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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Substanz, die er dem Dämon zugeworfen hatte, mobilisierte alle seine Abwehrkräfte. Das gewaltige Schauspiel, die Demonstration der dämonischen Macht, war zwar sehr eindrucksvoll, führte aber letztendlich zu einer Verausgabung der Kräfte. Der Dämon hatte sich erschrocken, so plötzlich mit einer unbekannten Gefahr konfrontiert zu werden, und er hatte alle seine Reserven eingesetzt, um sich zur Wehr zu setzen. Wovon Katschu Zeuge geworden war, war keine bewußte Demonstration gewesen, sondern zeigte im Grunde genommen nur die Schwäche des Dämons - so widersinnig dies auch klingen mochte. Die aktivierten Abwehrkräfte des Unheimlichen waren sozusagen ins Leere gepufft, hatten sich sinnlos ausgetobt...
    Katschu riskierte einen raschen Blick. Der Dämon war noch mehr geschrumpft. Bald schon würde der normale Zustand wiederhergestellt sein. Katschu überlegte weiter. Er gratulierte sich dazu, daß er nicht die gesamte Substanz eingesetzt hatte, die er bei sich trug. Der Effekt wäre höchstwahrscheinlich gar nicht anders gewesen. Und Katschu wußte nun, daß diese Substanz von äußerster Wichtigkeit war, wollte er etwas gegen den Dämon ausrichten. Denn trotz allem wollte Katschu den Kampf nicht aufgeben. Alles andere als das. Er würde nun erst richtig beginnen. Denn Katschu hatte jetzt wesentlich mehr Informationen über die Stärken und Schwächen des Schrecklichen.
    Ein langgezogener Schreckenslaut. Der Dämon tobte: „Meine Rache wird furchtbar sein!“ drohte er. Es mochte bis zu den Hauptinseln der Azoren zu hören sein, ließ die Erde erbeben und einen Sturm über das Meer gehen. „Ich habe jetzt viel Kraft verloren, werde dieses Manko aber schnell wiedergutgemacht haben. Ich will nicht mehr länger warten, und ich kann es auch nicht mehr länger. Noch in dieser Nacht wird das Schiff in meine Reichweite kommen - das Schiff, auf dem sich mein Todfeind Mark Tate befindet. Für diesen Augenblick habe ich meine gewaltige Energie gespeichert!“
    Angeber! dachte Katschu in grimmiger Respektlosigkeit. Du hast deine Energie wohl gespeichert, aber nun verausgabt. In den nächsten Stunden wirst du geschwächt sein wie lange nicht mehr. Ich weiß noch nicht, wie ich dich vernichten soll. Die Substanz, die mir der Medizinmann mitgegeben hat, reicht offensichtlich nicht dazu aus, auch wenn du geschwächt bist. Sie ist kein Mittel zum Angreifen, sondern eher zur Verteidigung. Ich muß mir also etwas anderes ausdenken.
    Ein schlürfendes Geräusch. Es erweckte den Eindruck, als würde der Boden den Geist wieder hörbar aufsaugen. Als Katschu wieder einmal einen schnellen Blick riskierte, machte der Dämon einen vergleichsweise kläglichen Eindruck. Er lugte kaum noch aus dem Tälchen heraus und fiel immer mehr in sich zusammen. „Die verdammte Sonne!“ hallte es ersterbend herüber. „Freut euch aber nicht zu früh! Ich werde ruhen. Um Mitternacht schließlich wird die Entscheidung sein. Die Welt soll vor mir erzittern. Das Böse wird siegen. Die Mitternachtsstunde gibt mir die Chance, denn um Mitternacht sind die Dämonen am stärksten.“ Das war das letzte, was der böse Geist von sich gab. Er verschwand vollends.
    Katschu blieb noch eine Weile ruhig liegen und lauschte. Kein Laut war vernehmbar. Er stand auf und ging zur magischen Barriere hinüber. Alles war so wie zu seiner Ankunft. Auch diesmal achtete der Dämon nicht auf ihn, wenn auch aus einem anderen Grund. Beim ersten Mal war er anderweitig beschäftigt gewesen, jetzt war er geschwächt und mußte sich Ruhe gönnen. Katschu wagte es nicht, die magische Barriere abermals zu durchschreiten. Er befürchtete, damit den Dämon aufmerksam zu machen. Der Unheimliche war wohl nicht mehr so stark wie vordem, aber es war die Frage, ob er Katschu nicht trotzdem vernichten konnte... Außerdem hätte es keinen Sinn ergeben, einen solches Risiko einzugehen. Deshalb überlegte Katschu fieberhaft einen Ausweg, kam aber noch immer nicht auf den rettenden Gedanken, wie es ihm gelingen konnte, dem Geist den Garaus zu machen und somit aus der gegenwärtigen Situation optimal Kapital zu schlagen. Er wandte sich von der Barriere ab und suchte einen anderen Weg. Er mußte zu seiner Heimatinsel zurück und sich mit dem alten Bürgermeister beraten. Vielleicht wußte der einen guten Rat?
    Auf einmal blieb Katschu abrupt stehen. Siedendheiß war ihm ein Einfall gekommen. Er dachte an seine erste Vision zurück, die er letzte Nacht gehabt hatte. Da war das Meer gewesen - das

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