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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Reporter, nachdem er zusammengezuckt war, als fast direkt neben ihm ein Stöhnen erklang.
    »Sie enttäuschen mich schon wieder«, erwiderte Cavoretto, blieb stehen und schob einen versteckten Schieber zur Seite, der den Blick auf eine Art Zelle freigab, die nur spärlich rot beleuchtet war. Ein riesiges Kruzifix war in den Steinboden eingelassen, auf das ein Corpus mit erigiertem Penis genagelt war. Eine Frau in Nonnenkleidung hob ihre Tracht, kauerte sich darüber und begann nach einem Aufstöhnen, sich auf- und abzubewegen.
    »Besser wir lassen Schwester Barbara darüber ein wenig in Unkenntnis, das Fegefeuer sieht für alle anders aus.« Der Maler schob den Schieber entschieden zurück. »Sie wissen ja. Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.«
    Barbara hielt sich die Ohren zu, was ihr Führer mit einem lauten Lachen quittierte.
    Paul schluckte schwer.
    Kam es ihm nur so vor oder war es wärmer geworden? Er spürte einen Schweißtropfen an seiner Schläfe entlangrinnen. Doch Cavoretto ließ ihnen keine Zeit zum Nachdenken. Er eilte bereits wieder voran, durch den Gang des Stöhnens, der nun leicht bergab führte. Links und rechts zweigten weitere Tunnel ab, die der Maler ignorierte.
    »Das ist tatsächlich riesig«, flüsterte Georg seinem Freund zu. »Die halbe Stadt muss unterminiert sein wie ein Schweizer Käse.«
    Cavoretto war stehen geblieben und wies in einen breiten Gang, der zu seiner Rechten abzweigte. »Hier geht es zu den alchemistischen Grotten unter dem Palazzo Madama, ganz nahe dem Palazzo Reale, dem königlichen Palast der Savoyer. Dort arbeiteten die besten Gelehrten aus ganz Europa an dem Auftrag, unedles Metall in Gold zu verwandeln oder den Stein der Weisen zu finden. Unter dem Schutz der königlichen Dame Maria Cristina von Frankreich, die auf der Suche nach der ewigen Jugend war, arbeiteten die Alchemisten im Untergrund lange Jahre unerkannt und ungestört. Selbst Paracelsus folgte dem Ruf nach Turin.«
    »Die Suche nach dem ewigen Leben«, wisperte Paul und sah seinen Freund alarmiert an. »Kennen wir das nicht?«
    »Dafür betet ja auch Schwester Barbara alltäglich ganz selbstlos vor dem Altar«, grinste der Maler, wandte sich um und eilte weiter, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Ihr Weg durch das unterirdische Labyrinth fand kein Ende. Längst hatte es Paul aufgegeben, sich zu orientieren. Nach dem langen Gang des Stöhnens war Cavoretto einige Stufen hinabgestiegen, dann war er scheinbar unbeirrbar durch eine Flucht von Kellerräumen, Gängen und Treppen geeilt.
    Als von irgendwoher leise Musik ertönte, war ihr Führer endlich langsamer geworden. Schließlich waren sie durch ein Portal getreten, das an einen antiken Tempel erinnerte.
    »Das sind vergessene Katakomben der Pfarrei der Anbetung des Heiligen Kreuzes, rund vier Stock unter dem Straßenniveau«, flüsterte Cavoretto und wies nach vorne. »Seien Sie leise und stören Sie die Andacht nicht. Sie wird heute nach mittelalterlichen Riten gefeiert, und einige der Teilnehmer haben bis zu siebentausend Euro dafür bezahlt, um hier sein zu dürfen.«
    Wagner und Sina hatten Kapuzenmänner und Maskierte erwartet, die im Fackellicht Opfer bis aufs Blut quälten und geißelten, während sie auf einem Geißbock ritten. Aber nichts davon schien hier zuzutreffen. Männer in dunklen Anzügen zeigten ohne Scheu ihr Gesicht und blickten erwartungsvoll in Richtung eines teilweise schwarz verhüllten Altars, während junge Paare sich an den Händen hielten und die Klänge der Partitur des Teufels den Raum erfüllten. Schwarze Kerzen auf schmiedeeisernen Leuchtern und zahlreiche Kreuze, die allerdings verkehrt herum aufgehängt worden waren, verliehen dem Raum eine seltsame Atmosphäre der Feierlichkeit. Etwa hundert Andächtige warteten auf den Beginn der Feier.
    Schwester Barbara hatte erst entrüstet die Augen geschlossen, als sie die Kruzifixe mit dem Erlöser sah, der kopfüber hing. Doch als ein erwartungsvolles Murmeln durch die Menge ging, blinzelte sie doch durch die halb geschlossenen Augenlider auf die Szene, die sich ihr bot. Eine nackte Frau war von rechts eingetreten, einen goldenen Kelch in ihren hoch erhobenen Händen. Sie blieb vor dem Altar stehen, stellte langsam und bedacht das Gefäß ab und verneigte sich. Die Menge stimmte ein Gebet an, eine Art Mantra, das rhythmisch wiederholt wurde.
    Von links betrat eine weitere nackte junge Frau den Raum, ein schwarzes Bündel in ihren Armen. Sie legte es neben den

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