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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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wusste nichts von einem Kuss, was die beiden jedoch nicht davon abhielt, sie weiter mit Fragen zu bombardieren. Hätte Will sie geküsst, würde sie sich ja wohl daran erinnern. Hundertprozentig! So etwas geschah schließlich nicht jeden Tag. Und hätte sie ein Geist in Wills Gestalt geküsst, wüsste sie es ebenso.
    Es dauerte nicht lange, bis sie es bereute, überhaupt hergekommen zu sein, allerdings nützte ihr das im Moment wenig. Während Will und Annie verschiedene Möglichkeiten diskutierten, wie es zu ihrem Gedächtnisverlust gekommen war, machte Emily es sich vor dem Kamin gemütlich, in dem ein wohlig wärmendes Feuer prasselte.
    Doch Will wiederholte immer wieder, dass er sie nicht gehen lassen würde, bis sie sich an diesen Damian erinnerte, und daher blieb ihr schließlich nichts anderes übrig, als sich auf seine merkwürdigen Gedankengänge einzulassen.
    »Also gut«, erwiderte sie resigniert und warf sich neben Will auf das Sofa. »Angenommen, ihr habt recht, angenommen, ich wurde in meinen Träumen von einem Höllenwesen heimgesucht, das sich gestern Wills Körper ausgeliehen hat. Da bleibt immer noch die Frage nach dem Grund. Weshalb sollte dieses Wesen so etwas tun? Was wollte es von mir, von Will?«
    »Es wollte dich zurückgewinnen. Ihr seid ineinander verliebt.«
    »Ja klar.« Das hatte sie nun davon, dass sie bei diesem Blödsinn mitmachte. »Und die Hölle ist ein Eisberg.«
    »Emily, bitte.« Diesmal war es Annie, die das Wort an sie richtete. »Es ist gut möglich, dass du in Gefahr bist. Hast du dich heute irgendwie anders gefühlt? Ist dir irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Leute, ich war krank! Natürlich habe ich mich da nicht besonders gut gefühlt. Und die Einzigen, die ungewöhnlich sind, seid ihr.« Genervt blickte sie sich in dem Raum um, den sie so gut kannte, als wäre es ihr Zuhause, und plötzlich fiel ihr auf, wie ruhig es war. »Wo ist eigentlich der Hund hin?«, fragte sie beklommen. Eben hatte er noch neben Annie zusammengerollt geschlummert und im Schlaf ständig mit dem Schwanz hin und her geschlagen.
    Alarmiert blickten die beiden auf.
    »Er ist bestimmt nur …«
    Ein lauter Knall ließ sie alle drei zusammenzucken. Einen Moment lang sahen sie sich verwirrt an, ehe sie aufsprangen und in die Küche stürmten, von wo der Lärm gekommen war. Will drängte sich ganz Mann an den beiden schwachen Mädchen vorbei und ging als Erster hinein.
    »Die war vorhin noch nicht offen«, stellte er nüchtern fest und hielt die im Sturm auf- und zuschlagende Hintertür fest, welche den Krach verursacht hatte.
    »Wenn dein Hund den Müll rausbringen kann«, überlegte Emily laut und wandte sich an die totenbleiche Annie, »hast du ihm dann auch beigebracht, wie man Türen öffnet?«
    »Nein!« Annie riss die Augen auf. »Er kann keine Türen öffnen. Aber wer …« Panisch lief sie zurück ins Wohnzimmer und zog ihre Jacke an. »Ich muss ihn suchen. Wenn ihm etwas …«
    »Ich gehe.« Will hielt sie am Arm fest. »Er kann nicht weit sein«, fügte er mit einer solchen Zuversicht hinzu, dass man den draußen tobenden Schneesturm beinah vergessen konnte. Er legte seine Hand an ihre Wange und sah ihr tief in die Augen, während Emily wie festgefroren im Durchgang zur Küche stehen blieb und das ungewohnte Bild betrachtete. Sie kannte seine tröstenden Worte, die vertrauenerweckenden blauen Augen hinter den dunklen Gläsern. Wie oft hatte er sie auf diese Weise angesehen.
    Doch das war vorbei, und in dem Moment, in dem er sich hinunterbeugte und seine Freundin küsste, schnappte sie sich ihre Jacke und stapfte selbst hinaus in die Dunkelheit. Sie würde diesen dummen Hund finden und dann endlich nach Hause gehen. Hier hatte sie nichts verloren, das hatte sie nun endlich begriffen.
    Doch der Sturm war noch schlimmer geworden. Der Schnee machte sie fast blind, und in kürzester Zeit war ihr Haar vollkommen durchnässt und in dünnen Strähnen aneinandergefroren.
    Mit gesenktem Kopf lief sie durch den Garten in den Wald, der sich von der Rückseite des Hauses bis zu den Kronbergen erstreckte. Hinter sich hörte sie dumpf Wills und Annies Schreie, und sie rief ihnen zu, dass sie sich aufteilen sollten, um den Hund schneller zu finden. Sie war sich aber nicht sicher, ob sie ihre gegen den Wind geschrienen Worte verstanden hatten. Im nächsten Moment fiel ihr ein, dass sie noch nicht einmal den Namen des Hundes kannte.
    »Lassie?!«, rief sie daher auf gut Glück und hoffte, dass der

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