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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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- oder der Fall kümmerte sie nicht.
    Minuten später erreichte ich das Haus von Signir. Der Inder hatte erstaunliche magische Fähigkeiten. Seinem Talent verdankte er die gehobene Lebensweise, die er führte. Er war so etwas wie ein Hexer, obgleich er seine Begabung nicht in die Dienste der Schwarzen Magie gestellt hatte. Er hatte mir schon manches Mal geholfen.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. In dieser Stadt herrschte ständig tropisches Klima, das lediglich durch die Monsunregen unterbrochen wurde.
     
    *
     
    Die Blendläden waren geschlossen. Nachdenklich schaute ich an der Fassade empor. Sie war blütenweiß gekalkt und reflektierte stark das Sonnenlicht. Die Fenster waren klein, und ich wußte, daß die Wände aus Gründen der Isolierung meterdick waren. Signir war ein Mann, der sich das leisten konnte. Ich hatte ihn einmal gefragt, warum er nicht seine Macht erweitern wollte. Daraufhin hatte er mir gesagt, daß es nicht seine Art sei, über Leichen zu gehen. Was er erreicht hatte, genügte ihm. Darüber hinaus war er auf der Suche nach Mitteln und Wegen gewesen, seinem Volk zu helfen. Das Elend ringsum allerdings zeigte mir, daß seine Fortschritte in dieser Richtung eher bescheiden zu nennen waren. Auch einem Magier und Hexenmeister waren schließlich Grenzen gesetzt.
    Das Haus machte nicht den Eindruck, als wäre jemand anwesend. Ich warf einen Blick in die Runde. Niemand auf der Straße achtete auf mich. Forsch ging ich auf den Eingang zu und griff nach der Türklinke. Im nächsten Augenblick durchzuckte es mich wie mit hunderttausend Volt und warf mich mehrere Schritte zurück. Der Schavall an meiner Brust glühte wie ein Stück Schlacke, das eben aus dem Hochofen gekommen war. Die Kraft, die dadurch auf mich überging, bekämpfte rasch meine Benommenheit.
    Aus sicherer Entfernung betrachtete ich die Eingangtür. Jemand hatte offenbar eine magische Vorrichtung angebracht, um den Zutritt eines Unbefugten ins Haus zu verhindern.
    Ich fühlte mich davon allerdings keineswegs abgeschreckt. Ganz im Gegenteil: Es spornte mich eher an. Nein, so einfach würde ich mich nicht abweisen lassen. Außerdem spielte noch ein Umstand eine Rolle dabei: Signir besaß ein Telefon. Auch wenn ich vergeblich versucht hatte, ihn vom Hafen und später vom Hotel aus anzurufen. Jedenfalls: Bis jetzt hatte ich noch keinen Polizisten gesehen. Ich wußte auch nicht, wo sich das nächste Revier befand. Es würde mir nichts anderes übrigbleiben, als von Signirs Telefon aus die Behörden über den Überfall zu unterrichten, von dem ich Augenzeuge geworden war.
    Ich griff unter mein Gewand und löste vorsichtig den Schavall von der Halskette. Der Stein hatte sich wieder etwas abgekühlt, aber seine Reaktionen zeigten deutlich, daß ich hier mit Schwarzer Magie konfrontiert wurde. Damit schied eigentlich aus, daß Signir selber die magische Falle angebracht hatte. Es war zwar nicht seine Art, sein Haus unbewacht zu lassen, aber solch massive Maßnahmen waren bei ihm einfach nicht denkbar. Für einen Menschen, der von Magie keine Ahnung hatte und nicht über ein Hilfsmittel wie den Schavall verfügte, hätte der Schock tödlich verlaufen können. Ich war deshalb sicher, daß der Verantwortliche vor Mord nicht zurückschreckte. Vielleicht auch nicht vor Schlimmerem!
    Ich barg den Schavall in meiner Hand. Ich öffnete die Hand gerade so weit, daß ich einen Blick auf den Stein werfen konnte. Das Amulett war viel mehr als nur ein magisches Hilfsmittel. Der Stein hatte die Größe einer Bohne, die Form war oval. Normalerweise zeigte er eine dunkle Färbung. Jetzt leuchtete er in einem aggressiven Rot. Ich hatte keine Ahnung, aus welchem Material er bestand. Aus reiner magischer Energie? Gab es so etwas überhaupt? Durch die Metalleinfassung wirkte er wie die Pupille in einem Auge, weshalb ich ihn auch Dämonenauge nannte.
    Ich schloß die Faust wieder und bewegte mich auf das Haus zu. Den Arm mit dem Schavall hielt ich leicht vorgestreckt. Für einen unbeteiligten Beobachter mußte es so aussehen, als würde ich nach der Türklinke greifen wollen. In Wirklichkeit öffnete ich knapp vor dem unsichtbaren Hindernis die Faust. Dadurch kam der Schavall in magische Berührung mit der suspekten Vorrichtung. Im nächsten Moment grellte es sonnenhell auf. Das geschah in absoluter Lautlosigkeit. Flackernde Flammen schlängelten sich an der Hausfassade empor. Die Front veränderte sich in Sekundenbruchteilen. Auf einmal wirkte sie gar nicht

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