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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Fehler zu begehen, sozusagen offenen Auges in sein Verderben zu rennen - oder die besten Freunde ins Verderben rennen zu lassen, wie in meinem Fall! Verdammt, ich war so unfähig, mich zu überwinden!
    Und dann beruhigte ich mich mit dem Gedanken, daß es jetzt sowieso egal war: Don Cooper hatte seinen eigenen Stolz. Er würde wohl nie mehr etwas mit mir zu tun haben wollen - egal, wie sehr ich mich jetzt noch bemühen wollte. Dabei blieb meine Sorge um ihn. Denn wenn meine Vermutung stimmte und der Dämon ihn erkannt hatte, war ich durch unseren dummen Streit nicht einmal mehr in der Lage, Don beizustehen. Da hatte er durchaus recht: Ich ließ ihn im Stich!
    Es gelang mir nur noch mit Mühe, mich auf die Probleme von May Harris zu konzentrieren.
     
    *
     
    Ein paar Minuten später hatte ich mich zu einem Entschluß durchgerungen: Ich ging zur Kabine der May Harris und machte ihr den Vorschlag, daß sie mit mir in meine bescheidene Wohnung in Bayswater kam. Ja, ich hatte in London eine Art Wohnoffice. Es bestand aus einem einzigen Raum mit Kochnische und angrenzendem Duschbad. Luxus war hier ein Fremdwort. Auch war die Wohnung kaum dazu geeignet, zwei Menschen zu beherbergen, wenn es nicht ausgerechnet Flitterwöchner waren. Trotzdem blieb uns nichts anderes übrig. Ein Fehler wäre es gewesen, ins Haus der Harris zurückzukehren. Möglicherweise hatte der Untote dort schon seine Vorbereitungen getroffen. Von meiner Wohnung konnte er unmöglich etwas wissen.
    May Harris willigte ein. Sie vertraute mir hundertprozentig. Das war auch gut so. Anders hätten wir nicht die geringste Chance gehabt. Jetzt gab es für mich keinen Rückzieher mehr. Ich steckte bereits bis über beide Ohren in dem Fall. Und wenn ich ehrlich sein will, hatte ich Angst vor der nahen Zukunft. Mir war klar, daß ich das Wesen nicht unterschätzen durfte, das aus Edgar Harris geworden war. Unsere Chancen waren winzig klein.
    Je näher wir London kamen, desto größer wurde meine Unruhe. Es gelang mir nicht, sie zu bekämpfen.
     
     
     
     
    29. Kapitel
     
    Wir standen an der Reling, als das Schiff anlegte: May Harris und ich. Die Frau hatte ihr schönes Haar wieder zu einem häßlichen Knoten geflochten. Mit steinerner Miene stand sie neben mir, den Blick starr auf die Pier gerichtet. Es herrschte reger Betrieb. Der Londoner Hafen ist einer der größten auf der Welt. Sein Gebiet erstreckt sich von der ehemaligen London Bridge, die im April 1968 in die USA versteigert wurde, bis nach Tilbury in der Themsemündung und untersteht der Port of London Authority, befindet sich also in Privatbesitz. Etwa sechzig Prozent der Schiffe legen in den Hafenbecken - den sogenannten Docks - an, die übrigen im Fluß selbst.
    Abgesehen von den sogenannten Surrey Docks liegen alle Hafenbecken an der Nordseite der Themse. Jede eingeführte Ware kann nur in den speziell eingerichteten Docks gelöscht werden. So brauchen die großen Schiffe nicht nach London hinein, sondern können ihre Ladung schon in Tilbury löschen.
    Eine Fahrt durch den Londoner Hafen dauert mehrere Stunden und ist ein Erlebnis.
    Endlich stand die Gangway und wir konnten das Schiff verlassen. Ein dicker, schwerer Stein schien in meiner Magengrube zu liegen, als ich über den leicht durchschwingenden Steg nach unten ging. Verstohlen hielt ich Ausschau nach Don Cooper. Ich konnte ihn nirgendwo entdecken. Ich ärgerte mich inzwischen wieder über vor allem mein kindliches Verhalten. Anstatt wie echte Freunde gemeinsam die Aufgabe anzugehen, stritten wir uns wie zwei dumme Jungen.
    May Harris an meiner Seite sprach kein Wort. Ich legte einmal den Arm um ihre Schultern und merkte dabei, daß sie wie Espenlaub zitterte. Sie hatte Angst, war aber tapfer genug, sich zu beherrschen. Ich konnte sie verstehen. Ein anderer Mensch an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich längst schon den Verstand verloren.
    Auf der Pier blieben wir unschlüssig stehen. Ich weiß nicht, was ich überhaupt erwartet hatte, auf jeden Fall trat nichts davon ein. Wir trugen unser Gepäck zur Straße. Taxis warteten. Wir nahmen eins. Während der Driver die Koffer verstaute, blickte ich mich unauffällig um. Niemand schien auf uns zu achten. Vom Wasser her klang das Tuten von Schiffssirenen. Die Docks waren von Lärm und Leben erfüllt. Hier kehrte niemals Ruhe ein. Die Arbeit wurde Tag und Nacht fortgesetzt.
    Ich ließ May Harris den Vortritt und wollte ihr eben in das Innere des Taxis folgen, als ich Schritte hinter meinem

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