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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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genauestens durchsuchen. Irgendwann muss Goslar ja mal einen gravierenden Fehler machen.«
    »Vor zehn Jahren hat er auch keinen gemacht«, gab Newman zu bedenken.
    »Wenn wir dort sind, fahren wir nicht die Auffahrt zum Haupteingang hinauf. Nach der Mine, die Burgoyne dort entdeckt hat, ist mir das Risiko viel zu groß. Aber ich habe heute Morgen einen zweiten Pfad gesehen, der von der Rückseite her zum Chateau führt. Wir müssen nur die Stelle finden, wo er von der Straße abzweigt. Sie sollten das Marler mitteilen, Bob. Rufen Sie ihn doch auf seinem Handy an.«
    »Seit wir Annecy verlassen haben, höre ich übrigens keinen Hubschrauber mehr«, sagte Paula. »Offenbar hat Bancroft aufgegeben.«
    Mit dieser Schlussfolgerung sollte sie sich gewaltig irren.
    Als ihr Hubschrauber vom Parkgelände abhob, hatten weder Bancroft noch der Pilot mitbekommen, was die Rotorblätter angerichtet hatten.
    Während der Helikopter langsam an Höhe gewann, schauten beide nach vorn aufs Ostufer des Sees. Der Pilot drehte eine langsame Schleife über der Altstadt, und Bancroft, der durch sein Fernglas nach unten sah, bekam gerade noch mit, wie die drei Wagen mit Tweeds Team Annecy verließen.
    »Die Terroristen fahren zurück nach Genf«, sagte er zum Piloten. »Wenn wir uns an ihren Scheinwerfern orientieren, können wir sie gut verfolgen. Fliegen Sie so hoch, dass sie uns nicht hören.«
    »Aber sie könnten unsere Positionslichter entdecken. Die muss ich anschalten, wenn ich nachts fliege. Ich kann nicht riskieren, dass man mir meinen Pilotenschein wegnimmt.«
    »Wenn Sie hoch genug fliegen, können sie uns von ihren Autos aus wohl kaum sehen. Tun Sie, was ich Ihnen sage, schließlich zahle ich Ihnen einen Haufen Geld.«
    »Vielleicht sehen sie die Maschine auch im Mondlicht«, gab der Pilot zu bedenken.
    »Ach, halten Sie doch den Mund«, schnaubte Bancroft wütend. »Ich mag es nicht, wenn jemand ständig mit mir herumdiskutiert. Befolgen Sie meine Befehle, und basta.«
    Der Pilot ließ den Hubschrauber steigen und hielt reichlich Abstand von der Straße. Bancroft hatte Recht gehabt. Durch sein Fernglas konnte er Tweeds Konvoi dank der Scheinwerfer leicht erkennen. Obwohl er davon überzeugt war, dass sie nach Genf zurückfuhren, behielt er die drei Wagen ständig im Auge.
    ’ »Ich schätze, wir dürften alle Hunger haben«, sagte Tweed. »Im Richmonde können wir noch etwas essen.«
    »Wenn ich ein gutes Frühstück gehabt habe, halte ich es stundenlang ohne Essen aus«, sagte Trudy. »Gut zu frühstücken ist eine amerikanische Angewohnheit, die ich mit nach Europa gebracht habe.
    Aber ich bin dabei, es mir wieder abzugewöhnen.«
    »Wieso?«, fragte Paula.
    »Weil ich alles Amerikanische hasse. Die Staaten sind ein barbarisches Land.«
    Danach fuhren sie eine ganze Weile schweigend weiter. Tweed hatte sich zurückgelehnt und sah aus, als ob er schliefe, aber als Trudy zu ihm hinüberblickte, sah sie, dass er die Augen weit geöffnet hatte. Sie sprach ihn aber nicht an, weil ihr klar war, dass er tief in Gedanken versunken war. Paula starrte aus dem Seitenfenster.
    »Da ist ein blinkendes Licht am Himmel rechts von uns. Könnte das nicht der Hubschrauber sein, der den Gelben Mann enthauptet hat?«
    »Sie denken wohl an Bancroft«, meinte Newman.
    »Da geht es mir nicht anders«, sagte Trudy. »Ich denke immerzu an Bancroft.«
    Ihr Ton war so düster, dass Paula beschloss, mit ihr lieber kein Gespräch über dieses Thema anzufangen. Inzwischen war der Mond aufgegangen und warf ein bläuliches Licht auf die Landschaft. Paula kurbelte ihr Fenster herunter. Ein eisiger Luftzug drang herein, sodass sie es sofort wieder schloss.
    »Ist wieder ganz schön kalt geworden«, sagte sie.
    »Das ist der Bise, ein Wind, der vom Montblanc herunterkommt«, erklärte Newman. »Ich habe ihn schon einmal erlebt, vor vielen Jahren, als ich hier eine Freundin besucht habe. Jetzt ist die Frau für mich nur noch ein Schatten aus der Vergangenheit.«
    »Genau wie Goslar«, ließ Tweed sich plötzlich vernehmen. Seine Stimme klang vollkommen wach. »Er ist ein schwarzer Schatten aus der Vergangenheit und darüber hinaus einer der gemeinsten Menschen, mit denen ich es in meiner langen Karriere zu tun hatte.«
    »Hoffen wir, dass wir den Schweinehund diesmal kriegen«, sagte Newman.
    »Wenn er nicht schon wieder in den Osten entkommen ist. Diesmal allerdings in den Nahen Osten.«
    Tweed hatte kaum zu Ende gesprochen, als Newman auf die Bremse

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