meinte die Spinne und trollte sich.
    Nun widmete sich Ron dem Spiegel. Auch er sah zunächst nur sich selbst: Ein schmächtiger Junge mit geflickter alter Schuluniform, roten Haaren und ängstlichem Blick. Sein Spiegelbild verschwamm und er erkannte seine Mutter, die ihre Arme um ihn gelegt hatte, seine Brüder, deren Hände auf seinen Schultern ruhten und sich selbst: Er hatte einen gestrickten Pullover an, auf dem ein echtes „R“ zu erkennen war, ein Pullover, den seine Mutter nur für ihn persönlich gestrickt hatte. Er trug neue Jeans und es bestand kein Anlass dazu, anzunehmen, dass er bald sterben müsse. Ron gesellte sich schließlich zu Terry und weinte mit ihm. Das ist ja alles so traurig, ich glaube, ich hole mir erst einmal ein paar Taschentücher.
     
    Mit einigen angeblich besonders reißfesten Exemplaren mit Zitronenduft und einem Kinogutschein auf der Rückseite machte ich mich auf den Weg zu Hermione. Ich ging davon aus, sie im „Geschichte des Aberglaubens“-Klassenzimmer anzutreffen, doch sie hatte es bereits verlassen und war offenbar auf dem Weg zum verbotenen Abteil der Bibliothek. Sie wirkte ziemlich besorgt.
     
    Währenddessen im Raum des magischen Spiegels:
    Terry und Ron lagen sich in den Armen und sprachen sich gegenseitig Trost zu. Schließlich schleppten sie sich in die Bibliothek zurück und Terry schien zielstrebig nach einem Buch zu suchen. Er hatte es anscheinend gefunden, setzte sich an einen Lesetisch und sprach unter Verwendung seines Zauberstabes einige magische Formeln. Ron lehnte derweil an einem Bücherregal und versuchte, sein Erlebnis mit dem Spiegel zu verarbeiten. Nach einer Weile legte Terry sein Buch weg und Gandalf erschien auf der Bildfläche. Terry beförderte ihn mit einem Sprungtritt zu Boden und forderte seine Waffen zurück.
    „Beruhige dich, mein Junge. Zu gegebener Zeit wirst du sie zurück erhalten. Zunächst

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