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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Schädel.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Marler.
    Wortlos ging Butler zurück zu dem Bach, wo er das Stück Stirnband ins Wasser warf. Er wartete, bis es in einem Strudel verschwunden war, bevor er sich wieder an Marler wandte.
    »Das war’s dann wohl für heute. Müssen wir die Leiche begraben?«
    »Wohl kaum.« Marler hielt kurz inne. »Ist Ihnen eigentlich klar, dass der Schütze vermutlich geglaubt hat, auf Tweed zu schießen?«
    »Wieso denn das?«
    »Man hat ihm wahrscheinlich eine vage Beschreibung von Tweed gegeben. Als er dann Sie mit Ihrer Hornbrille sah, hat er Sie mit ihm verwechselt.«
    »Dann lasse ich mir am besten gleich eine andere Brille machen. Die habe ich sowieso nur genommen, weil ich so schnell wie möglich wieder aus dem verdammten Optikerladen herauswollte.«
    Als Marler und Butler aus dem Wald herauskamen, trafen sie auf Newman, der ein grimmiges Gesicht machte. Marler erzählte ihm, was vorgefallen war.
    »Wir sagen den anderen lieber nicht, dass es wieder ein Araber war«, sagte er. »Trudy hält sich zwar erstaunlich gut, aber für einen einzigen Tag hat sie wahrlich genug mitgemacht. Wir sprechen einfach von einem Scharfschützen und belassen es dabei.«
    »Ich glaube, Sie unterschätzen Trudy«, sagte Tweed, der plötzlich hinter Newman aufgetaucht war. »Und jetzt sollten wir zusehen, dass wir nach Genf kommen. Ich brauche unbedingt einen Drink, bevor ich Harrington gegenübertrete.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Trudy, als Newman sich wieder hinters Steuer setzte und Tweed neben ihr Platz nahm.
    »Ein Scharfschütze«, sagte Tweed. »Aber nur einer. Goslar lässt wirklich keine Langeweile aufkommen. Heute Vormittag hat er mit einem Massenangriff keinen Erfolg gehabt, also probiert er es jetzt mit einem einsamen Scharfschützen. Marler und Butler haben den Kerl erledigt.«
    »War es denn wieder ein Araber?«, wollte Trudy wissen.
    Newman drehte sich um und sah sie erstaunt an, während Tweed sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
    »Ja«, antwortete Newman.
    »Dann scheint es wohl so zu sein, dass Goslar sich den höchsten Preis für seine Waffe von einem arabischen Land verspricht, in dem die Fundamentalisten die Macht haben«, sagte Trudy. »Daher fällt es ihm nicht schwer, Araber für die Angriffe auf uns zu rekrutieren.«
    »Damit könnten Sie Recht haben.«
    Tweed bewunderte Trudys präzise Einschätzung. Ihre Vermutung stimmte ziemlich genau mit seiner eigenen Analyse der Situation überein. Newman war inzwischen wieder losgefahren und hatte etwas Mühe, Nield hinterherzukommen, der kräftig aufs Gaspedal trat.
    »Und diesmal hat Burgoyne uns nicht gewarnt«, fuhr Trudy fort.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Tweed. »Der Scharfschütze wusste bestimmt, dass wir in drei Autos unterwegs waren. Ich vermute mal, dass er es auf mich abgesehen hatte, also hat ein einzelnes Fahrzeug ihn nicht interessiert. Außerdem wissen Sie ja, wie schnell Burgoyne üblicherweise fährt – bei einer solchen Geschwindigkeit ist es äußerst schwierig zu sehen, wer im Wagen sitzt, geschweige denn, ihn zu treffen.
    Also hat der Scharfschütze Burgoyne wahrscheinlich ungehindert passieren lassen.«
    »Dann dürfte Burgoyne jetzt also schon längst in Genf sein«, sagte Trudy. »Und Serena bestimmt auch. Wahrscheinlich sind sie sogar zur selben Zeit dort angekommen.«
    Die Frau lässt nicht locker, dachte Paula anerkennend. Dabei möchte man eigentlich meinen, dass das Erlebnis im Chateau sie völlig entkräftet haben sollte.
    »Ich glaube, dass Serena vor Burgoyne angekommen ist«, meinte Tweed.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie noch schneller fährt als er. Und außerdem hat sie sich ja nicht nach Stellen für einen möglichen Hinterhalt umsehen müssen. Das hat Burgoyne sicherlich einiges an Zeit gekostet.«
    »Wäre es nicht sinnvoll, sie anzurufen? Ich glaube, sie war nicht in besonders guter Stimmung, als sie uns in Annecy verlassen hat.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Tweed.
    Erst beim dritten Versuch erreichte er mit seinem Handy das Richemond.
    Paula sah nach hinten und bemerkte, dass Trudy wieder, mit dem Kopf an Tweeds Schulter gelehnt, eingeschlafen war. Das wird ihr gut tun, dachte Paula.
    »Spreche ich mit der Rezeption des Hotel Richemond? Gut. Ich habe bei Ihnen reserviert. Mein Name ist Tweed. Können Sie mir vielleicht sagen, ob eine Serena Cavendish inzwischen eingetroffen ist?« Tweed räusperte sich. »Sie ist? Seit wann? Und sie hat ihre Suite für

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