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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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wusstest du das?« Luzifer fasste sich an die Stirn und lachte auf. »Natürlich wusstest du das nicht. Deswegen teile ich es dir ja mit. Mit diesem Amulett hat er dir die Erinnerung geraubt. Er dachte, es wäre das Beste . Du weißt schon – dir ein Leben zu ermöglichen, Licht, Freude, Sonnenschein. So ein Unsinn!«
    »Er hat das Amulett?« Emily dachte an Damians Worte und daran, was er damit vorgehabt hatte: Luzifer zu vernichten und selbst Herrscher der Unterwelt zu werden. »Aus diesem Grund sind Sie hier«, sagte sie nicht ohne Genugtuung, denn plötzlich ergab alles einen Sinn. »Er wird Sie vernichten.«
    »Er wird es zumindest versuchen – nur wirst du ihn davon abhalten.«
    »Wieso sollte ich das tun?«
    »Ach so, Verzeihung. Ich dachte, du liebst ihn.«
    Emily stockte einen Moment lang der Atem. Natürlich liebte sie ihn. Sie hatte ihn fortgeschickt, sie war am Boden zerstört gewesen, und doch liebte sie ihn von ganzem Herzen. Sie konnte sich nicht vorstellen, ihn zu verlieren. Er hatte durch Will versucht mit ihr zu sprechen, er hatte ihre Erinnerungen gelöscht, und doch zählte nur eines: Er liebte sie. Das hatte Will deutlich gespürt, und das bewiesen auch seine Taten. »Was haben meine Gefühle damit zu tun?«, fragte sie schließlich bemüht gleichgültig. »Wieso sollte er Sie nicht vernichten?«
    »Nun.« Luzifer strich mit der Hand über sein Kinn. »Wer garantiert denn, dass es ihm gelingt?«, fragte er unschuldig und sah sie wieder an. »Dass ich ihn nicht überwältige und in den Tartaros werfe?«
    »Es wird ihm gelingen.«
    »Und dann? Bist du bereit, ihn aufzugeben? Hat er dich wirklich so sehr verletzt, dass du ihn in dieses Schicksal laufen lässt? Oder hat er dir etwa nichts von den Folgen erzählt? Davon, dass er als Teufel sich selbst verlieren und …« – er lachte hämisch – » böse werden wird?«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Natürlich ist es das. Glaubst du etwa, die Dunkelheit und Grausamkeit der Unterwelt bleiben ohne Wirkung? Das Böse des Tartaros wird in ihn übergehen – langsam und schleichend, aber letztendlich wird es ihn auffressen. Ein Schutzengel als Herrscher der Unterwelt, ein Vertreter des Guten – das wird niemals möglich sein.«
    Emily spürte förmlich, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich und ihr die Beine erneut einzuknicken drohten. Es konnte eine List sein, und doch wusste sie instinktiv, dass der Teufel die Wahrheit sprach. Das alles passte zu Damian. Er wollte nur seine Rache, selbst auf die Gefahr hin, dass er sich dadurch selbst vernichtete. Deswegen hatte er auch ihr Gedächtnis gelöscht.
    »Sie brauchen mich, damit ich Sie vor Ihrem Sohn rette«, brach sie schließlich das Schweigen und blickte zu Luzifer auf.
    »Damit du meinen Sohn vor sich selbst rettest«, korrigierte er sie seelenruhig. »Dass ich meine Stellung auf diese Weise bewahre, ist ein netter, kleiner Nebeneffekt. Verstehst du das denn nicht? So werden am Ende alle zufrieden sein.«
    »Was wollen Sie? Soll ich Damian überreden, seine Rache zu vergessen? Ihn betrügen? Mich mit Ihnen verbünden?«
    »Rache.« Gedankenversunken blickte er in den Wald. »Seine Verbissenheit erfüllt mich wahrhaftig mit tiefem Stolz. Der Junge hat sich außerordentlich gut gemacht. Welch größere Sünde gäbe es, als den eigenen Vater ins ewige Feuer zu verbannen?«
    »Sie haben seine Mutter ermordet!«
    »Glaubst du etwa, das war leicht für mich, Kind?« Sein Gesichtsausdruck nahm eine gefährliche Härte an, die ihr riet, ihn nicht weiter zu reizen. »Glaubst du etwa, ich habe es mir so ausgesucht? Ich habe sie geliebt! Sie hat mir einen Sohn geschenkt! Mit Menschen und mit Todesengeln habe ich versucht einen Sohn zu zeugen, doch sie alle gebaren mir nur Töchter, immer nur Töchter! Und dann treffe ich auf dieses süße, unschuldige Wesen – einen Schutzengel, der mir so schnell verfallen ist. Und ausgerechnet sie schenkt mir einen Sohn.« Er schüttelte den Kopf, und der verträumte Ausdruck war plötzlich wie weggewischt. »Ich habe sie gewarnt«, erzählte er mit der eben noch dagewesenen Kälte weiter. »Ihr gesagt, dass der Junge mir gehört – mir ganz allein. Doch sie wollte nicht auf mich hören, nicht aufhören, ihn immer wieder gegen mich aufzubringen, ihn Güte zu lehren. Dabei habe ich alles getan, um ihr zu gefallen, sie freundlich behandelt und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen.« Er zuckte mit den Schultern und sah sie völlig ausdruckslos an. »Sie musste

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