Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
hat er auf Englisch geflucht.
    Ich verstehe zwar nicht viel Englisch, aber einen Fluch erkenne ich trotzdem.« Der Mann grinste. »Besonders, wenn es einer von der schlimmen Sorte ist. Der Franzose hat behauptet, dass er sich mit mir nur über das Wetter unterhalten hat. Und dann war da noch etwas…«
    »Annecy«, warf Burgoyne von hinten ein. »Hat das viel eicht etwas zu bedeuten?«
    Tweed brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen, bevor er sich wieder an den Wachmann wandte.
    »Sie haben gerade gesagt, dass da noch etwas gewesen wäre.«
    »Ja. Eine verdammt große Limousine ist vorgefahren, und eine Frau in Männerkleidern ist aus dem Haus gekommen und hinten in den Wagen gestiegen. Knallt die Tür zu, und die Limousine fährt wieder ab.«
    »Woher wissen Sie denn, dass es eine Frau war?«, hakte Tweed nach.
    »Sie hat Hosen und Männerschuhe getragen, dazu einen langen Mantel und einen Borsalino mit tief in die Stirn gezogener Krempe.«
    »Das klingt aber ganz nach einem Mann«, sagte Tweed.
    »Ich bin Franzose, Monsieur«, erwiderte der Wachmann und lachte. »Wir Franzosen spüren es einfach, wenn wir es mit einer Frau zu tun haben.
    Körpersprache, verstehen Sie?«
    »Natürlich«, sagte Tweed schmunzelnd. »Wissen Sie vielleicht, wem das Haus gehört?«
    »Das ist auch so eine komische Geschichte. Es wurde von einer Firma angemietet, die ihren Sitz in Luxemburg hat. Nach dem Auszug hat sie das Haus noch für drei weitere Monate gemietet… Aber jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Ich hoffe, Sie finden Ihren Freund, mit dem Sie hier verabredet waren…«
    »Annecy«, sagte Burgoyne noch einmal, nachdem der Wachmann gegangen war. »Das hat doch sicher etwas zu bedeuten.«
    »Möglicherweise. Aber verschwinden wir jetzt von hier. Wir nehmen wieder die Metro und fahren ins Ritz.«
    Auf der Rückfahrt hatten sie abermals einen Waggon für sich allein.
    Paula saß neben Tweed, und Butler hatte zwei Reihen entfernt von ihnen Platz genommen. Noch weiter vorn waren Newman und Burgoyne in ein intensives Gespräch vertieft. Die beiden Männer hatten sich offenbar miteinander angefreundet.
    »Chance ist ziemlich aufgeweckt«, sagte Paula. »Er hat den Draht zeitgleich mit Harry entdeckt.«
    »Das ist er zweifelsohne«, stimmte Tweed ihr zu. »Der Mann kommt mir ziemlich viel versprechend vor.«
    Paula sah Tweed erstaunt an. Was er soeben gesagt hatte, war das größte Kompliment, das er bisher einem neuen Mitglied des Teams hatte angedeihen lassen.
    »Howards zweiter zusätzlicher Mann, dieser Evan Tarnwalk, ist nie bei uns aufgetaucht«, sagte sie.
    »Auf so einen ausgemusterten Typen von der Special Branch können wir getrost verzichten. Aber was anderes: Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass wir seit unserem Abflug von Heathrow verfolgt werden?«
    »Nein!«, rief Paula erstaunt aus. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Im Flugzeug sind mir zwei Leute aufgefallen, ein Mann und eine Frau.
    Sie saß für sich allein auf einem Platz genau hinter Newman, während der Mann sich auf der anderen Seite des Ganges ein paar Sitze hinter ihr befand. Als wir in Heathrow an Bord gingen, sind die beiden unabhängig voneinander in letzter Minute noch in den Warteraum gerannt und haben mit ihrer Boarding-Card herumgewedelt. Später, als Marler und Nield sich in La Madeleine von uns getrennt haben, um mit den Leihwagen zum Ritz zu fahren, habe ich gesehen, wie die Frau ein Taxi herbeigewinkt hat und Marler darin hinterhergefahren ist. Und als wir die Metro nach La Defense genommen haben, ist der Mann gerade noch in den letzten Waggon gesprungen. In La Defense hat er dann den Zug knapp hinter uns verlassen.«
    »Das klingt ja echt beunruhigend. Dann weiß Goslar also, wo wir sind.«
    »Mir kann das nur recht sein. Damit weiß ich nämlich, dass wir ihm tatsächlich auf der Spur sind. Und das wiederum setzt Goslar unter Druck, was ihn früher oder später den Fehler machen lässt, auf den ich so sehnsüchtig warte.«
    »Sie sind offenbar genauso raffiniert wie er«, sagte Paula.
    »Hoffentlich sogar noch ein bisschen raffinierter. Interessant finde ich übrigens, dass unsere beiden Verfolger sich keine Mühe geben, nicht erkannt zu werden.«
    »Wieso tun sie das?«
    In diesem Augenblick drehte Burgoyne sich um und grinste Tweed strahlend an. Tweed winkte ihn herbei und Burgoyne setzte sich Paula gegenüber.
    »Ich schätze, es wird uns gut tun, wenn wir uns im Ritz mal richtig ausschlafen.«
    »Klingt nicht schlecht«, stimmte

Weitere Kostenlose Bücher