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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Blick aus dem Fenster gestarrt.
    Mit quietschenden Reifen bremste Paul schließlich auf einem Besucherparkplatz nahe des Klosters. Achtlos stellte er den »Pizza-Expresss« quer über zwei Parkplätze.
    »Springen wir raus und dem Gauner direkt vor die Flinte oder machen wir es mit Überlegung?«, raunte Wagner dem Wissenschaftler zu. Doch der war bereits draußen und schlug die Tür zu. Paul seufzte und folgte ihm.
    Sie sahen sich nach allen Seiten um. Eine warme, steife Brise blies ihnen um die Ohren, zwischen den Zähnen schmeckten sie Sand und Staub.
    Es war ein Dorf mitten im Nirgendwo. Vereinzelte Einfamilienhäuser, dahinter grüne Hügel, Felder und ein dunkler Waldrand. Auf einem verwahrlosten Industriegelände verwitterten die Wagen eines Wanderzirkus. Die bunte Farbe blätterte großflächig von den leeren Wohnwagen, schmutzige Vorhänge bewegten sich geisterhaft hinter gesprungenen und zerschlagenen Fenstern im Wind.
    Er gab Georg ein Zeichen und marschierte zielstrebig auf ein kleines, weißes Häuschen zu, auf dem groß »Kasse« zu lesen war. Hinter einem Zaun lagen die Ruinen des ehemaligen Klosters und der Kaiserpfalz Memleben.
    Die freundliche Dame hinter dem Tisch freute sich über zwei weitere Besucher, reichte ihnen zwei Eintrittskarten, eine Broschüre mit Lageplan und wies ihnen dann den Weg zum Eingang. Rasch betraten Georg und Paul das Ausstellungsgelände.
    Eine drückende Stille lag über den alten Bauten. Waren sie die einzigen Besucher? Es kam ihnen ganz so vor. Selbst die Vögel schienen weitergezogen zu sein.
    Zwischen den Ruinen einer mittelalterlichen Kirche leuchteten bunte Frühlingsblumen, Bienen brummten von Blüte zu Blüte. In den Augen von Georg und Paul war es ein trügerischer Frieden. Die Nerven der beiden Männer waren zum Zerreißen gespannt. Jedes Geräusch, jede Bewegung ließ sie aufschrecken.
    Wo waren Barbara und Tschak?
    »Dort!«, rief der Reporter plötzlich und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf eine weite Sandfläche im Schatten einer mächtigen Steinmauer. Er war auf einen der Reste der Außenmauer der ehemaligen Klosterkirche geklettert und hatte sie entdeckt.
    Mitten auf der freien Fläche standen Barbara und Tschak.
    »Warum hier?«, flüsterte Georg Paul zu und spürte die gähnende Leere des weiten Platzes vor sich geradezu körperlich. Die beiden kleinen Figuren kamen ihm so unerreichbar weit weg vor.
    Auf dem Präsentierteller, dachte er, hob die Hand über die Brauen und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Die Sonne stand schon tief im Westen und blendete ihn. Das große Feld aus gestampfter Erde und Sand wirkte wie ein riesiger Spiegel, der die Hitze der Sonne reflektierte.
    Die Ruhe vor dem Sturm, schoss es ihm durch den Kopf. Der Wind wirbelte den Sand auf, und vereinzelt tanzten winzige Wirbelstürme im flirrenden Gegenlicht über den Platz.
    Paul nickte ihm kurz zu, zuckte die Achseln und ging langsam auf die dunklen Umrisse in der Mitte des Platzes zu. Er bewegte sich langsam, schlenderte scheinbar unbeeindruckt von der Gefahr auf die beiden zu. Der kleine Hirtenhund fing an zu bellen und an der Leine zu zerren.
    Die Nonne bewegte sich nicht.
    Georg ging neben ihm, wortlos und entschlossen. Wenn ihre Zeit jetzt gekommen war, starben sie zumindest zusammen. Wie gelebt, so gestorben, resümierte er, sah Paul von der Seite an, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Das Bellen wurde lauter und frenetischer.
    Sina hob beide Hände und versuchte auf die Entfernung, die Freude seines treuen Begleiters ein wenig zu besänftigen. Barbara stand noch immer stocksteif. Sie war leichenblass, und dicke Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn.
    Paul beobachtete die Züge der Nonne genau, ließ sie nicht aus den Augen. Fast unmerklich bewegte sie die Augenbrauen, deutete so nach rechts oben. Paul versuchte, aus den Augenwinkeln etwas zu entdecken. Da war die hohe Steinmauer zur Straße, ein Baum, ein alter Rundbogen mit neuem hölzernen Flügeltor, erhöht angeordnet. Der Reporter sah genauer hin. Zwischen dem grünen Gras dort oben blitzte plötzlich ein gleißend weißer Lichtpunkt auf.
    Die Lichtspiegelung auf der Linse eines Zielfernrohrs.
    Paul hechtete ohne nachzudenken nach vorne, riss die Nonne mit sich zu Boden und rollte sich ab. In diesem Augenblick brummte mit einem bösartigen Laut ein Projektil durch die Luft, schlug neben ihnen in den Boden ein und warf eine Sandfontäne auf.
    »Dieses Schwein hat einen Schalldämpfer«,

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