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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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werden. »Hey«, entfuhr es ihr plötzlich, und sie richtete sich in der Schaukel etwas auf. »Wie ist eigentlich dein Name? Ich kann dich ja nicht immer nur ›Nervensäge‹ nennen.«
    »Dann nenn mich einfach … Engel .«
    »Na klar … Nein!«
    »Dir meinen Namen zu verraten kann gefährlich für mich sein.«
    »Wem sollte ich ihn schon verraten?«
    Er fixierte sie einige Augenblicke lang mit seinem Blick, ehe er sich seufzend an den Stamm des Apfelbaums lehnte. »Jetzt habe ich schon so viele Regeln gebrochen, da kommt es wohl auf diese eine auch nicht mehr an.«
    »Also?«, forderte sie ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung auf, da er auf einmal verstummt war. »Ich höre.«
    »Du wirst den Namen niemals außerhalb dieses Ortes aussprechen.«
    »Wo wir schon von diesem Ort sprechen. Wo genau …?«
    »Willst du meinen Namen jetzt wissen oder nicht?«
    »Ja, bitte.«
    »Dann gib mir dein Wort.«
    »Um Himmels willen, ich gebe dir mein Wort.«
    »Ich kann dir vertrauen?«
    »Natürlich.« Was war das bloß für ein sonderbarer Name, dass er so einen Aufstand deswegen veranstaltete? »Du kannst mir vertrauen«, leierte sie ihr Sprüchlein herunter. »Dein Name wird mir nur hier über die Lippen kommen. Ich verspreche es, ich schwöre es, du hast mein Wort. Soll ich noch meinen Arm aufritzen, oder sollen wir uns in die Hände spucken?«
    »Damian.«
    »Was?«
    »Damian. Das ist mein Name.«
    Emily starrte ihn an. »Damian«, wiederholte sie ungläubig. »Damian.«
    »Soll ich ihn dir buchstabieren?«
    »Nein, nein. Es ist nur …« Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Ist dieser Name für einen Engel nicht etwas, nun ja … unpassend?«
    »Wieso?« Seine Gereiztheit war beinahe noch amüsanter als der Name.
    »Ich dachte immer, der Sohn des Teufels heißt Damian. So war es jedenfalls in einem Film«, fügte sie erklärend hinzu, da er sie anstarrte, als wäre sie ein Geist. »Hast du noch nie davon gehört?«
    »Meine Eltern hatten wohl einen merkwürdigen Sinn für Humor.«
    »Hatten?«
    »Bei meiner Geburt.«
    »Wann war das?« Sie senkte verlegen den Kopf, als ihr klar wurde, wie blöd die Frage klang. »Ich meine, wie alt bist du?«
    »Was glaubst du denn?« Er schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen auf sie zu, während Emily versuchte nicht nervös zu werden. Verblüfft beobachtete sie, wie er um sie herumging und schließlich hinter ihr stehen blieb.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie nach einem Kopfschütteln und blickte über die Schulter zurück. »Engel sind doch unsterblich, oder nicht?«
    »Der Alterungsprozess hört im Erwachsenenalter auf, aber wir können durchaus sterben.« Er fasste die beiden Schnüre der Schaukel, zog sie etwas zurück und ließ sie los. »Wir leben ziemlich lange«, erklärte er weiter, während er sie immer wieder leicht anschubste, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. »Wenn nicht gerade ein Unfall oder ein Amok laufender Engel dazwischenfunkt, wohl ewig.«
    »Und wie alt bist du dann?«
    »Einundzwanzig.«
    Emily drehte sich halb zu ihm um und sah ihn an. Ja, dieses Alter hätte sie bei einem Menschen vermutet, aber er war doch ein Engel. »Einundzwanzig?«, fragte sie nach und musterte ihn von oben bis unten.
    »Was ist?« Damian zog erneut die Schaukel zurück, sodass sie wieder nach vorne blickte. »Was hast du denn erwartet?«
    »Ich weiß nicht. Ein paar hundert Jährchen hätte ich dir schon gegeben. Das wäre irgendwie … interessanter.«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.«
    Emily hob die Schultern. »Nun ja. Es war ja abzusehen. Bei deinem kindischen Verhalten und der mangelnden Erfahrung.«
    Es folgte ein solch starker Stoß in ihren Rücken, dass sie beinahe nach vorne gefallen wäre, doch als sie sich wütend zu ihm umdrehte, schubste er sie einfach gelassen weiter an und tat, als wäre nichts. »Wie funktioniert das eigentlich?«, fragte sie schließlich, da sie sich ihre Verärgerung nicht anmerken lassen wollte. »All die Beeinflussungen?«
    »Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ziemlich neugierig bist?«
    »Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ziemlich unhöflich bist?«
    »Du weißt, dass ich dir schon viel zu viel verraten habe.«
    »Wie gesagt, darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Wo du recht hast, hast du recht.«
    Emily stellte ihre Füße zurück auf die Wiese und rutschte von der Schaukel. »Ich will alles wissen«, sagte sie und setzte sich nun in die andere Richtung auf das Brett, sodass

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