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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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muss.«
    »Dann wünsche ich ihm viel Glück. Ich war schon unzählige Male in der Wüste, aber eine Plattform habe ich nie gesehen.« Professorin Chambers tippte Asche in eine Untertasse auf dem Tisch. »Sie könnte höchstens vergraben sein«, murmelte sie.
    »Sind Sie sicher, dass es dort kein Bild von einem Schwan gibt?«, fragte Richard.
    Professorin Chambers rammte ihre Zigarre in die Untertasse und drückte sie dabei aus. »Mr Cole!«, fuhr sie ihn an. »Als ich anfing, die Linien zu studieren, haben Sie noch in den Windeln gelegen. Wie können Sie es jetzt wagen…?«
    Matt glaubte schon, dass sie etwas nach Richard werfen würde, aber sie zwang sich zur Ruhe.
    »Tut mir Leid«, sagte sie. »Aber das müssen Sie verstehen. Die Nazca-Linien sind mein Leben – oder vielmehr, ich habe ihnen mein Leben gewidmet. Im Alter von dreiundzwanzig Jahren habe ich sie zum ersten Mal gesehen. Seither haben sie mich nicht mehr losgelassen. Verstehen Sie das? Es gibt nur noch wenige Dinge, die wir nicht verstehen. Die Wissenschaft hat alles bis ins kleinste Detail untersucht. Und trotzdem stehen wir hier vor einem der letzten großen Rätsel. Eine ganze Wüste voller Zeichnungen, die niemand versteht. Ich bin fest entschlossen, dieses Rätsel zu lösen, bevor ich sterbe.
    Und die Tatsache, dass Sie und die Jungen mit ihrer unglaublichen Geschichte hier aufgetaucht sind – gerade jetzt, kurz vor Inti Raymi –, lässt mich hoffen, dass sich jetzt alles aufklären wird. Darauf warte ich nun schon mehr als dreißig Jahre. Ich will nicht mit Ihnen streiten. Lassen Sie mich nachdenken…«
    »Inti Raymi«, murmelte Richard.
    »Ja, Mr Cole. Das ist ein Anhaltspunkt. Uns bleiben weniger als achtundvierzig Stunden. Dann wird sich Punkt Mitternacht das Tor öffnen.«

NACHT IN DER WÜSTE
    Sie fuhren hinaus, als die Sonne unterging. Professorin Chambers saß am Steuer, Richard und Matt waren neben ihr. Atoc und Pedro saßen auf dem Rücksitz des Jeeps mit dem Stoffverdeck. Es war ganz schön unbequem. Der Geländewagen hatte eine so harte Federung, dass sie jede Unebenheit der Straße spürten.
    Obwohl das Verdeck geschlossen war, drangen Staubwolken in den Wagen, die das Atmen erschwerten. Der Motor war ohrenbetäubend laut und ließ die Sitze vibrieren. Matt wurde durchgeschüttelt wie in einer übergroßen Waschmaschine.
    »Ich wäre lieber tagsüber losgefahren«, rief die Professorin. »Aber alles in allem scheint unsere Zeit ein wenig knapp zu sein. Außerdem erleichtert es wahrscheinlich die Suche, wenn nicht alle zehn Minuten eine Flugzeugladung Touristen über unsere Köpfe hinwegdonnert.«
    »Gibt es denn keine Wachleute?«, fragte Richard.
    »Eigentlich schon. Aber es sind nur wenige, und der Wachmann, der dort draußen Dienst hat, schläft bestimmt. Außerdem habe ich einen speziellen Pass, der mir das Betreten der Wüste erlaubt… was man von señor Salamanda nicht sagen kann! Wenn ich ihn oder seine Leute dabei erwischen würde, wie sie auf den Linien herumtrampeln, dann würde ich ihm den Kopf abreißen. Und dabei wäre es mir vollkommen egal, für wie wichtig er sich hält.«
    Matt warf einen Blick zu Pedro, der aus dem Fenster starrte, obwohl es draußen kaum etwas zu sehen gab. »Alles okay?«, fragte er.
    Pedro nickte.
    »Ihr solltet etwas schlafen«, sagte die Professorin. »Es könnte eine lange Nacht werden.«
    Zwei Stunden später hielt sie an und sah auf ihre Karte. Die Sonne war mittlerweile hinter dem Horizont verschwunden, aber am Himmel war immer noch ein rosiger Schein zu sehen. Die Professorin legte den Allradantrieb ein und drehte am Lenkrad. Sofort begann der Jeep, wie wild auf- und abzuspringen. Sie hatten die Straße verlassen und holperten nun über den felsigen Wüstenboden.
    Sie fuhren eine weitere Stunde. Die Professorin schaute noch ein paarmal auf die Karte, aber sie wusste auch so recht gut, wohin sie wollte. Schließlich besuchte sie dieses Gebiet seit dreißig Jahren und kannte so ziemlich jeden Meter davon. Endlich hielt sie an.
    »Das letzte Stück können wir zu Fuß gehen«, sagte sie. »Hinten liegen Spaten, Wasserflaschen, Sandwiches und – das Wichtigste von allem – Schokolade. Die peruanische Schokolade ist übrigens fantastisch. Kein Vergleich mit den mickrigen kleinen Riegeln, die man in England kriegt.«
    Matt stieg aus.
    Er nahm an, dass das große Rechteck irgendwo vor ihm lag, aber er konnte es nicht sehen. Dass es so schnell dunkel wurde, machte die Sache nicht gerade

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