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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Jeans trug.
    Sina wusste zuerst nicht, woher, aber er war sich sicher, diesen Mann zu kennen.
    Barbara stand mit Tschak an der Brüstung einer Aussichtsplattform und blickte auf das abendliche Quedlinburg hinunter. Der Wissenschaftler lief schnell zu ihr hinüber und sah sich dabei nach allen Seiten um. Er hakte sich bei der Nonne unter und zog sie in Richtung Stadt.
    »Schnell! Verschwinden wir hier«, flüsterte er ihr zu. »Ich weiß nicht, wieso, aber ich glaube, wir haben Gesellschaft bekommen… Unser Freund vom Michelberg ist da. Gehen wir zurück ins Hotel, und Sie schließen Ihr Zimmer ab! Im Ernstfall haben wir noch immer Tschak als Wachhund.«
    Barbara schluckte. Wie hatte das passieren können? Was hatte sie getan?
Wewelsburg, Kreis Büren/Deutschland
    D ie Wewelsburg schien in der Dunkelheit zu wachsen, je näher Paul und der Historiker dem Schloss kamen. So freundlich der Anblick bei Tageslicht gewesen war, so abweisend und unnahbar erschien er dem Reporter nun. Die Mauern ragten fast schmucklos vier und fünf Stockwerke hoch in den Nachthimmel.
    »Beeindruckend, nicht wahr?«, fragte Ahrends, als sie über die steinerne Brücke durch das Burgtor den Innenhof betraten. Einige der Fenster waren erleuchtet, und von einem der oberen Stockwerke ertönte Lachen. »Die Jugendherberge«, erklärte der Historiker und führte Wagner zu dem mächtigen, runden Turm, der die Spitze der dreieckigen Burg bildete. »Jetzt stellen Sie sich vor, dass überall SS-Wachen patrouillierten, bis an die Zähne bewaffnet. Sicherheit war damals oberstes Gebot, denn viel Prominenz war hier zu Gast: Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Kurt Daluege, Chef der Deutschen Ordnungspolizei, oder Himmlers Stabschef Karl Wolff.«
    Die Schritte der beiden Männer hallten über das Pflaster des Innenhofs.
    »Bald nach 1934 wurde hier ein Forschungsbetrieb aufgenommen und eine umfangreiche Bibliothek eingerichtet«, erzählte Ahrends. »Schulungen fanden in der › SS-Schule Haus Wewelsburg ‹ aber nie statt. Himmler ordnete im Gegenteil zahlreiche Maßnahmen an, mit denen er die Wewelsburg in eine abgeschirmte, zentrale Versammlungsstätte für die SS-Generalität umgestalten wollte.«
    »Gibt es eine Liste der hier eingesetzten SS-Männer?«, erkundigte sich Wagner und dachte an die Ausweise aus Deutschbrod.
    »Ja, gibt es«, antwortete Ahrends, »die Männer wurden alle 1935 in den persönlichen Stab Reichsführer-SS übernommen. Das blieben die meisten auch bis zum Kriegsende.«
    »Darf ich einen Blick auf die Liste werfen, wenn wir die beiden Räume besichtigt haben?«, erkundigte sich Paul.
    Ahrends lächelte. »Das sollte sich machen lassen, ich weiß zufällig genau, wo sie liegt.« Dann wies er mit dem ausgestreckten Arm auf den düsteren Turm vor ihnen. »Der Nordturm der Wewelsburg, der nach den Vorstellungen Himmlers nach dem Endsieg der Mittelpunkt der neuen SS-Welt werden sollte.«
    »Der Mittelpunkt der Welt?«, wunderte sich Paul. »Wenn schon hoch gegriffen, dann wenigstens gleich nach den Sternen. Zum Glück kam es nie dazu.«
    »Sie sagen es«, bestätigte Ahrends und schloss ein Holztor auf, bevor er Wagner mit einer Handbewegung zum Eintreten aufforderte. »Auf Initiative des ersten Burghauptmanns Manfred von Knobelsdorff ließ sich eine Gruppe ausgewählter SS-Wissenschaftler auf der Wewelsburg nieder. Ihre Studien, unter anderem in den Bereichen Volkskunde, Ahnenkunde, Archäologie sowie Vor- und Frühgeschichte, sollten vor allem dazu dienen, der SS-Rassenlehre eine theoretische Basis zu geben. Außerdem beschäftigten sie sich mit germanischen Riten und dem Ahnenkult. Vergessen Sie nicht, dass die Stiftung Ahnenerbe nur wenige Monate zuvor von Himmler gegründet worden war.«
    »Es wäre also durchaus möglich, dass wichtige Unterlagen, Akten, historische Dokumente oder Artefakte hierher gebracht worden waren«, schloss der Reporter.
    »Nun, wenn nicht hierher, wohin dann?« Ahrends öffnete eine Gittertüre und betätigte einen versteckten Lichtschalter. »Am 30. März 1945 verließ die SS-Mannschaft bereits die Burg, Ihr Transport muss also früher abgegangen sein. Da Himmler sichergehen wollte, dass die Kunstschätze und Unterlagen, die sich noch auf der Wewelsburg befanden, nicht von den Alliierten entdeckt wurden, ordnete er die Zerstörung der Anlage an. Aber der Sprengstoff reichte nicht aus, und so brannte die Burg zwar aus, doch die Außenmauern und der Nordturm blieben bestehen.«
    Im

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