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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Makler amüsiert und ließ seine hundert Kilo krachend neben Louis Aden auf den Stuhl fallen. Überrascht stierte Louis Aden den Mann neben sich an. Er begriff absolut nicht die Worte des Maklers.
    „Ja, da staunen Sie, alter Freund", fuhr Frank Stone trocken fort. „Frank Stone weiß, was er tut. — Schauen Sie sich nur um, brechend voll der Laden. Ich sage Ihnen, eine wahre Goldgrube ist diese Harmony-Bar", plätscherte es wie ein Wasserfall über die aufgeworfenen Lippen des Maklers.
    Mit einem großen Tuch wischte sich Frank Stone über den Mund. Sein Atem ging stoßweise. Er mußte schon sehr viel getrunken haben, denn sein Gesicht war stark gerötet und ziemlich aufgedunsen. — Louis Aden bemühte sich kramphaft nach einigen passenden Worten. Er fühlte sich immer unbehaglicher in seiner Haut. Bedrückend kam ihm zum Bewußtsein, daß er sich einem Menschen dieser Sorte anvertraut hatte. Unschlüssig nagte er an seinen Lippen.
    „Nun zu Ihnen, Aden", begann der Makler wieder und auf seinem öligen Gesicht lag ein schmieriges Lächeln.
    „Ja, bitte! — Machen Sie es kurz, ich habe nicht viel Zeit", bekam Aden nun doch heraus.
    „Moment noch!" Frank Stone hatte sich erhoben und deutete mit seinem Kopf in eine bestimmte Richtung: „Kommen Sie! — Hier werden wir uns in ein paar Minuten kaum noch unterhalten können, — Gehen wir in mein Büro!“
    Zusammen verließen sie die Bar, in der soeben ein tosendes Geschreie und Gejohle anschwoll. Der Raum, den Louis Aden dann betrat, verschlug ihm fast die Sprache. Nach den bisherigen Erfahrungen, die er hier in Chadwell gemacht hatte, hatte er soviel Komfort nicht erwartet. Schwere, echte Teppiche lagen auf dem Boden. Dicke Clubsessel standen um einen runden Tisch. Neben dem großen Schreibtisch stand einladend eine mächtige Hausbar.
    „Hier läßt es sich wohnen!" stellte Louis Aden fest und ließ sich in einen der dicken Sessel gleiten. Die Atmosphäre des Raumes wirkte sich sofort befreiend auf den verwöhnten Dandy aus. Hier konnte er wieder normal atmen. Hier fühlte er nicht mehr den abgründigen Sturz, den er als Verwandter und Teilerbe des reichen Lords in dem schummerigen Barraum so stark empfunden hatte. Der Hausherr kredenzte ihm höchstpersönlich Whisky und Sodawasser. „Hier Aden, nehmen Sie erst mal einen guten drink. Der Alkohol löst die Zunge."
    Nach dem zweiten Glas kam Louis Aden auf den eigentlichen Grund seiner Anwesenheit zu sprechen.
    „Warum haben Sie mich hierher bestellt?" erkundigte er sich immer noch leicht argwöhnisch.
    „Warum, Aden", begann der Makler tonlos und beäugte seinen Gast lauernd und verschlagen einige Sekunden.
    „Ich will es Ihnen sagen. — Ich habe Sie kommen lassen, um Ihnen zu zeigen, daß der Auftrag, den Sie mir vor Tagen gaben, bei mir in den richtigen Händen ist. Bei mir brauchen Sie kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Was hier erzählt wird, erfährt kein Mensch."
    „Ich glaube es Ihnen. Aber deswegen brauchte ich doch nicht erst hierher zu kommen, Mr. Stone. Der Auftrag, den ich Ihnen gab und den ich auch teuer bezahlen werde..."
    „Hat einen Haken!" fuhr der Makler Louis Aden ins Wort.
    „Was für einen Haken?"
    „Belinda Nair legt keinen Wert auf ein besseres Arrangement. — Sie will vorerst gar nicht aus London heraus."
    „Haben Sie mit Ihr verhandelt?"
    „No. — Ich war nur im FIXED STAR-CLUB, habe sie mir angesehen und die Ohren offen gehalten. Muß schon sagen, Aden, die Frau ist Klasse. Ihre Stimme — und auch alles übrige." Seine Augen bekamen einen gierigen Glanz und traten fast aus ihren schwammigen Höhlen heraus, als er an die Frau dachte und nun fortfuhr.
    „Nur verstehen es die Leute vom FIXED STAR-CLUB nicht, dergleichen gute Formen richtig herauszubringen. Ich sage Ihnen, bei mir würde die Frau so auf der Bühne erscheinen, daß sich die Augen der Männer verrenken würden."
    Ein tiefer Stoßseufzer folgte und beendete seine frivolen Gedanken. „Also, Aden, so wie Sie sich das vorgestellt haben, geht es nicht", wurde er wieder geschäftlich. „Andere Agenturen waren bereits vor mir da und haben nichts ausrichten können. Da bin ich erst gar nicht in Verhandlungen mit ihr getreten. — Hm, Sie müssen sich schon da etwas anderes einfallen lassen", warf er eine gefährliche Angel aus, nachdem er zuvor eine wohlüberlegte Kunstpause hatte eintreten lassen.
    Kurz zögerte Louis Aden, das auszusprechen, was schon lange sein Vorhaben war. Hastig trank er einen weiteren

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