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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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Abendessen auf mich! Du lieber Himmel. Welcher Mann verlässt schon einen Stripclub, weil seine Frau Hackbraten gemacht hat? Jedenfalls keiner von der Sorte, die ein solches Unternehmen führen sollte, so viel sage ich Ihnen. Ich stehe mehr meinen Mann als die ganzen Schlappschwänze und Weicheier bei Mather-Hollinger.« Sie blinzelte mich an, als hätte sie vergessen, dass ich neben ihr stand. Dann schob sie resolut ihre Brüste ein Stück über die Miederkante hoch und stürzte sich wieder ins Getümmel.
    »Würden Sie gerne tanzen?«, fragte mich einstudiert höflich eine Asiatin mit einem wahren Monsterbusen.
    »Nein, ich wollte gerade gehen«, sagte ich und begab mich Richtung Garderobe.
    Dann sah ich ihn: Stanley Prizbecki, angetan mit einer schwarzen Lederjacke und diversen Goldkettchen. Er und Vivian warfen sich quer durch den Raum lüsterne Blicke zu, während sich eine blonde Barbiepuppe an ihm wand.
    Schlagartig wurde mir klar, dass ich mich in den rosa Champagnerbrunnen im Foyer übergeben würde, wenn ich nicht sofort an die frische Luft kam. Ich riss dem Mädchen hinter dem Tresen meinen Lammfellmantel (ein Weihnachtsgeschenk von Randall) aus der Hand, raste zur Tür und schaffte es gerade noch bis zum Straßenrand, bevor ich
mein Mittagessen von mir gab. Zum zweiten Mal in dieser Woche.
     
    »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen die Lexington nehmen!«, schnauzte Vivian den Fahrer der Mietlimousine an und beugte sich gefährlich weit in sein Sichtfeld, um ihn ihren Zorn hautnah spüren zu lassen. Er befolgte ihre Anweisung prompt und schlug das Lenkrad voll ein, sodass Vivian und ich zur Seite geschleudert wurden.
    »Sie Arschloch! Wollen Sie mich umbringen?«, brüllte sie.
    Im Rückspiegel sah ich, wie er eine Braue hob. Der Gedanke war ihm offenbar nicht ganz fremd.
    Es war acht Uhr morgens am Freitag der längsten Woche aller Zeiten. Vivian und ich fuhren zu einer Besprechung mit einer angesagten jungen Ernährungsexpertin, Rachel Barnes, die kürzlich durch die Presse gegangen war, weil sie viele ohnehin schon rappeldünne Frauen aus der Upper East Side von Manhattan in die zaundürren Stecken verwandelt hatte, die sie unbedingt sein wollten. Ihr Geheimnis? Ein jede freie Minute füllendes, von der Elitetruppe der US-Marine inspiriertes Trainingsprogramm plus eine 500-Kalorien-Diät, die angeblich rundum gesund war. Für die lächerliche Summe von 10 000 Dollar pro Monat brachte Ms. Barnes ihren Klientinnen bei, sich durch den Verzicht auf Nahrung, kombiniert mit olympiareifen Leibesübungen, das Klappergestell zu sichern, das in dieser Saison so wahnsinnig in war.
    »Allein diesen Monat drei Bestseller. So ein Erfolg ist ein schlagendes Argument!«, tönte Vivian am Handy, während der Fahrer getreu ihrem Befehl, uns so schnell wie menschenmöglich
ans Ziel zu bringen, sich mit mörderischem Tempo einen Weg durch den Verkehr bahnte. Ich starrte stur geradeaus und versuchte, Haltung zu bewahren, damit mir nur ja nicht wieder schlecht wurde. In letzter Zeit war auf meinen Magen kein Verlass mehr.
    Vivian sah ruckartig hoch, das Handy noch am Ohr. »Was tun Sie da, Claire?«
    »Ich fühle mich nicht so hundertprozentig. Ich muss bloß -«
    » Irk s, ist Ihnen etwa schlecht? Bleiben Sie mir ja vom Leib, für so was habe ich jetzt wirklich keine Zeit.«
    »Mir ist nicht schlecht, ich bin nur -«
    »Egal, schlecht oder nicht schlecht, sitzen Sie nicht da wie Lots Weib und starren blöd aus dem Fenster. Ich bezahle Sie verdammt noch mal nicht dafür, die Landschaft zu bewundern! Ich will drei neue Ideen von Ihnen hören, bevor wir bei der 80. Straße sind. Die Zeit läuft.« Sie widmete sich wieder ihrem Handy. »Ich schwör’s dir, ich weiß nicht, was meine Leute eigentlich den ganzen Tag machen! Wenn ich nicht ständig mit der Peitsche hinter ihnen stehe, tun sie vermutlich nichts als vor sich hinträumen und Däumchen drehen. Die reinste Pest . Okay, Baby, ich ruf dich nächste Woche an. Wie wär’s am Mittwoch zum Lunch im Ivy? … Fabelhaft. Ciao .«
    Das hieß also, Vivian würde nächste Woche wieder in L.A. sein - super. Ich bekam unendlich viel mehr geschafft, wenn ich nicht alle zehn Minuten auf Knopfdruck für sie parat stehen musste. Sie beendete das Gespräch und steckte das Handy in ihre Fendi-Tasche.
    »Ich hätte ein paar Manuskripte vorliegen, die ich gern mit Ihnen besprechen würde, Vivian«, sagte ich nach
einem Blick auf meinen Notizblock und weiter bemüht, die wachsende Übelkeit

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