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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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können. Es hat mir nicht geholfen, etwas über Autos, die Tesarentechnologie oder Tesarenstädte zu wissen. Nicht einmal über Tesaren haben wir viel gewusst, nur, dass wir von ihnen besiegt wurden, und dass wir in der Kolonie von ihrer Gnade abhängig sind.
    Wir finden tatsächlich mehrere Geräte, aber alle sind verschmort, kaum noch zu erkennen. Ein Klumpen aus schwarzem, hartem Plastik. In einem der Räume entdeckt Luca einen großen Kasten, der nicht besser aussieht, aber Luca meint, das war mal die Funkzentrale. Leider nutzt uns die auch nichts mehr. Luca stellt sich an eines der Fenster und sieht nachdenklich raus. Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Gerade, als ich ihm ein paar aufmunternde Worte sagen möchte, hellt sich sein Gesicht auf.
    Er stürmt zur Tür hinaus, so schnell, dass ich ihm kaum folgen kann. Wir finden uns in einem Hinterhof wieder, ähnlich dem, in dem wir aus dem LKW gestiegen sind, als die Tesare uns aus Kolonie D geholt haben. Er ist von allen Seiten von Gebäuden umschlossen, nur ein großes Metalltor dient als Zugang.
    Vier weiße Autos mit breiten dunkelgrünen Streifen stehen im Hof, bedeckt mit einer dicken Kruste Dreck. Hier war schon lange keine Menschenseele mehr. Unkraut ist durch die graue Straßendecke gebrochen, hat dicke Adern hinterlassen, die sich kreuz und quer über den ganzen Hinterhof ziehen.
    »Polizeiautos«, sagt Luca und grinst mich breit an, als müsste ich wissen, was so toll an dieser Entdeckung ist. Er lacht als er mein verständnisloses Gesicht sieht. »Polizeiautos haben Funkgeräte. Wenn wir nur eins davon wieder hinbekommen, können wir vielleicht …«
    »… die Rebellen kontaktieren, ich weiß«, sage ich und verdrehe die Augen gekünstelt.
    »Genau.« Luca schaut mich wieder mit diesem durchdringenden Blick an, von dem ich das Gefühl bekomme, er würde bis in mich hineinreichen. Ich wende mich von ihm ab und gehe auf eines der Autos zu. Bevor ich meine Hand auf den Türgriff lege, drehe ich mich zu Lucas um, der mich noch immer anstarrt. »Alarmanlage?«
    »Ganz bestimmt nicht. Die Autobatterie ist leer. Wir müssen die Geräte ausbauen und mitnehmen .«
    »Und wie willst du sie dann benutzen ?« Ich kann mir nicht vorstellen, wie er die Funkgeräte zum Laufen bringen will. »Funktionieren die ohne Auto?«
    »Das schon. Die Stromzufuhr wird ein Problem, weswegen wir eine Autobatterie aus einem Tesarenauto klauen werden.«
    »Ach so«, unke ich trocken.
    Luca beginnt aus allen Wagen das Funkgerät auszubauen und ich stehe in der Gegend herum und tue gar nichts. Als mir das zu langweilig wird, durchsuche ich das Innere der Autos. Ich finde einen Holzstift und kleine leere Papierzettel. Die nehme ich für Kayla mit. Sie hat noch nie mit Papier und Stift gemalt. Ich finde eine Karte, wie die, die Luca im Erholungspark mitgenommen hat. Ich drücke sie ihm in die Hand und er nickt abwesend. Da sind noch andere Dinge, mit denen ich nichts anfangen kann. Ich lasse sie liegen.
    Auf dem Rückweg müssen wir ständig Tesaren und Leibsklaven aus dem Weg gehen. Es ist mitten am Tag und die Stadt ist aus ihrem Schlaf erwacht. Wir haben die Kapuzen tief in unsere Gesichter gezogen, so fällt niemandem sofort auf, dass wir keine Tesarenzeichnung auf der Stirn haben. Die fehlende Zeichnung würde uns sofort als Nicht-Sklaven enttarnen. Das wäre unser Todesurteil.
    Die Vorstellung, Kayla würde ohne uns zurückbleiben , macht mich wahnsinnig vor Angst. Alles in mir steht unter Anspannung. Ich versuche mich genauso unauffällig zu bewegen wie Luca. Aber gerade weil ich es so unbedingt will, falle ich noch mehr auf. Ich stolpere, wende mich immer wieder um, sehe ängstlich in die Gesichter der Sklaven. Ich versuche diese Impulse zu unterdrücken, aber ich kann es nicht. Was würde ich dafür geben, etwas von Lucas Gelassenheit zu haben.
    Ein paar Leibsklaven, die schwere Kartons auf einem kleinen Wagen transportieren, den sie polternd hinter sich herziehen, bleiben stehen und schauen uns fragend an. Ich senke den Blick auf die Straße. Sie haben gemerkt, dass wir keine Sklaven sind, denke ich panisch. Sie haben es gemerkt!
    Ich beschleunige meine Schritte, doch Luca packt mich am Unterarm und hält mich zurück. Er schüttelt den Kopf und murmelt etwas, das ich nicht verstehe, aber ich weiß trotzdem, was er meint. Wenn ich jetzt schneller laufe, ziehe ich die Aufmerksamkeit der Tesare auf mich, die mit schussbereiten Sperren hinter uns laufen.
    Ich

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