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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Zeitung. Er schlug eine Seite um, und in diesem Moment änderte sich alles. Pedro stieß Matt an und zeigte auf die Zeitung. Matt drehte sich um und sah ein Bild von sich – aufgenommen von Richard, mitten in York. Matt sah die helle Haut, die anständig geschnittenen Haare und das lächelnde Gesicht, und richtete sich erschrocken auf. Dieses Bild stammte aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt. Er konnte kaum glauben, dass er das war.
    Und dann kam die Angst. Hatte die peruanische Polizei das Bild veröffentlicht, um ihn aufzuspüren? Woher hatten sie das Foto? Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen, aber er musste wissen, was über ihn in der Zeitung stand. Aber wie sollte er das herausfinden? Es war dasselbe Problem wie immer: Der Artikel würde auf Spanisch sein, und Pedro konnte nicht lesen. Aber dann nahm der Tourist seine Hand weg, und Matt sah englische Worte. Seinen eigenen Namen, in Großbuchstaben. Er beugte sich vor. Und da war sie, die Nachricht, die nur vom Nexus stammen konnte:
     
    MATTHEW FREEMAN
    MELDE DICH!
     
    Darunter stand eine Telefonnummer.
    Also hatte endlich jemand gemerkt, dass er verschwunden war. Der nächste versuchte, ihn zu finden! Das erste Mal seit Richards Entführung fühlte er wieder einen Funken Hoffnung.
    Hastig prägte er sich die Nummer ein, bevor der Zeitungsleser die Seite umschlagen konnte. Auf dem Tisch lag eine Serviette. Mit Soße und einem Zahnstocher schrieb Matt die Nummer auf. Sie hatten kaum aufgegessen, als er auch schon aus dem Lokal stürmte.
    »Wir müssen ein Telefon finden«, sagte er zu Pedro. » Sí… un teléfono. « Es war Pedro gewesen, der das Foto entdeckt hatte. Er wusste, worum es ging.
    In fast jedem Hotel in Cuzco gab es Telefon und Internet. Matt ging in das erste, das er fand, warf etwas Geld auf den Tisch und sprach Englisch. Er machte sich jetzt keine Sorgen mehr um seine Sicherheit. In der knarrenden hölzernen Telefonkabine holte er den Papierfetzen heraus und wählte die Nummer. Erst war Stille, dann folgte der Wählton und dann eine bekannte Stimme.
    »Matthew? Bist du das?« Es war Mr Fabian. Er hörte sich erschöpft, aber auch aufgeregt an, und Matt wurde klar, dass dies eine extra eingerichtete Telefonverbindung sein musste, und dass der Peruaner anscheinend neben dem Telefon gesessen und auf seinen Anruf gewartet hatte.
    »Mr Fabian?«
    »Wo bist du? Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?« »Ja, mir geht’s gut.«
    »Ich kann es noch gar nicht fassen. Wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht. Ich bin fast wahnsinnig geworden, als Richard und du nicht in Lima angekommen seid, und dann hat mir Alberto erzählt, was passiert ist. Ist Richard bei dir?«
    »Nein, ist er nicht.« Matt war richtig erleichtert, Mr Fabians Stimme zu hören. »Mir geht es gut. Aber ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Natürlich. Wir haben nur darauf gewartet, dass du dich meldest. Jetzt brauchst du dir um nichts mehr Sorgen zu machen, Matt. Sag mir nur, wo du bist und wie ich dich erreichen kann.«
    »Ich bin in Cuzco.«
    »Cuzco!«, wiederholte Mr Fabian entgeistert. »Was machst du denn da?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Erzähl mir alles. Und sobald ich diesen Hörer auflege, bin ich auf dem Weg zu dir.«
     
    Eine halbe Stunde später klingelte bei Susan Ashwood im Vorort von Manchester das Telefon. Es war Mr Fabian, der aus Lima anrief.
    »Ich habe mit Matthew gesprochen«, berichtete er. »Sie werden nicht glauben, was ihm alles passiert ist, aber er ist gesund und munter. Er ist in Cuzco. Fragen Sie mich nicht, wie er dorthin gekommen ist, denn das würde zu lange dauern. Ich habe bereits einen Flug gebucht und werde heute Abend dort ankommen. Ich bringe ihn zurück. Außerdem gibt es wundervolle Nachrichten, Miss Ashwood: Matt hat mir erzählt, dass er einen zweiten Torwächter gefunden hat.«
    Die beiden unterhielten sich eine Weile, und Mr Fabian berichtete alles, was Matt ihm erzählt hatte. Dann legte er auf, und Susan Ashwood rief sofort bei Nathalie Johnson an, um ihr die gute Nachricht mitzuteilen.
    »Matthew ist in Cuzco«, sagte sie. »Er hat die Anzeige gesehen und sich bei Mr Fabian gemeldet…«
    Die beiden Frauen sprachen etwa zehn Minuten.
    Und kurz danach bekam Diego Salamanda auf seiner hacienda in der Nähe von Ica einen Anruf. Er sagte kaum etwas und hielt sich nur den Hörer ans Ohr. Die Sprechmuschel war ohnehin nicht in der Nähe seines Mundes. Wenn er gehört werden wollte, musste er den Apparat deutlich tiefer

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