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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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verschwinden.«
    Emily schluckte. »Sie haben sie niemals wirklich geliebt«, antwortete sie schließlich rau, auch wenn sie nicht wusste, woher sie den Mut dazu nahm. Vielleicht lag es an dem Wissen, dass er sie brauchte, dass der Teufel von ihr abhängig war, vielleicht war sie auch nur dieses elende Spiel leid. »Sie wollten nur Ihren Sohn«, fuhr sie mit bebender Stimme fort. »Sie war die beste Stute in Ihrem Stall, mehr nicht. Sie wissen nicht, was Liebe ist.«
    »Und ist das etwa meine Schuld?«, blaffte er sie erneut mit derselben Ungeduld an, die sie bereits von Damian so gut kannte. »Du wirst sehen, so wird es deinem Liebling ebenfalls ergehen. Es sei denn, du redest ihm das aus. Kehre zu ihm zurück, verzeihe ihm, und er wird seine Rache vergessen.«
    »Selbst wenn ich das wollte … Ich kann ihn nur in meinen Träumen sehen, und auch nur dann, wenn er mit mir sprechen will. Er ist fort.«
    »Ja, das ist er.« Luzifer verzog seine Lippen zu einem bösartigen Lächeln. »Deswegen musst du zu ihm gehen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Er lehnte sich an einen Baum, dessen Äste unter der Last des Schnees weit herabhingen. In dieser Haltung erinnerte er sie noch mehr an Damian, was sie beinahe um den Verstand brachte.
    »Er ist bereits in der Unterwelt«, erklärte er nach einer kurzen Pause und beobachtete amüsiert, wie sie die Augen erschrocken aufriss. »Nachdem er dich … aufgegeben hat, ist er zu mir gekommen. Mit gebrochenem Herzen und fest entschlossen, dieses Herz durch die Unterwelt töten zu lassen.«
    »Aber Sie sind weggelaufen«, antwortete sie fassungslos und lachte unwillkürlich auf. Es war ein hysterisches, durch Angst und Verzweiflung ausgelöstes Lachen, das sich nicht kontrollieren ließ. »Sie sind zu mir gekommen, damit ich Sie rette.«
    »Seine Schwestern kümmern sich jetzt um ihn, und sie sind nicht gerade zimperlich. Er hat das Amulett und ist damit eine Gefahr. Ich würde gerne wieder zurück in meine Welt, und da kommst du ins Spiel.«
    »Inwiefern?«
    »Nun.« Er stieß sich vom Baum ab und schlenderte wieder auf sie zu. »Ich könnte jetzt alleine zurückgehen und es auf einen Kampf ankommen lassen, doch am Ende wird Damian verlieren. Wenn du hingegen mit mir kommst …«
    »In die Hölle?!«
    »Richtig. Wenn du mit mir …«
    »Emily?!«
    Wie vom Blitz getroffen fuhr sie herum und versuchte in der Dunkelheit des Waldes etwas auszumachen.
    »Will?«
    Sie hatte ihre Freunde völlig vergessen, so sehr hielten sie der Teufel und die Sorge um Damian gefangen.
    »Vergiss es«, unterbrach Luzifer ihre Gedanken. »Sie können dich nicht finden.« Er deutete mit dem Kopf zu dem Nebel am Boden. »Dieser Nebel hier verschafft uns etwas Privatsphäre, auch vor denen im Licht und meinem Bruder. Also, wo war ich stehen geblieben?« Er hob einen Finger und nickte. »Ah, richtig. Du begleitest mich in die Hölle.«
    »Niemals.«
    »Also willst du Damian sich selbst überlassen?«
    »Nein!«
    »Dann bleibt dir keine andere Wahl.«
    Erneut drehte sie sich zu den Stimmen ihrer Freunde um, die immer näher kamen und sie doch niemals erreichen würden. »Ich kann nicht. Ich kann nicht in die Hölle gehen. Auch hier gibt es Menschen, die ich liebe. Meine Freunde, meine Eltern.«
    »Du kannst auf die Erde zurückkehren.« Luzifer stellte sich dicht vor sie und hob mit einer Hand ihr Kinn an. »Ich kann dich zurückbringen«, versprach er mit väterlicher Sanftmut. »Alles, was ich von dir verlange, ist, dass du zu Damian gehst und ihm sagst, dass du ihm verzeihst. Dass alles so wird wie zuvor.«
    »Seine Rache ist sein Lebensinhalt, wenn ich ihm den nehme, wird er mich hassen.«
    »Aber nein.« Luzifer spielte mit einer Strähne ihres Haares. »Du zeigst ihm lediglich eine Alternative auf. Er kann selbst entscheiden – Rache oder Liebe. Gehe zu ihm. Er ist verzweifelt. Sag ihm, dass du ihn liebst, und ich werde dich wieder nach Hause bringen. Lass ihm die Wahl.«
    »Sie müssen sich sehr sicher sein, dass er mich wählen wird, wenn Sie das Risiko eingehen, dass er Sie trotzdem vernichtet.«
    »Oh, das bin ich.« Luzifer lachte und holte eine Kette aus seiner Jackentasche. »Ich bin mir vollkommen sicher. Er wird sich für dich entscheiden – du musst nur überzeugend genug sein.«
    »Und Sie werden mich wirklich wieder gehen lassen?«
    »Aber natürlich.« Er legte die Kette um seinen Hals und nahm das dazugehörige Amulett in die Hand. Es war zu finster, als dass sie Genaueres hätte erkennen

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