Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
Vom Netzwerk:
gewesen. Ich hatte seit unserer Ankunft in den Straßen der Stadt keine mehr gesehen. Gut, ich war erst seit gestern hier, aber es gab einem doch zu denken. „Und warum dies alles?“
    „Man führt auf diese barbarische Weise eine gewisse Auslese durch“, erklärte der alte Inder. „Sie müssen eines wissen: Die Kali-Jünger rüsten zum Kampf. Ihre Macht wächst ständig. Leider kann ich Ihnen nicht sagen, was alles hinter den Kulissen vor sich geht. Nur soviel: Noch schlimmere Dinge bahnen sich an als die, die im Augenblick herrschen.“
    „Und wir sollen da helfend eingreifen?“ murmelte Don Cooper zweifelnd. „Ich habe das deutliche Gefühl, man überschätzt uns.“
    Ich sprang auf. „Du magst recht haben, Don, aber wir sind nun mal hier und müssen alles tun, um...“
    „Das klingt wie in einem billigen Film“, knurrte Don Cooper unwillig. „Wir sind keine Helden, die sich todesmutig in eine ausweglose Schlacht stürzen. Hier stehen Sieger und Verlierer schon von vornherein fest.“
    „Gut, Don, ich kann dir kaum widersprechen, aber bedenke eines: Falls es wirklich eine Chance gibt, gegen die Dinge anzugehen, dann besteht sie nur noch hier und heute! Du hast selber gehört, daß der Gegner immer mächtiger wird. Bald wird es die ersten Übergriffe geben. Hier in Indien kann sich das Gift schleichend verbreiten. Es ist eine Frage der Zeit, bis die Kali-Jünger das ganze Land in ihren Besitz gebracht haben - heimlich, still und leise, unter den Augen einer Weltöffentlichkeit, die nichts von alledem ahnt. Willst du dich unterdessen irgendwo in England verkriechen und warten, bis die Welle des Bösen dich auch dort erreicht, anstatt dich hier und heute bereits dagegen zu wehren? Dann wird es erst recht zu spät sein.“
    Don Cooper zeigte sich wenig überzeugt. Trotzdem sagte er voller Galgenhumor: „Also gut, Mr. Tate, die Heroen rüsten sich zum Kampf.“
    Ich wandte mich an den Alten. „Können wir mit Ihrer Unterstützung rechnen?“
    Er verzog das Gesicht zu einem unglücklichen Lächeln. „Nun, sehen Sie, ich bin ein alter Man und habe kaum noch jemanden, der hinter mir steht. Was ich tun kann, werde ich allerdings tun. Wunder dürfen Sie dabei nicht erwarten.“
    „Dafür sind wir schließlich selber zuständig!“ bemerkte Don Cooper trocken.
    Ich enthielt mich meiner diesbezüglichen Meinung. „Wir bleiben trotzdem in Verbindung“, versprach ich.
    „Worauf Sie sich verlassen können.“ Der Alte nickte heftig. „Ich werde Augen und Ohren aufsperren und Sie auf dem Laufenden halten.“ Er runzelte die Stirn. „Wie werden Sie eigentlich vorgehen?“
    Don Cooper und ich wechselten einen Blick. Dann legte ich dem Alten dar, in welcher hoffnungslosen Lage wir uns überhaupt befanden: gehetzt von sämtlichen Polizisten der Stadt, die offensichtlich längst schon gemeinsame Sache mit dem Gegner machten!
    Daraufhin konnte der Alte den Pessimismus meines Freundes Don Cooper endlich besser verstehen.
     
    *
     
    Unsere anschließende Diskussion brachte alles auf einen Nenner: Der Alte mußte uns erst einmal verstecken. Außerdem mußten wir über ihn eine Gruppe aufbauen, mit der wir den Gegenschlag wagen konnten. Das klang zwar alles sehr theoretisch und versprach nicht viel Aussicht auf Erfolg, aber es blieb die einzige Möglichkeit.
    Und dann kam das Entscheidende. Don Cooper sprach es aus: „Um aber eine neue Organisation aus den Scherben Ihrer alten Organistion aufzubauen, brauchen wir zumindest eines: nämlich Geld! Und genau dieses haben wir zur Zeit nicht. Es sei denn...“
    Er sah mich an. Ich erwiderte den Blick. Und dann nickte ich.
    „Also gut, Don. Es bleibt uns in der Tat keine andere Wahl. Wir müssen es wagen und hoffen dabei, daß der Gegner noch nichts über unsere Suite im Hotel und über unsere Identität dort erfahren hat.
    „Ein frommer Wunsch, aber er erleichtert es uns, geradewegs in den Rachen des Löwen zu spazieren.“ Das war Don Coopers Humor, den er manchmal entwickelte, wenn die Situation so aussichtslos erschien wie im Augenblick. Auf die Hilfe des Alten konnten wir bei der bevorstehenden Aktion wenig hoffen. Dem schlotterten schon die Knie, wenn er nur daran dachte, was die Kali-Jünger mit ihren Opfern machten. Er würde uns verstecken und mit Informationen versorgen, falls er welche erhielt. Außerdem würde er als Kontaktmann zu Einheimischen dienen können, die noch nicht in die Dienste der Kali-Jünger getreten waren. Damit jedoch war seine Rolle erst

Weitere Kostenlose Bücher