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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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wie jedem Mann auf der Welt aufnehmen. Das war zumindest mein Eindruck.«
    »Und Sie haben gehört, wie Goslar ihn Abel genannt hat. Ist auch ein Nachname gefallen?«
    »Nein. Nur Abel.«
    »Wie oft hat Abel den anderen Mann als Dr. Goslar angesprochen?«
    »Mindestens zwei Mal. Und zwar laut und deutlich.«
    »Das war gute Arbeit, Paula. Hervorragende Arbeit sogar.«
    »Ich werde die Zeichnungen jetzt für alle Anwesenden kopieren lassen«, sagte Paula, während sie das Phantombild des Affen wieder an sich nahm.
    »Machen Sie bitte auch Kopien für Harry Butler und Pete Nield«, sagte Tweed.
    Er wartete, bis Paula den Raum verlassen hatte. Dann schaute er die anderen an und fragte mit leiser Stimme:
    »Na, was halten Sie davon?«
    »Ich finde, wir sind einen großen Schritt vorangekommen«, sagte Newman. »Jetzt haben wir zum ersten Mal eine Ahnung, wie Dr. Goslar aussieht.«
    »Wirklich? Wir sollten das, was wir jetzt besprechen, Paula möglichst nicht zu Ohren kommen lassen, bei all dem, wie sie sich bemüht hat.
    Aber ich muss sagen, dass Ihr Gedächtnis auch schon mal besser war, Bob.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Als wir beide es vor vielen Jahren im Kalten Krieg mit Dr. Goslar zu tun hatten, war einer seiner vielen Tricks der, sich von einem anderen Mann spielen zu lassen. Manchmal war es auch eine Frau gewesen, die sich als Dr. Goslar ausgegeben hat. Diese Leute wurden alle bald darauf tot aufgefunden.«
    Tweed hielt inne, weil das Telefon klingelte. Monica sagte, dass Superintendent Buchanan in der Leitung sei.
    »Hallo, Roy. Hier Tweed. Gibt es was Neues?«
    »Könnte man sagen. Sam Sneed wurde brutal ermordet. Man hat seine Leiche in einer Seitengasse der Heet Street gefunden. Der Mörder hat ihn mit einer Drahtschlinge erdrosselt und dann enthauptet. Sneeds Kopf haben wir später zusammen mit der Schlinge in einer Agwascufum-Einkaufstüte gefunden. Zusammen mit einem blutbefleckten Trenchcoat.
    Wir lassen das Blut gerade untersuchen, aber ich bin mir ziemlich sicher, das es von Sneed stammt.«
    »Gibt es schon irgendwelche Hinweise auf den Mörder?«
    »Nein. Keine Zeugen. Nichts. Ein absolut professionell ausgeführter Job.
    Denken Sie nur daran, was morgen in der Presse stehen wird – vielleicht sogar schon früher, falls der
Evening Standard
Wind von der Sache bekommt. Ich muss jetzt weitermachen.«
    »Vielen Dank für den Anruf.«
    »Eines noch. Inspektor Crake aus Appledore hat mich angerufen. Seine Leute haben Gargoyle Towers auf den Kopf gestellt und nicht einen einzigen Fingerabdruck gefunden. Alles wurde sorgfältig abgewischt.«
    »Genau das habe ich erwartet. Es passt hervorragend zu Goslar. Auf Wiederhören.«
    Gerade als Tweed auflegte, kam Paula zurück ins Büro und setzte sich an ihren Schreibtisch. Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, fragte sie ihn, ob etwas passiert sei. Er erzählte ihr von Buchanans Anruf.
    »Da ist ja schrecklich«, sagte sie und erschauderte. »Da kann ich wirklich von Glück sagen, dass ich noch am Leben bin.«
    »Das hegt vermutlich daran, dass es die beiden verdammt eilig hatten, aus dem Hochhaus zu verschwinden. Sie scheinen wirklich Glück gehabt zu haben.«
    Tweed hatte sich entschlossen, ihr nicht zu sagen, was er wirklich dachte.
    Höchstwahrscheinlich hatten die beiden Männer Paula absichtlich am Leben gelassen, damit sie die Beschreibung des vermeintlichen Dr. Goslar nach London bringen konnte. Tweed sah keinen Grund, weshalb Abel den Namen Goslar hätte erwähnen sollen – außer dass er es absichtlich getan hatte.
    »Warum wurde Sneed ermordet?«, fragte Paula.
    »Das habe ich soeben schon Newman erklärt. Goslar hat sich bisher immer der Leute entledigt, nachdem diese ihre Arbeit für ihn erledigt hatten. So konnte später niemand bei der Polizei auspacken und seine Instruktionen preisgeben, selbst wenn sie von einem unsichtbaren Dr. Goslar stammten, den der – oder diejenige nur am Telefon gehört hatte.
    Apropos Telefon und Dr. Goslar – ich habe seinen verzerrten Anruf den Eierköpfen unten im Keller übergeben. Vielleicht gelingt es ihnen ja, daraus seine richtige Stimme zu rekonstruieren.«
    »Glauben Sie, dass sie es schaffen werden?«
    »Nein. Goslar hat sicherlich den besten Stimmenverzerrer verwendet, den man heutzutage kriegen kann. Aber einen Versuch wert ist es allemal.«
    »Und was tun wir jetzt?«
    »Wir fliegen so bald wie möglich nach Paris.«
    »Wir alle?«
    »Ja. Alle außer Monica, die hier die Stellung halten wird, sollen schon

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