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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Schluss kommen Sie. Das hat sich bisher glänzend bewährt.«
    »Einverstanden«, sagte Tweed. »Was meinen Sie, Bob?«
    »Marler hat Recht. Diese Reihenfolge ist am sinnvollsten.«
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass wir auf der Fahrt nach Genf Probleme kriegen?«, sagte Paula.
    »Man kann nie wissen. Außerdem hat Marler einen ausgeprägten Riecher für Gefahr. Das hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen.
    Noch haben wir es nicht überstanden.«
    Nachdem die beiden anderen Autos seinen Wagen auf dem schmalen Weg passiert hatten, folgte Newman ihnen hinaus auf die große Straße.
    Der Nebel war so dicht, dass man trotz eingeschalteten Nebelscheinwerfern nur im Schritttempo fahren konnte. Als Paula sich nach einer Weile umblickte, sah sie, dass Trudy, mit dem Kopf an Tweeds Schulter gelehnt, eingeschlafen war. Tweed schaute Paula an und hob die Augenbrauen, als wollte er sagen:
Was kann man da schon machen?

38
    Erst als sie die alte Hängebrücke erreichten, lichtete sich der Nebel ein wenig. Paula schaute hinüber zu den torartigen Pfeilern und den dazwischen hängenden Drahtseilen, die in den weißen Schwaden ziemlich unheimlich wirkten. Als sie nach hinten blickte, sah sie, dass Trudy wieder aufgewacht war und nach draußen zu der Brücke blickte, von der aus der Araber sie um ein Haar in den Abgrund gestoßen hätte.
    Paula hätte schwören können, dass Trudy ganz leicht mit den Schultern zuckte, bevor sie die Augen schloss und wieder einschlief. Die Frau hat Nerven aus Stahl, dachte Paula.
    Minuten später war der Nebel verschwunden, und die verlassene Straße vor ihnen schimmerte im Mondlicht. Die drei Wagen beschleunigten und fuhren weiter. Newman, der eigentlich nur den Schlusslichtern von Nields Wagen hinterherfahren musste, setzte sich aufrecht hin. Es war gefährlich, allzu sehr in Routine zu verfallen.
    Nachdem sie eine Weile so dahingefahren waren, geschah es. Vorn in Marlers Wagen hatte Nield gerade eine Karte entfaltet, um nachzusehen, wie weit es noch bis Genf war. Verstohlen öffnete er ein kleines Etui und setzte sich eine Hornbrille auf die Nase.
    Marler schaute ihn eine Weile an, bevor er sich dazu entschied, etwas zu sagen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie schon eine Brille benötigen«, bemerkte er.
    »Nur für das klein Gedruckte«, antwortete Nield peinlich berührt. »Ich habe sie mir kurz vor der Abreise aus London machen lassen. Bücher oder Zeitungen kann ich zwar noch ganz gut ohne Brille lesen, aber bei den kleinen Ortsnamen auf der Karte wird es schwierig.«
    »Dann war das mit der Brille wohl eine gute Idee.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich hasse es, zum Optiker zu gehen. Die quasseln einem immer die Hucke voll, vermutlich, um ihre horrenden Honorare zu rechtfertigen. Die Frau in dem Laden hat mir erzählt, dass Landkarten teilweise in einer Vier-Punkt-Schrift gedruckt sind, während die Buchstaben in Büchern und Zeitschriften zehn oder zwölf Punkt groß sind. Als ob mich so etwas interessieren würde.«
    »Und wo sind wir jetzt?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Die Ortschaft, durch die wir gerade gefahren sind, scheint keinen Namen zu haben. Und hier sieht es aus, als würden sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.«
    Marler konnte dem nur zustimmen. Sie fuhren gerade leicht bergauf.
    Während sich rechts hinter niedrigen Hecken endlose Felder ausbreiteten, stieg links ein steiler, mit dunklen Fichten bestandener Berghang empor. Die Bäume sahen aus, als könnten sie jeden Augenblick auf die unter ihnen vorbeifahrenden Autos stürzen. Marler, der sich daran erinnerte, dass auf diesem Streckenabschnitt ein paar scharfe Kurven kamen, fuhr mit mäßiger Geschwindigkeit. Vor der ersten Kurve bremste er noch weiter ab, weil auf einmal ein Tier vor ihm über die Straße lief. Er brachte den Wagen fast zum Stehen und sah noch, wie es unter einer Hecke auf der anderen Straßenseite verschwand. In diesem Augenblick streifte eine Kugel die Kühlerhaube und prallte mit einem metallischen Geräusch davon ab. Hätte Marler nicht für das Tier gebremst, wäre Butler jetzt tot gewesen.
    Marler schaltete Motor und Scheinwerfer aus, nahm sein Armalite vom Rücksitz und sprang fast gleichzeitig mit Butler aus dem Wagen.
    »Scharfschütze oben am Berg!«, rief Marler. »Ich gehe ihn von der Straße aus an.«
    »Und ich mache einen weiten Bogen durch den Wald. Vielleicht erwische ich ihn von hinten.«
    Als Marler den Berghang hinaufstieg, pfiff eine zweite Kugel ganz knapp an seiner

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