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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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Oxford gekommen.
Krächz! Krächz! Krächz!
Die Krähe des Königs, La Corbière, steckt ihren gelben Schnabel in
den Müllhaufen der Stadt. Krächz! Krächz! Krächz!
Der Bellman sagt folgendes: Verflucht sei Corbett, wenn er schläft. Verflucht sei Corbett, wenn er geht.
Verflucht sei Corbett, wenn er ißt.
Verflucht sei Corbett, wenn er sitzt.
Verflucht sei Corbett, wenn er scheißt.
Verflucht sei Corbett, wenn er pißt.
Verflucht sei Corbett nackt.
Verflucht sei Corbett angezogen.
Verflucht sei Corbett zu Hause.
Verflucht sei Corbett unterwegs.«

    »Ich habe den Eindruck, er mag Euch nicht«, bemerkte Ranulf, der über Corbetts Schulter mitgelesen hatte. Er deutete auf die letzten Zeilen.
    »Wenn die Krähe kommt«, hieß es da provokativ, »wird sie mit Steinen vertrieben. Die Krähe sei hiermit gewarnt! Niedergeschrieben in Sparrow Hall: The Bellman of Oxford.«
    Corbett betrachtete das Velinpapier. Tinte und Handschrift waren wie vorher mit einer angedeuteten Glocke oben auf der Seite, durch die der Nagel geschlagen worden war, um die Proklamation an einer Tür zu befestigen. »Der Bellman war wohl gestern abend unterwegs?« meinte Corbett und warf die Pergamentrolle auf sein Bett. »Deswegen mußte Maltote auch sterben. Sir Walter, ab heute will ich, daß Eure besten Bogenschützen sämtliche Türen von Sparrow Hall bewachen. Ich befehle Euch das im Namen des Königs.«
    Bullock nickte zustimmend.
    »Habt Ihr sonst etwas zu berichten?« fragte Corbett. »Unsere Gefangenen im Castle sind nicht mehr so kühn und tapfer wie noch gestern abend«, erwiderte der Sheriff, strich sich über die Wangen und ließ sich auf einen Hocker fallen. »Ich denke, Ihr solltet sie verhören.«
    »Habt Ihr jemanden in Sparrow Hall von ap Thomas erzählt?« fragte Corbett.
    »Ja, auf meinem Weg hierher. Tripham wurde aschfahl.« Bullock klopfte sich auf die Schenkel. »Das Ganze gefällt mir. Ich werde Euch zum Castle mitnehmen, Sir Hugh. Wenn wir dort fertig sind, werde ich unverzüglich eine Beschwerde beim Senat der Universität einreichen und mich dann wieder zur Sparrow Hall begeben. Ich werde schon dafür sorgen, daß sie hier in ihrem sogenannten College nicht mehr mit so hochmütigen Gesichtem herumlaufen.« Bullock zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab: »Erst einmal gewähren sie einem Verräter Unterschlupf, der außerdem noch ein Mörder ist. Zweitens hat einer von ihnen einen Beamten des Königs ermordet. Drittens hat sich eine Gruppe ihrer sogenannten Studenten einer Orgie und weiß Gott was schuldig gemacht. Schließlich hat irgend jemand an diesem verfluchten Ort mit den Morden an den Bettlern auf den Straßen bei Oxford zu tun.«
    »Sagt ihnen nichts über den Knopf«, warnte ihn Corbett. »Obwohl ich an den Umhängen und Kleidern der Lehrer und Studenten so viele Knöpfe gesehen habe, daß wir seinen Eigentümer wahrscheinlich nicht ermitteln könnten«, meinte er noch bekümmert.
    »Was wird mit ap Thomas und den anderen geschehen?« fragte Ranulf.
    »Oh, die werden den Richtern vorgeführt«, antwortete Bullock. »Sie werden eine Geldstrafe erhalten, und vielleicht wird man sie auch eine Weile in Eisen legen, und dann wird ihnen die Universität wahrscheinlich sagen, sie sollen sich ein Jahr lang verpissen, was ihre Familien in Wales nicht gerade erfreuen dürfte.«
    »Seid Ihr Euch sicher, daß sie mit den Taten des Bellman und mit den Morden an den Bettlern nichts zu tun haben?« fragte Corbett.
    »Ganz sicher«, antwortete Bullock. »Aber wie schon gesagt, ist ap Thomas mittlerweile recht zugänglich. Er wird sicher noch weitere Fragen beantworten.« Der Sheriff erhob sich mühsam und klopfte Corbett auf die Schulter. »Sir Hugh, Ihr seid der Bevollmächtigte des Königs. Wenn ich meine Wachen aufgestellt habe, dann kann keine Maus mehr in Sparrow Hall ohne meine Erlaubnis furzen.« Er deutete auf die Pergamentrolle auf dem Bett. »Der Bellman ist wirklich ein hinterhältiges Schwein. Ich würde seine Warnung beherzigen. Wollt Ihr mich jetzt zum Castle begleiten?«
    Corbett stimmte zu. Bullock hatte schon seine Hand auf der Türklinke, da drehte er sich noch einmal um.
    »Das mit Eurem Burschen tut mir leid«, sagte er leise. »Es tut mir leid, daß er sterben mußte. Wißt Ihr, was ich tun würde?« Der Sheriff steckte seine Daumen in den Schwertgürtel und drückte seine Brust heraus. »Wenn ich Ihr wäre, Sir Hugh, dann würde ich mein Pferd nehmen und zum König in Woodstock reiten. Ich würde

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