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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Mistkerl abzuschütteln. Erblickte sich um und sah, dass Butler ihm schon bedrohlich nahe gekommen war. Doch damit nicht genug, jetzt zog dieser auch noch eine Handgranate aus der Jacketttasche und warf sie dem Gelben Mann in hohem Bogen hinterher. Die Granate landete knapp hinter dem fliehenden Killer im Gras.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte der Gelbe Mann wirklich Angst.
    Wenn die Granate explodierte, würde sie ihn zerfetzen. Aber sie blieb einfach liegen und ging nicht hoch. Der Gelbe Mann konnte kaum glauben, was für ein Glück er hatte. Er drehte sich wieder zum Hubschrauber um und machte vor Freude einen Luftsprung.
    In diesem Augenblick ließ der Pilot die Turbine des Helikopters an. Ein Blatt des großen Rotors traf den Gelben Mann am Hals und trennte mit einem einzigen Schlag den Kopf ab, der wie eine reife Melone durch die Luft flog. Eine Melone, aus der rote Flüssigkeit tropfte. Dann kippte der Rumpf des Gelben Mannes, der noch ein paar Schritte weitergelaufen war, nach vorn und schlug gegen die Kufen des gerade abhebenden Helikopters.

35
    Der Konvoi, der auf der N 201 in Richtung Genf nach Norden fuhr, bestand diesmal aus nur drei Wagen. Im ersten befanden sich Marler und Butler, den zweiten fuhr Nield und im dritten saßen Newman und Paula auf den Vordersitzen, Tweed und Trudy auf der Rückbank.
    »Bis jetzt haben wir noch keine Nachricht von Chance«, sagte Paula.
    »Stimmt«, sagte Tweed. »Ich vermute, dass er noch nicht in Genf angekommen ist.«
    Nach der »Exekution« des Gelben Mannes, wie Newman dessen Tod genannt hatte, waren sie auf Tweeds Befehl hin alle zurück zu den Wagen gegangen. Er hatte ihnen eingeschärft, nicht zu rennen und auch sonst so wenig Aufsehen zu erregen wie möglich. Außer ihnen hatte bislang offenbar niemand den Tod des Gelben Mannes mitbekommen.
    »Zum Glück waren keine Kinder mehr im Park«, hatte Paula mit Erleichterung festgestellt. »Wahrscheinlich sind sie zu Hause beim Abendessen.«
    Auf dem Weg aus der Altstadt hatte Newman vorgeschlagen, anonym die Polizei zu verständigen. Tweed, dem gerade der selbe Gedanke gekommen war, hatte Newman deshalb vor einer Telefonzelle halten lassen. Newman hatte sich aus dem Telefonbuch die Nummer der nächsten Polizeiwache herausgesucht und dann mit einem Taschentuch über der Sprechmuschel den Beamten von der Leiche im Park erzählt. Als man ihn nach seinem Namen gefragt hatte, hatte er aufgelegt.
    Inzwischen war es völlig dunkel geworden, und Paula starrte nach vorn auf die von den Scheinwerfern beleuchtete Straße. Nach einer Weile blickte sie nach hinten zu Trudy. Sie wollte nachsehen, wie diese sich fühlte. Trudy schien ihre Gedanken erraten zu haben.
    »Es geht mir gut«, sagte sie lächelnd. »Wie viele Menschen mag dieser schreckliche Mensch wohl selbst enthauptet haben?«
    »Sicher wissen wir es von einem Reporter namens Sam Sneed, dem Buchhändler Vallade und der Vermieterin Madame Markov. Aber bestimmt hat er noch viele andere auf dem Gewissen. Schließlich war er einer der gefürchtetsten Killer in ganz Europa.«
    »Es kommt mir wie eine Ironie des Schicksals vor, dass er am Ende selbst enthauptet wurde«, sagte Trudy.
    »Es gibt eben doch Gerechtigkeit auf dieser Welt«, sagte Newman lakonisch.
    »Werden wir jemals erfahren, wer er war?«, fragte Trudy.
    »Das wissen wir jetzt schon«, antwortete Tweed und zog einen englischen Pass aus der Tasche. »Keine Sorge, Sie können ihn sich ruhig ansehen. Butler hat ihn der Leiche aus dem Jackett gezogen, bevor alles voller Blut war.«
    »Darcy Stapleton«, las Trudy laut vor. »Geboren in Manchester.
    Zweiundvierzig Jahre alt. Er hatte ein Visum für die Vereinigten Staaten.« Sie gab Tweed den Pass zurück. »Das Foto ist übrigens tatsächlich von ihm. Ich habe sein Gesicht genau gesehen, als er über die Brücke auf Nield und mich zukam.«
    »Wenn wir wieder in London sind, können wir versuchen, seine Spur zu verfolgen«, sagte Tweed. »Vorausgesetzt, der Pass ist nicht gefälscht, was ich aber eher nicht glaube.«
    »Damit bleibt nur noch Bancroft«, sagte Trudy ruhig. »Mal abgesehen von Dr. Goslar natürlich.«
    Paula wandte sich an Tweed. »Gibt es eigentlich etwas Neues von Beck?«
    »Kein Sterbenswörtchen. Dabei brauche ich seine Informationen ganz dringend, bevor wir nach Genf kommen. Aber zuvor sehen wir uns ja noch das Chateau de l’Air an.«
    »Erwarten Sie denn dort etwas zu finden?«, fragte Newman skeptisch.
    »Wir müssen zumindest alles

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