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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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der Altstadt von Annecy war.
    Als sie zu einer Fußgängerbrücke kamen, die über ein laut rauschendes Wehr führte, blieb Nield stehen und konsultierte kurz seinen Stadtplan.
    »Gehen wir hinüber«, sagte er. »Die Straßen auf der anderen Seite gehören auch noch zu unserem Sektor.«
    Mitten auf der Brücke blieb Trudy stehen und blickte hinunter auf das Wehr, dessen Rauschen eine fast hypnotische Wirkung auf sie hatte. Sie strich sich ihr dichtes rotes Haar aus dem Gesicht und beobachtete die kleinen Strudel, die sich unterhalb des kleinen Wasserfalls bildeten.
    Nield stellte sich neben sie und legte eine Hand aufs Geländer, behielt aber ständig die Umgebung im Auge.
    »Ich schätze, wir müssen jetzt weitergehen«, sagte Trudy nach einer Weile. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie aufgehalten habe.«
    »Nach dem, was Sie heute schon alles erlebt haben, kann Ihnen eine kurze Ruhepause nur gut tun. Da drüben müssen wir durch eine enge, dunkle Gasse. Ich werde mit der Taschenlampe vorausgehen.«
    Sie verließen die schmale Brücke. Bevor sie auf der anderen Seite in die Gasse traten, blieb Nield stehen, weil er Trudy eine letzte Gelegenheit geben wollte, einen Blick auf den Fluss zu werfen. So blieben sie nebeneinander einen Augenblick am gegenüberliegenden Ufer stehen, und Trudy schaute noch einmal zurück auf den kleinen Wasserfall.
    Was dann geschah, ereignete sich so schnell, dass es beide völlig überraschte. Auf einmal kam der Gelbe Mann über die Brücke direkt auf sie zugerannt. Trudy war erstaunt, wie groß er war. Nield hatte nicht einmal mehr Zeit, seine Pistole zu heben, da rammte ihm der Gelbe Mann auch schon den Kopf gegen die Brust. Nield fiel nach hinten, rollte sich aber geschickt ab. Trudy riss ihre Waffe in die Höhe, aber der Gelbe Mann war schon in der dunklen Gasse verschwunden.
    Jetzt erschien Butler, der wie ein angreifender Stier über die Brücke jagte.
    Beim Eingang zur Gasse blieb er stehen und schoss aus seiner Walther auf den flüchtenden Killer. Die Kugel streifte den Gelben Mann am rechten Bein. Er geriet ins Stolpern, fing sich aber wieder und lief weiter.
    Butler rannte ihm hinterher.
    Nield rappelte sich auf und heftete sich, dicht gefolgt von Trudy, an Butlers Fersen. Der Gelbe Mann rannte von einer Gasse in die nächste, sodass Trudy bald jede Orientierung verloren hatte. Als sie sich einmal kurz umblickte, sah sie, dass Newman und Marler ebenfalls hinter ihnen herliefen.
    Butler blieb immer dicht hinter dem Gelben Mann und ließ sich von ihm nicht abschütteln. Dann tauchten auf einmal aus einer Seitengasse Tweed und Paula auf und schlossen sich der wilden Jagd an.
    Bancrofts Ungeduld hatte schließlich doch die Oberhand gewonnen. Er verließ die Bar und ging durch den Park zurück zum Hubschrauber. Er wollte versuchen, Tweed und seine Leute aus der Luft zu entdecken.
    »Was ist los?«, fragte der Pilot, nachdem er Bancroft die Tür der Kanzel geöffnet hatte.
    »Wir starten. Fliegen Sie so tief, wie Sie können, über die Altstadt. Ich muss diese Terroristen von der Luft aus aufstöbern.«
    »Es gibt aber strenge Vorschriften, wie tief ich über bebautem Gebiet heruntergehen darf«, sagte der Pilot.
    Bancroft setzte sein Headset auf, und der Pilot tat es ihm gleich, damit sie sich auch bei laufender Turbine verständigen konnten. Bancroft zog ein Bündel Hundertfrancscheine aus der Tasche und warf sie dem Piloten in den Schoß.
    »Diese verdammten Vorschriften interessieren mich nicht«, fauchte er böse ins Mikrofon. »Wie viel muss ich Ihnen eigentlich noch bezahlen, bis Sie das tun, was ich von Ihnen verlange?«
    Der Pilot ließ die Turbine an, und die Rotorblätter begannen sich erst langsam, dann immer schneller zu drehen. Sowohl der Pilot als auch Bancroft saßen mit dem Rücken zur Altstadt und konnten nicht sehen, was ganz in ihrer Nähe geschah.
    Der Gelbe Mann rannte aus der Altstadt in den Park mit dem Kinderspielplatz. Butler war etwa zweihundert Meter hinter ihm. Kurz hinter Butler erschienen die anderen Mitglieder von Tweeds Team und rannten wie er auf den Park zu.
    Als der Killer den Hubschrauber erblickte, wusste er auf einmal, wie er seinen Verfolgern entkommen konnte. Wenn er es schaffte, den Hubschrauber zu erreichen, brauchte er nur den Piloten mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen, ihn an Bord zu nehmen.
    Er befürchtete nur, dass Butler ihn vorher noch einholen könnte. Bisher war es ihm nicht einmal in dem Labyrinth der kleinen Gassen gelungen, den

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