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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Nacht philosophieren? Sina hatte sich Verstärkung geholt für die Minoritenkirche, ich konnte nicht bis zu ihm vordringen. Aber machen Sie sich keine Gedanken, Monsignore, ich bleibe am Ball. Er ist schon so gut wie tot.«
    »Einen Dreck ist er, wenn Sie so weitermachen!«, brauste der Bischof auf. »Sina sitzt in einem Zug nach Quedlinburg, während Sie sich faul in Ihrem Bett drehen.«
    Der andere war mit einem Schlag hellwach. »Im Zug nach Quedlinburg? Sina? Woher wissen Sie das?«, stammelte er.
    »Vielleicht funktionieren meine Netzwerke besser als Ihre, Sie Stümper«, keifte der Bischof. »Steigen Sie sofort in Ihr Auto und glühen Sie über die Autobahn nach Sachsen-Anhalt, sonst gnade Ihnen Gott! Die Nonne ist immer noch bei Sina, aber in Zivil, also lassen Sie sich nicht durch ihr Aussehen täuschen.«
    »Was soll ich mit Schwester Barbara machen?«, erkundigte sich der Mann schnell, und der Bischof hörte ihn in seine Hose schlüpfen.
    Die Antwort war kurz und eindeutig. »Sie haben bereits alle Ihre Instruktionen von mir erhalten. Keine Zeugen, keine Überlebenden!«
Autostrada Bologna–Padova, A13/Italien
    E s war noch früh am Morgen, und die dreispurige Autobahn von Bologna nach Ferrara war frei, bis auf den üblichen Lkw-Verkehr, der jeden Tag in Richtung Venedig oder Udine rollte. Paolo Bertucci hatte überraschend gut geschlafen. Nach einem hervorragenden Abendessen und einer ruhigen Nacht im komfortablen Haus seines Neffens fühlte er sich wie neugeboren. Den Audi hatte er auf Anraten Grazianos – »Lass dein Auto einmal komplett überprüfen, Onkel!« – noch am Abend zu einem Bekannten gebracht, der in einem Vorort eine Mechanikerwerkstatt für die Taxis von Bologna betrieb und vierundzwanzig Stunden geöffnet hatte.
    Dann hatte der Professor den Kardinal zu einem kleinen Restaurant gebracht, das alle Vorstellungen einer italienischen »Mamma-Küche« bei Weitem übertraf. So war es nach Mitternacht gewesen, bevor Bertucci endlich in einem der Gästezimmer verschwunden und todmüde ins Bett gesunken war.
    Als der Wecker um 6.00 Uhr geläutet hatte, war Bertucci versucht gewesen, die Decke über die Ohren zu ziehen und das schrille Geräusch zu ignorieren. Doch dann war Professor Graziano in der Tür gestanden, einen frischen Espresso in der Hand, den er dem Advocatus Diaboli in die Hand drückte. »Guten Morgen! Dein Auto ist fertig«, hatte er gelächelt, »wir sollten es bald abholen, sonst stecken wir im Frühverkehr fest.«
    Und so kam es, dass Bertucci bereits um sieben Uhr auf der Autostrada in Richtung Ferrara rollte, was ihm nur recht war. Es würde ein langer Tag werden und eine weite Fahrt. Nachdem er sich mit seinem Neffen beraten und die Suche nach Marino bzw. Marini keine schlüssigen Treffer ergeben hatte, musste er sich auf die Begriffe Donau, Wasser, Kaiser Otto II., Barock, Brunnen, Österreich und Kaiser Joseph II. beschränken.
    Und auf Balthasar Jauerling, dachte er, während er eine Lkw-Kolonne überholte, vor allem auf Jauerling. Bei einer Recherche im Internet zum Leben und Wirken des Zwerges waren Graziano und Bertucci rasch auf die Geschichte der Entdeckung seiner Gruft in Wien im vergangenen Jahr gestoßen. Die Namen Paul Wagner, Prof. Georg Sina und Valerie Goldmann waren aufgetaucht.
    Bertucci fragte sich, ob Pro Deo bereits von Rom aus auf dem Weg war oder ob Scaglietti und Bertani einfach die österreichische Gruppe des Geheimdienstes aktiviert hatten. Sie hatten einen Vorsprung, das stand fest, aber der Advocatus Diaboli war fest entschlossen, ihnen ein paar Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Bei dem Gedanken lachte der kleine Italiener leise vor sich hin. Seine Strategie stand fest und sie würde den Geheimdienst an den Rand des Abgrunds bringen, davon war Bertucci überzeugt.
    Theophanu, Marino oder Marini, Balthasar Jauerling.
    Drei Namen, die den Tod bedeutet hatten für drei nichts ahnende Menschen.
    Noch gestern Abend, beim Dessert, war endlich festgestanden, dass Wien die nächste Station Bertuccis sein würde. Rund sieben Stunden Fahrt versprach ihm sein Navigationsgerät, doch das konnte auch unterboten werden, überlegte der Kardinal. Er hatte keine Zeit zu verschenken und gab Gas.
    Früher Nachmittag in Wien würde perfekt sein.
    Doch vorher hatte er noch etwas zu erledigen.
    Er musste drei Lunten anzünden.
    Im prunkvollen Innenraum der Kirche Il Gesù in Rom war es kühl und ruhig. Die Frühmesse war vorbei, und der General der Jesuiten, der

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