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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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kniete neben der Leiche nieder. Unter dem Kragen des Pullovers war ein silberner Anhänger zum Vorschein gekommen. Der Reporter blickte sich rasch um, griff zu und nahm dem Mann die Halskette ab. Während Georg wieder von der Mauer herabkletterte, stand der Reporter auf und betrachtete das Schmuckstück in seiner Handfläche. Es war ein silbernes Kreuz aus Nägeln, das ein Pentagramm durchbohrte, und glich dem Nagelkreuz auf der Akte »Il Diavolo in Torino« aufs Haar. Erstaunt drehte Paul das Kreuz um. Auf der Rückseite war in verschlungenen Buchstaben ein Name eingraviert: Louis Ferrand .
    Mit Tschak an der Leine lief Sina auf Paul und die Nonne zu. »Hast du die Raben gesehen?«, fragte er entsetzt. »Was machen wir jetzt?«
    »Abhauen, und zwar rasch«, entgegnete Wagner knapp, nahm Barbara am Arm und schob sie Richtung Ausgang.
    »Wohin?«, schluchzte die Schwester. Ihre Augen waren knallrot und verschwollen.
    »Nach Quedlinburg zurück.« Der Reporter setzte ihr kurzerhand seine Sonnenbrille auf. Niemand achtete auf sie, aber alle drei mussten beim Verlassen des Geländes wieder an der Kassiererin vorbei. Besser kein Aufsehen erregen, dachte er.
    »Du kannst bei mir im Zimmer schlafen«, schlug Georg vor, als sie rasch die Straße überquerten.
    Paul wartete auf die ersten alarmierten Rufe, aber nichts geschah. Er schloss den »Pizza-Expresss« auf und bedeutete den anderen, rasch einzusteigen. »Nein, das kommt nicht infrage. Wir müssen weiter weg, das Land verlassen. Am besten raus aus Deutschland. Der Tote wird nicht lange unentdeckt bleiben, und unser Vorsprung schmilzt mit jeder Minute. Aber wohin sollen wir?«
    »Nach Turin«, sagte Sina prompt. »In der Stadt im Piemont hat alles angefangen, vielleicht bringen wir es dort auch zu Ende!«
    »Ein Schuss ins Blaue?« Paul startete den Mazda und betete um eine kleine Atempause.
    »Ein Verdacht«, gab Georg zu. »Nein, mehr als das. Am Ende von Jauerlings Aufzeichnungen hat er drei Hühner skizziert. Ich konnte nie etwas damit anfangen. Es gibt kein Sternbild des Huhns«, brummte Georg, während der »Pizza-Expresss« mit quietschenden Reifen die Straße hinunterröhrte. »Lass uns unser Glück in Turin versuchen. Am Fuße der Berge begegnete der Zwerg beinahe seinem Schicksal. Vielleicht wartet es dort auch auf uns.«
    »Dann auf nach Turin«, gab Wagner zurück. »Versuchen wir, einen Flug zu bekommen. Wenn uns das nicht gelingt, dann rufe ich Valerie an. Vielleicht hat sie eine Lösung.«
    »Hoffentlich«, erwiderte Sina. »Mir gehen nämlich langsam die Optionen aus.«
Unterretzbach, Weinviertel/Österreich
    Z ur gleichen Zeit schlenderte der Advocatus Diaboli die Weinberggasse hinunter in Richtung Hauptplatz. Hinter ihm hatten Einsatzkräfte der Polizei die unmittelbare Umgebung um das Presshaus abgeriegelt, die Spurensicherung war mit ihrer Arbeit fast zu Ende.
    Berner und Burghardt hatte ein Rettungswagen abgeholt, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Nachdem der alte Maurer sich geweigert hatte, Unterretzbach zu verlassen, und von einem Krankenhausaufenthalt nichts wissen wollte, war Valerie Goldmann mit Berner und Burgi mitgefahren und hatte Bertucci ihren Wagenschlüssel in die Hand gedrückt, für seine Rückkehr nach Wien.
    Der Kardinal griff an seine Brusttasche und spürte den Pass, den Berner ihm gegeben hatte. Er lächelte grimmig. Das würde Bertani und Scaglietti endgültig das Genick brechen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wer Rossotti getötet und ihm den Kopf abgeschnitten hatte. Mehr konnte er für seinen Freund nicht mehr tun.
    Doch vorher galt es, seinen Auftrag zu erledigen, und dazu musste er einen Besuch machen, hier im Ort. Bertucci bog um die Ecke und erkannte das Kriegerdenkmal vor sich, daneben den Spielplatz, auf dem einige Kinder herumtollten. Als er an einer verwitterten Bank vorbeikam, setzte er sich. Er spürte die Wärme der rissigen Hauswand an seinem Rücken, es roch nach Frühsommer und frisch geschnittenem Gras.
    Zu seiner Linken leuchtete die weiße Barockkirche im Nachmittags-licht auf ihrem Hügel. Hin und wieder rollten Gruppen von Radfahrern vorbei, unterhielten sich oder beschlossen, im Dorfwirtshaus einzukehren und eine kurze Rast zu halten. Bertucci genoss das friedliche Bild, die paar Minuten der Ruhe.
    Einige Häuser weiter öffnete sich eine Tür, und ein alter Mann trat heraus auf die Straße. Hinter ihm ertönte eine Stimme. »Vater! Jetzt bleib doch da! Du gehörst ins Bett!«
    Bertucci sah

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