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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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trat.
    Jetzt sah auch Paula, was ihm aufgefallen war. Ein dichter weißer Nebel hüllte auf einmal die Straße vor ihnen ein. Paula musste unwillkürlich an den Überfall der Araber am Vormittag denken.
    »Diesmal hat es keine Warnung von Burgoyne gegeben«, sagte sie.
    »Möglicherweise ist er selbst in einen Hinterhalt geraten und nicht mehr in der Lage, uns zu warnen«, sagte Trudy.
    »Ich glaube nicht, dass Burgoyne sich in einen Hinterhalt locken lässt«, sagte Tweed. »Warum bremsen Sie ab, Bob?«
    »Weil Marler vor uns angehalten hat. Nield auch. Die beiden steigen gerade aus ihren Autos.«
    »Dann sehen wir wohl auch am besten mal nach dem Rechten.«
    »Tweed?«, sagte Paula. »Könnten Sie mir bitte meine Fleecejacke herüberreichen? Da draußen ist es so kalt wie in Sibirien.«
    Vor dem Auto trieb der Nebel in dichten Schwaden über die Straße.
    Einen Augenblick lang glaubte Paula, dass sich Geister aus dem Nebel herausschälten, aber dann sah sie, dass es Marler und Nield waren.
    »Wir sind in der Nähe der alten Hängebrücke«, sagte Marler mit gelassener Stimme, die Paula fast kühler vorkam als der Nebel, der sie jetzt fast vollständig einhüllte. »Ich habe am Straßenrand ein altes Tor entdeckt. Bestimmt führt der Teerweg dahinter zum Chateau hinauf.
    Erschrecken Sie nicht, wenn Sie gleich ein lautes Motorengeräusch hören.
    Butler hat hinter dem Tor einen alten Bagger gefunden. Er ist zwar mit einem Vorhängeschloss gesichert, aber für Butler stellt das kein Problem dar. Der Tank des Baggers scheint voll zu sein. Da, hören Sie?«
    Die Frage war überflüssig. Sie hatten alle das Geräusch eines großen Dieselmotors gehört. Er hustete ein paarmal, bis er ansprang, und gab dann ein beständiges Tuckern von sich. Ab und zu wurde es von einem lauten Scheppern unterbrochen, das sich anhörte, als fiele ein schwerer metallischer Gegenstand auf einen harten Untergrund.
    »Darf ich fragen, was hier vorgeht?«, fragte Tweed. »Butler macht ja euren Lärm, der Tote aufwecken könnte. Wenn jemand im Chateau ist, muss er doch glauben, dass ein ganzes Regiment im Anmarsch ist.«
    »Erwarten Sie ernsthaft, jemanden im Schloss zu finden?«
    »Eigentlich nicht. Goslar ist sicher längst woanders. Er bleibt nie lange an einem Ort.«
    »Das mit dem Bagger war Butlers Idee«, erklärte Marler. »Er hat in seiner Jugend mal in einem Steinbruch gearbeitet und dort eine ähnliche Maschine gefahren. Erinnern Sie sich noch an die Mine, die Burgoyne vor dem Haupteingang entdeckt hat?. Harry will mit dem Baggerlöffel, den er immer wieder auf den Weg herunterfallen lässt, eventuell vorhandene weitere Minen zur Explosion bringen.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Paula energisch. »Harry bringt sich in Gefahr.«
    »Er ist da anderer Meinung. Bei den Minen handelt es sich um Anti-Personen-Minen und nicht um Panzerminen. Wenn eine solche hochgeht, kann sie vielleicht den Bagger beschädigen, aber Butler, der gut geschützt im Führerhaus sitzt, wird davon nicht viel abbekommen.
    Aber jetzt sollten wir ihm hinterher. Ich fahre als Erster, Nield folgt mir und dann kommt Bob mit Tweed, Paula und Trudy.«
    Paula starrte durch die Windschutzscheibe, während Newman den Wagen durch das baufällige Tor steuerte und den mit Schlaglöchern übersäten Weg entlangfuhr. Auf einmal war der Nebel wie weggeblasen, und Paula sah, wie der Weg sich in engen Kurven einen steilen Hang hinaufschlängelte. Im fahlen Licht des Mondes konnte sie oben auf dem Berg deutlich das Chateau erkennen.
    Es war ein lang gestrecktes, vierstöckiges Gebäude, das Paula nicht besonders schön fand. Es hatte ein steiles Dach mit mehreren Gauben und viele Fenster, deren Läden ausnahmslos geschlossen waren. Einige hingen allerdings schief in den Angeln, was bei Paula den Eindruck erweckte, als ob sich seit Jahren niemand mehr so recht um das Gebäude gekümmert hätte. Über die ganze Länge des Schlosses zog sich eine Terrasse hin, zu der man über eine alte Steintreppe gelangte.
    »Schön ist es ja nicht gerade«, sagte Paula.
    »Ich glaube nicht, dass Goslar sich seine Hauptquartiere nach ihrer architektonischen Bedeutung aussucht«, erwiderte Tweed. »Gargoyle Towers in Dartmoor war weiß Gott hässlich genug. Alles, was er zur Herstellung seiner Waffe braucht, ist eine Menge Platz und vor allem Abgeschiedenheit. Was macht denn Harry da vorn?«
    Butler hatte mit dem Bagger etwa die Hälfte des Weges zum Schloss zurückgelegt, als er die

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