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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­satz­pla­nung deu­ten dar­auf hin. Ich glau­be so­gar zu wis­sen, wer Sie sind.«
    »Das klingt in­ter­essant, Dr. Van Haet­lin«, wur­de ich mit ei­nem Ton­fall an­ge­spro­chen, der mir zu den­ken gab. Die Stim­me klang ge­wollt ge­lang­weilt. »Darf man et­was Nä­he­res hö­ren? Wer bin ich?«
    »Von Per­son sind Sie mir un­be­kannt, Sir, selbst­ver­ständ­lich. HC-9 er­wähn­te nie­mals Ih­ren Na­men oder Ih­ren aka­de­mi­schen Stand.«
    Ich ver­nahm has­ti­ge Atem­zü­ge. Jetzt hat­te ich ihn »ge­kit­zelt«. Han­ni­bal wirk­te geis­tes­ab­we­send. Er war auf Ge­dan­ken­spio­na­ge ge­gan­gen.
    Als ich die Ver­blüf­fung be­merk­te, die sich plötz­lich auf sei­ner Mas­ken­fo­lie ab­zeich­ne­te, wuß­te ich auch oh­ne be­son­de­re Nach­richt, daß er den Frem­den iden­ti­fi­ziert hat­te. Es muß­te sich um ei­ne ehe­mals be­deu­ten­de Per­sön­lich­keit han­deln, oder Han­ni­bal wä­re nicht so rasch auf den Na­men ge­kom­men.
    »In­wie­fern bin ich Ih­nen al­so be­kannt, Dok­tor?«
    »Er­lau­ben Sie einen Ge­gen­fra­ge, Sir. Wis­sen Sie ex­akt, wes­halb ich von zwei GWA-Schat­ten in letz­ter Se­kun­de dem Hen­ker von Pa­ris ent­ris­sen wur­de?«
    »Nein«, ant­wor­te­te er auf­rich­tig. »Das war der Haupt­grund für mei­ne Be­frei­ungs­ak­ti­on. Kön­nen Sie mich be­leh­ren? Aber bit­te nicht mit den Mär­chen, die man aus je­dem Ra­dio­ge­rät hö­ren kann.«
    »Das dach­te ich mir, Sir. Des­halb auch mei­ne Mut­ma­ßung über Ih­re NO-Quo­te. HC-9 frag­te ta­ge­lang aus­schließ­lich nach dem so­ge­nann­ten ›ach­ten Mann‹, wie er ihn nann­te. Er woll­te über ei­ne Per­son in­for­miert wer­den, die au­ßer uns, den sie­ben be­kannt­ge­wor­de­nen Auf­ge­stock­ten, eben­falls Bul­mers-Schü­ler ge­we­sen sein soll. Ich ver­mu­te, daß Sie die­ser ach­te Mann sind.«
    »Stimmt«, be­stä­tig­te Han­ni­bal brum­mig. »Ich wur­de auch stän­dig mit sol­chen Fra­gen be­läs­tigt. Man schi­en ganz wild auf Sie zu sein. Sa­gen Sie mal – wes­halb ei­gent­lich? Ha­ben Sie ei­ne neue Bom­be er­fun­den, oder sonst et­was? Ich hät­te längst mei­nen Kopf ver­lo­ren, wenn sich die GWA nicht so bren­nend für Sie in­ter­es­sie­ren wür­de. Wa­ren Sie eben­falls un­ten in Crut­co­lat­la?«
    »Ja«, wur­den wir in­for­miert. Zu kurz und zu ab­weh­rend, wir mir schi­en. »Ich be­dan­ke mich für die Aus­künf­te. Sie schei­nen auf­rich­tig zu sein.«
    »Na hö­ren Sie«, be­schwer­te sich Han­ni­bal, »warum sol­len wir Ih­nen ge­gen­über nicht auf­rich­tig sein? Es war so, glau­ben Sie mir. Van Haet­lin kann das be­stä­ti­gen. Den hat­te die­ser HC-9 Tag und Nacht in der Kur. Wir muß­ten pro Mann min­des­tens zehn Hyp­no­ver­hö­re über­ste­hen. Ver­dammt schmerz­haft, kann ich Ih­nen sa­gen. Das wer­de ich mir mer­ken. Wenn mir ei­ner der Ker­le in die Fin­ger fällt, dann …«
    »Es reicht, Pro­fes­sor«, wur­de er scharf un­ter­bro­chen. Den Frem­den schie­nen die An­deu­tun­gen an­zu­wi­dern. War er ein ech­ter Gent­le­man? Sein Ver­hal­ten ließ die Ver­mu­tung auf­kom­men.
    »Dro­hun­gen die­ser Art schät­ze ich nicht, Pro­fes­sor«, fuhr er fort. »Ich be­dan­ke mich für die Aus­künf­te. Wur­de Ih­nen mit­ge­teilt, wie­so oder wes­halb man auf die Spur des so­ge­nann­ten ach­ten Man­nes kam?«
    »Mit kei­nem Wort, Sir«, be­teu­er­te ich. »Ich ha­be min­des­tens hun­dert­mal da­nach ge­fragt, aber an die­sem Punkt hör­te die Groß­zü­gig­keit mei­nes Ver­hör­of­fi­ziers auf.«
    Wir wech­sel­ten noch ei­ni­ge be­lang­lo­se Re­de­wen­dun­gen. An­schlie­ßend wur­den wir von Ra­mon, der sich als hie­si­ger Si­cher­heits­chef vor­stell­te, in zwei kom­for­ta­bel ein­ge­rich­te­te Ap­par­te­ments ge­bracht.
    Als ich un­ter die Du­sche ging, stand der schlan­ke, drah­ti­ge EU­RO-Por­tu­gie­se hin­ter mir. Ich son­dier­te sei­nen Be­wußt­seins­in­halt.
    Er hat­te den Be­fehl er­hal­ten, sich mei­ne Nar­be an­zu­se­hen! Wenn ich jetzt noch zwei Nie­ren be­ses­sen hät­te … nicht aus­zu­den­ken!
    »Ha­ben Sie dar­an ei­gent­lich kei­ne Schmer­zen?« frag­te Ra­mon, mir ein Hand­tuch

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