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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dichtes Waldstück raste und zwischen den Bäumen verschwand. Er atmete tief durch. Seit langer Zeit war er wieder einmal richtiggehend nervös geworden.
    »Das nächste Mal muss es wieder auf Anhieb klappen«, murmelte er, als er in den Peugeot stieg.
    Immerhin hatte er noch daran gedacht, den Kopf aus dem Gebüsch zu holen und ebenfalls in den Abgrund zu werfen.

27
    Auf dem Weg nach Annecy sah Paula auf einmal Marlers und Nields Autos nahe hintereinander am Straßenrand stehen. Die beiden waren ausgestiegen und sprachen mit einem Mann, der neben seinem Wagen stand und die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Er trug beige Hosen und Hemd und Jackett in derselben Farbe. Das Hemd stand am Kragen offen.
    »Das ist Burgoyne!« Paula schrie es fast heraus, so froh war sie, ihn wieder zu sehen.
    Butler, der bei Marler mitfuhr, war im Wagen sitzen geblieben und hatte eine Maschinenpistole auf dem Schoß. Er war ständig auf der Hut. Paula und Tweed traten auf Burgoyne zu.
    »Na, Sie haben den Hinterhalt offenbar überlebt«, sagte er grinsend zu Paula.
    »Sie haben uns gerade noch rechtzeitig gewarnt.«
    »Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben«, sagte Burgoyne zu Tweed.
    »Nachdem ich Sie mehrmals angerufen hatte und nie durchgekommen war.«
    »Diese verdammten Handys«, knurrte Tweed verächtlich. »Auf die Dinger ist einfach kein Verlass. Tja, wie Sie sehen, haben wir Zuwachs bekommen. Zwei ausgesprochen attraktive Damen.« Er stellte Burgoyne Trudy und Serena vor, die ihm beide die Hand gaben. Burgoyne musterte sie wohlwollend. »Die beiden fühlen sich bei uns so richtig wohl.«
    »Von wegen ‹Zuwachs bekommen‹«, schnaubte Serena. »Und wohl fühlen werde ich mich erst, wenn mir keine wild gewordenen Araber mehr auflauern.«
    »Araber?«, fragte Burgoyne.
    Tweed erzählte ihm in knappen Worten von den Angreifern, die aus dem Nebel aufgetaucht waren. Dabei ließ er mit Rücksicht auf Trudy und Serena die allzu blutigen Details aus.
    »Ich bin bis nach Annecy und wieder hierher zurückgefahren«, sagte Burgoyne, »aber ich habe nirgendwo Araber gesehen. Wahrscheinlich haben sie sich in Choisy gesammelt, das ein paar Kilometer von hier entfernt liegt.« Er deutete auf die Abzweigung von der Hauptstraße.
    »Offenbar sind sie erst aufgetaucht, nachdem ich durch war. Ich kann mir schon vorstellen, wie sie ins Land gekommen sind.«
    »Wie denn?«, fragte Paula.
    »Auf kleinen Fischerbooten, die von Algerien übers Mittelmeer an die Küste bei Marseille fahren. Dort warten an verschwiegenen kleinen Buchten Helfershelfer mit Fahrzeugen auf sie. Ich habe gehört, dass Goslar Verbindungen in die ganze Welt haben soll. Vermutlich bezahlt er die Terroristen gut, und die sind es gewohnt zu töten. Das haben sie in Algerien weiß Gott gelernt.«
    »Interessant«, sagte Tweed.
    »Mag sein, aber viel interessanter finde ich
das
da«, mischte Trudy sich ein.
    Sie blickte an Burgoyne vorbei zu der alten Hängebrücke, deren dicke Stahlkabel sich zwischen zwei mächtigen, zinnenbewehrten Toren über die Schlucht spannten. Die Tore sahen aus wie die Eingänge zu einer mittelalterlichen Burg.
    »Das ist der Pont de la Caille«, erklärte Burgoyne. »Eine Hängebrücke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bevor sie die neue daneben gebaut haben, ist der ganze Verkehr darüber gelaufen.«
    Trudy trat auf die Brücke und spürte, wie diese unter ihren Füßen leicht vibrierte. Trotzdem ging sie weiter und blickte über das Geländer hinab in die Schlucht, auf deren Grund sich ein kleiner Fluss entlangschlängelte. Es kam ihr vor, als wäre die Schlucht mindestens einen Kilometer tief.
    »Sehen Sie mal dort«, sagte Tweed zu Paula. »Das ist nun wirklich interessant.«
    Er deutete auf die andere Seite der Straße.
    »Was soll denn dort sein?«, fragte Paula.
    »Sehen Sie das alte Schild dort an dem verrosteten Eisentor?«
    »Chateau de l’Air«,
murmelte Paula erstaunt vor sich hin. »Wäre es möglich, dass Goslar sich noch dort aufhält? Sehen Sie den Weg da oben, über den Wipfeln der Bäume?«
    Hinter dem Tor wand sich ein ungeteerter Weg durch den Wald den Berg hinauf, wo er eine Kurve machte und danach nicht mehr zu sehen war. Tweed ging über die Straße zu dem verwitterten Schild an dem Holzpfahl hinüber, auf dem sich der Name des Schlosses nur noch mit Mühe lesen ließ. Daneben lag ein anderes Schild im Gras, das offenbar von dem Pfahl abgefallen war.
    Ä vendre
stand darauf. Zu verkaufen. Und darunter war der Name des

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