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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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diesen Vergleich fest.
    Wieder nickte sie – oder noch immer? Sie versuchte sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass da ständig jemand war und auch immer sein würde. Ein Schutzengel. Ein frecher, ungehobelter … »Oh mein Gott!« Sie sprang so schnell auf, dass die Schaukel zurückgeschleudert wurde und ihr sogleich gegen die Beine knallte, was sie jedoch kaum wahrnahm. »Du beobachtest mich! Immer! Das kannst du doch nicht machen. Das ist …« Sie bekam keine Luft mehr. Die Vorstellung, dass sie am nächsten Morgen in der Dusche stand und darauf wartete, erneut vom Wasser attackiert zu werden, war zu viel.
    »Keine Sorge.« Damian streckte sich genüsslich auf der Wiese aus und blickte zu den Wolken hoch. »Als Schutzengel muss ich nicht ständig in deiner Nähe sein.«
    Wieso bloß beruhigte sie diese Erklärung so gar nicht? Vielleicht wegen seines blöden Grinsens, mit dem er weiterhin ungerührt in den Himmel hinaufsah?
    Fest entschlossen, sich deswegen nicht verrückt zu machen, setzte sie sich neben ihn. »Wieso bist du zurückgekommen?«, fragte sie, ehrlich an dieser Antwort interessiert. »Wenn es doch verboten ist?«
    »Langeweile?« Er blickte sie nicht an. »Und außerdem kann ich mir einen schlechteren Zeitvertreib vorstellen, als hier mit dir im Gras zu sitzen.«
    »Du gibst nicht viel auf die Regeln, die du mir ständig zu erklären versuchst. Wenn dir alles so egal ist, wieso bist du dann überhaupt ein Schutzengel geworden?«
    »Familienangelegenheiten.« Er hob seine Hände und vergrub sie in dem wuscheligen Haar. »Nichts, das dich kümmern müsste.«
    Emily hakte nicht weiter nach. Er wollte ganz offensichtlich nicht darüber reden, obwohl er ansonsten die Geheimnisse seiner Welt nur allzu leichtfertig preisgab und sich kaum um Verbote scherte. Doch diesmal war sein Ausdruck ungewöhnlich bitter. Die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst, starrte er reglos in die Luft. Seine Aufgabe als Schutzengel behagte ihm wohl nicht sonderlich.
    Die Frage war nur, wieso er dann solche Angst hatte, diesen Job zu verlieren? Hinter den schelmischen Augen und den flotten Sprüchen verbarg sich mehr, als es den Anschein hatte, und Emily war fest entschlossen, hinter sein Geheimnis zu kommen.
    »Ich bin froh, dass du dich mir gezeigt hast«, sagte sie schließlich in die Stille hinein. »Auch wenn die Umstände nicht die besten waren. Ich weiß, dass dir das Schwierigkeiten einbringen kann. Und ich danke dir für dein Vertrauen.«
    »Ah.«
    »Wirst du denn morgen wieder hier sein? Werde ich morgen wieder hierherkommen?«
    Langsam drehte er den Kopf zur Seite und sah sie an. Ja, da war etwas. Er war nicht der unbekümmerte Grünschnabel, den er so meisterhaft spielte. Tief verborgen in seinem Blick lag etwas Dunkles. Und noch konnte sie die Bedeutung dessen nicht erkennen.
    »Willst du das denn?«, fragte er ohne jegliches Anzeichen seines üblichen Spotts, was sie in ihrer Annahme nur noch weiter bestätigte.
    »Ja.«
    »Dann werde ich dich morgen wieder zurückbringen … und übermorgen und …« Seine dunkelgrünen Augen hielten ihren Blick gefangen. »Wie gesagt, es gibt einen schlechteren Zeitvertreib, als hier mit dir zu sein.«

Der Beginn des Weges
    D em Anschein nach wusste hier jeder einzelne Engel, wer er war. Von allen Seiten wurden ihm auffällig unauffällige Blicke zugeworfen, die sein Vorhaben, sich hier in Ruhe umzusehen, definitiv erschwerten – zumal er in Bereiche wollte, die nicht unbedingt öffentlich zugänglich waren. Was musste ein hart arbeitender Schutzengel denn für etwas Privatsphäre tun? Unsichtbar müsste man sein – das wäre einmal eine Eigenschaft, für die es sich lohnte, der Sohn des Teufels zu sein. Nur leider brachte ihm seine Abstammung nur Probleme ein. Er würde in diesem gläsernen Labyrinth niemals den richtigen Raum finden. Als wäre es nicht genug, dass er hier im Himmel festsaß und den Babysitter für eine Sterbliche spielen musste. Hätte Jahwe ihn nicht einfach sofort zum Schutzengel ernennen können? Wozu diese dumme Probezeit? Ständig musste er sich im Zwielicht aufhalten, und noch nicht einmal dort konnte er sich frei bewegen, schließlich musste er die Schatten meiden. Ein falscher Schritt, und er wäre wieder in den Fängen seines Vaters.
    Hätte er nicht so genau gewusst, wofür das alles gut war, hätte er diesen Mist endgültig hinter sich gelassen, doch noch war er nicht bereit aufzugeben. Zumindest kamen an dieser Stelle nur noch

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