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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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zögerte, »… du weißt schon was. Ursprünglich wollte ich dich ja auch schnappen und die Sache sofort erledigen, aber dann hast du Dinge mit mir getan, bei denen ich einfach nicht ›Nein‹ sagen konnte.«
    Er linste zu ihr auf die Sanduhr. Der Pfeil zeigte nun geradeaus.
    »Erst als du kurz davor warst, deinen Verstand zu verlieren, wurde mir klar, dass du hier nicht lange überleben kannst. Ich wollte dich wieder zurück bringen. Aber ich musste dich erst wieder wachrütteln, und das Bad in der Themse war die einzige, mir bekannte Möglichkeit, um das zu erreichen.«
    Marafella betrachtete ihn von der Seite. An dieses unfreiwillige Erlebnis hatte sie seitdem gar nicht mehr gedacht.
    »Und im Krankenhaus hast du es dann schon wieder getan«, fügte er hinzu.
    »Was getan?«
    »Mich verführt.«
    Er tat ja gerade so, als hätte sie als Engel überhaupt eine Ahnung davon, wie man jemanden verführte. Sie wusste nicht einmal, was das bedeutete.
    »So ein Unsinn«, sagte sie. »Ich wollte nur ein bisschen mehr von diesem tollen Gefühl. Von diesem Sex, wie du es nennst. Das ist wirklich interessant. Im Himmel gibt es so etwas nicht.«
    »Das meine ich.« Er parkte den Ferrari am Bürgersteig, gegenüber einem Gebäude, vor dem sich eine Menschentraube drängte. Der Pfeil in der Sanduhr hatte angefangen zu blinken.
    »Du hast mich verführt«, wiederholte er und sah ihr dabei tief in die Augen, so dass ihr ganz schwindelig wurde und ihre Knie zu zittern begannen. Im Grunde war es doch egal, wer hier wen auf welche Weise verführt hatte. Hauptsache, er würde sich jetzt noch ein Stückchen zu ihr herüber beugen und sie küssen. Sie reckte sich ihm entgegen, spitzte die Lippen, um es ihm leichter zu machen. Tatsächlich traf sein Mund den ihren. Sie kostete von seinem warmen, männlichen Geschmack, der sie jedes Mal mit einer ungeheuren Glückseligkeit erfüllte. Das würde sie am liebsten den ganzen Tag tun, sich einfach zurück lehnen und von ihm küssen lassen.
    Ben unterbrach ihre Sehnsüchte jäh, indem er sich plötzlich löste und von ihr abrückte. Er nahm die Sanduhr, die sie die ganze Zeit über in den Händen gehalten hatte, und steckte sie in seine Jackettasche.
    »Warum hörst du auf?«, fragte sie und versuchte dabei möglichst traurig dreinzuschauen.
    »Da gibt es noch etwas, das ich dir nicht gesagt habe.«
    Ein weiteres Geheimnis? Sie musste sich eingestehen, dass sie sich vor dem fürchtete, was er als nächstes zu sagen gedachte.
    »Wir haben nur noch ungefähr 18 Stunden Zeit um die Seele zu finden und dich mit ihr zusammen an ihren Bestimmungsort zu schicken. Wenn wir das nicht schaffen, wirst du aus dem Himmel verstoßen und als gefallener Engel in die Zwischenwelt verbannt.«
    Damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Woher willst du das wissen?« Sie glaubte ihm nicht. Das konnte doch nicht möglich sein. Schockiert starrte sie aus der Frontscheibe auf die Straße. Eine Gruppe junger Frauen, allesamt leicht bekleidet, lief in diesem Moment vor ihnen über die Straße. Sie lachten und schienen viel Spaß zu haben. Marafella beneidete sie.
    »Hör mir zu.« Er fasste sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. »Es ist die Wahrheit. Dein Taschenspiegel hat es mir erzählt, oder zumindest der Kerl, der darin wohnt.«
    »Du hast mit Elarius gesprochen?« Sie konnte nicht fassen, was ihr da offenbar alles entgangen war. »Wann? Und wo ist mein Spiegel jetzt?« Eigentlich hatte sie angenommen, sie hätte ihn im Hotelzimmer liegen lassen oder vielleicht in der Themse verloren.
    Ben zuckte nur einmal mit der Wimper und sagte: »Er ist weg. Ich habe ihn nicht mehr.« Dann ließ er von ihr ab und stieg aus dem Wagen.
    Marafella öffnete ebenfalls die Tür. Sie wollte schnell auf den Bürgersteig und Ben aufhalten, um ihr Gespräch fortzusetzen. Allerdings hatte sie ihre Rechnung ohne die hochhackigen Schuhe gemacht, die sie von Marjorie erhalten hatte und in denen ihre Füße nun steckten. Sie strauchelte und wäre beinahe hingefallen. Ben fing ihren Sturz ab. Er schob einen Arm um ihre Taille und führte sie auf den Eingang des Gebäudes zu. Viele Menschen standen dort, baten um Einlass, und die meisten von ihnen wurden abgewiesen. Ben hingegen führte sie einfach an der Masse vorbei. Er steckte einem bulligen Kerl an der Tür etwas in die offene Hand und schon waren sie drin.
    Im Inneren erwartete sie ein langer Flur mit dunklen Säulen an den Wänden und einem roten Teppich, der sich in einer

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