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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Whisky, dann zischte er hervor:
    „Sie muß weg, egal wie und wohin!"
    Eine bedrückende Stille legte sich nach den schwerwiegenden Worten des Dandys in den Raum. — Scheu blickte er sich nach allen Seiten um.
    Als er sicher war, daß sich hier kein unbefugter Lauscher aufhielt, ließ er seine Maske fallen.
    „Hören Sie, Stone. — Ich gehe nicht fehl, wenn ich annehme, daß Sie ein großes Interesse an Belinda Nair haben, ganz gleich, ob persönlich oder geschäftlich. Well, Sie können Sie haben, denn mir steht sie nur im Wege. — Machen wir das Geschäft, Sie schaffen mir diese Frau vom Halse und bekommen noch als Zugabe fünftausend Pfund von mir. —
    Na, ist das ein Geschäft für Sie?"
    Frank Stones qualliges Gesicht nahm einen noch verschlageneren Ausdruck an. Jetzt hatte er den dämlichen Burschen da, wo er ihn hinhaben wollte. Glaubte der Bengel denn, er, Frank Stone, würde ihn nicht kennen. Würde nicht wissen, daß er eines Tages einen Batzen Geld erben würde. Dem Boy mußte schon ganz gehörig das Fell jucken, wenn er seine Cousine beiseite schaffen wollte, um auch deren Erbteil später einkassieren zu können. Mochte der einfältige Bursche ruhig erst einmal glauben, er würde sich mit diesem einmaligen Betrag, den er fordern würde, zufrieden geben. Er kannte genug Wege, um diese gute Einnahmequelle später nicht versiegen zu lassen. Tolle Zukunftsmusik waren diese Worte des Trampets in seinen Ohren. Überraschend schnell kam auch seine Antwort: „Legen Sie das Doppelte auf den Tisch, und das Geschäft geht in Ordnung!"
    Erschreckt wehrte Louis Aden ab. „Stone, das geht nicht. Soviel Geld kann ich im Augenblick nicht auftreiben."
    „Wieviel haben Sie denn?" ließ der Makler nicht locker.
    „Mein ganzes Vermögen beläuft sich auf etwa fünftausend Pfund. Diesen Betrag sollen Sie erhalten, sobald Belinda aus London für alle Zeit verschwunden ist. Mehr habe ich nicht."
    Nachdenklich zog der gerissene Makler seine Fettpolster auf der Stirn in Falten. Er tat so, als müsse er sich die ganze Angelegenheit erst noch einmal gründlich überlegen. In Wirklichkeit frohlockte er innerlich und mußte an sich halten, um nicht laut aufzulachen.
    „Sure, Aden. — Sie sollen sehen, daß Frank Stone kein Unmensch ist. Da Ihnen soviel daran liegt, dieser Nair eins' auszuwischen, mache ich Ihnen folgenden Vorschlag. — Sie bringen mir am Tage ihres Verschwindens viertausend Pfund in bar hierher. Für den restlichen Betrag unterzeichnen Sie mir hier diesen Wisch, der besagt, daß Sie mir die Summe innerhalb von zwei Jahren gezahlt haben müssen."  
    Auf einem vorgedruckten Bogen trug Frank Stone einige Zahlen ein und reichte ihn Louis Aden herüber. Da stand es nun schwarz auf weiß: .Sechstausend Pfund innerhalb zwei Jahren' — und Louis Aden unterschrieb...
    ,Was sind schon zehntausend Pfund? Ein paar lumpige Kröten, gemessen an dem Vermögen, das ich nach dem Tode des Lords einstecken werde', dachte Aden, als er den Unterzeichneten Bogen zurückreichte.
    Er ahnte nicht, daß er sich damit selbst das Grab geschaufelt hatte. — Denn wer einmal in die Fänge Frank Stones geraten war, der kam von diesem Blutsauger nicht eher los, bis auch der letzte Dollar den Weg in seinen Säckel angetreten hatte.
    „All right!" brummte Frank Stone zufrieden, indem er den Schuldschein in seinen Schreibtisch einschloß.
    „Wann denken Sie, soll es losgehen?" war er danach wieder voll schmieriger Unterwürfigkeit und schenkte abermals die Gläser voll. „Warten Sie, Stone. — Heute haben wir Freitag. — Morgen geht es noch nicht, da tritt sie bei diesem Wohltätigkeitsfest auf. Wenn sie da fehlen würde, könnten sich gewisse Leute zu früh Gedanken darüber machen. Sagen wir Sonntag. Sonntag Nacht!"  
    „Okay — einverstanden! — Sie erhalten Nachricht, sobald meine Leute die Sache starten."
     
    3
     
    Es war ein verregnetes „weekend". Man spürte es wieder einmal sehr deutlich, daß über dem Inselreich die Zeit der trauten Kaminstunden angebrochen war. Jeder, der nicht beruflich in diesem unfreundlichen Wetter herumspazieren mußte, zog den trockenen Platz am wärmespendenden Kamin vor. Dennoch gab es nicht nur im Hafenviertel Menschen, die stundenlang durch den Regen wanderten oder sich in einem Winkel herumdrückten, um irgendeinem „Gewerbe" nachzugehen, sondern auch in anderen Stadtteilen zogen nicht nur Müßiggänger durch die Straßen. Die Londoner Hautevolee aber rüstete sich zum Ereignis des

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